French Open: Sloane Stephens findet Ersatz, Maria Sharapova blüht in ihrer Muttersprache auf

Sloane Stephens steht in Roland Garros im Achtelfinale
© getty

Die Damen haben in Roland Garros das Achtelfinale erreicht. Auch Maria Sharapova und Sloane Stephens. Ein Lokalaugenschein bei den Pressekonferenzen.

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Von Jens Huiber aus Paris

Es gibt nur ein Rudi Völler. Es gibt aber mindestens zwei Sloane Stephens. Aus Nürnberg rührte die Kunde, dass die US-Open-Siegerin des vergangenen Jahres nicht besonders auskunftsfreudig gewesen sein, den Zwischenstopp im Frankenland nicht mit der nötigen Ernsthaftigkeit gewürdigt hätte.

In Roland Garros? Da gibt sich Sloane als unglaublicher Charme-Bolzen, die Pressekonferenz nach ihrem Erfolg gegen Camilia Giorgi ist zwar schwach besucht, aber von högschdem Unterhaltungswert. Besonders launig wird es an der Stelle, als Miss Stephens nach ihren Freizeitaktivitäten in Paris gefragt wird. Da wäre doch mal was gewesen, von wegen Eiscreme auf dem Champs Elysees.

Sloane Stephens unerkannt durch Paris

Nun, es habe sie zutiefst geschockt, dass ihre favorisierte Eisdiele nicht mehr existiere, so Sloane. Sie habe aber zum Glück in einem Einkaufscenter Ersatz gefunden. Ihr Erkennungswert in der Öffentlichkeit? Nun, sie würde jetzt nicht sagen, dass sie wie eine Obdachlose herumlaufe, aber ... mehr als vier Sweatshirts hätte sie nicht dabei. Diese würden einer Rotation unterliegen, niemand käme auf die Idee, dass sich darunter eine der besten Tennisspielerinnen der Welt verbärge.

Von Maria Sharapova gibt es gesicherten Informationen zufolge nur eine Version - die hoch professionelle. Die zweifache Paris-Siegerin arbeitet vor größerem Auditorium, natürlich auch im größten Interviewraum. Max Eisenbud, ihr Manager, begrüßt Sharapova mit einer innigen Umarmung.

Maria Sharapova auf Russisch gelöster

Johnathan Pinfield, der Liebling unter den Journalisten und neue beste Freund von Alexander Zverev, nimmt gerne Bezug auf die Autobiographie von Sharapova, wird mit einer eher kurzen Antwort belohnt.

Die Spielerinnen mögen nur manchmal im Raster vorausblicken, die versammelten Reporter halten sich da nicht zurück. Und so dreht sich mindestens die Hälfte der Fragen um Serena Williams. Die ja im Achtelfinale wartet. Der Respekt ist groß, das seien dann auch die Matches, für die Maria im "friggin´" (ha!) Bradenton so viele Trainingsstunden investiert.

Die Chance wiederum, dass Maria Sharapova unerkannt den Louvre besucht, ist eher gering. Die Lust, die russische Sprache zu verstehen, erhöht sich allerdings im zweiten Teil der Pressekonferenz: Im Gespräch mit ihren Landsleuten wirkt Sharapova deutlich gelöster als im englischen Teil.

Vielleicht gibt es ja doch auch zwei Maria Sharapovas.

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