Legenden in Roland Garros - Zwischen Ehrungen, TV-Auftritten und echtem Tennis

Von Jens Huiber
Mats Wilander hat den Triplepack am Mittwoch vollgemacht
© Twitter/Roland-Garros

Am Mittwoch konnten sich die Fans in Paris auch von einigen Legenden des Sports ein Bild machen. Im Einsatz waren etwa Mats Wilander, Martina Navratilova oder John McEnroe.

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Die frühen Partien in der zweiten Woche eines Grand-Slam-Turnier gehören oft den Junioren. Oder den Veteranen. Beide Altersgruppen werden grundsätzlich gleich behandelt wie die noch aktiven Spieler, einfach so auf den Platz zu gehen und Bälle zu schlagen, funktioniert nicht. Der Trainingsplan sieht also vor: 08:30 Uhr, Mats Wilander und Mikael Pernfors.

Wilander hat dreimal in Paris reüssiert, Pernfors 1986 überraschend, aber mit herausragender Frisur das Endspiel erreicht. Und dort gegen Ivan Lendl recht knapp verloren. Wilander präsentiert sich körperlich in Bestform, nicht ausgeschlossen, dass er ein gführiges Fünf-Satz-Match gegen den augenblicklich besten Schweden (wer ist das eigentlich?) durchstehen könnte. Pernfors nicht so sehr, muss er aber auch nicht, der Mann, der den Irokesenschnitt auf der ATP-Tour salonfähig gemacht hat, wird im Juli 55 Jahre alt.

Martina Navratilova immer noch topfit

Wilander und Pernfors bespielen auf Court 1 Mansour Bahrami und Fabrice Santoro, von großer Ernsthaftigkeit ist nicht auszugehen. Das war beim Iraner schon in seiner wirklich aktiven Zeit so, ältere Sportfreunde werden sich daran erinnern, dass Bahrami vor allem davon gelebt hat, seine Gegner (oft auch seinen Doppelpartner) durch kleine oder größere Mätzchen aus dem Konzept zu bringen.

Keine Mätzchen gibt es derweil auf Court 18 zu bestaunen. Dafür aber: Nathalie Tauziat, Kim Clijsters, Marion Bartoli. Und natürlich die große Martina Navratilova. Die in etwa das Fitnesslevel von Mats Wilander haben dürfte. Die Damen spielen tatsächlich um den Sieg, lediglich Clijsters scheint ein wenig Tempo aus den Schlägen zu nehmen.

Der einzige Ex-Profi, der Siegeswillen mit Theatralik in Einklang bringen kann, ist natürlich John McEnroe, der Commissioner of Tennis. McEnroe versucht sich mit Cedric Pioline gegen Sergi Bruguera und Younes El Aynaoui. Bruguera steht noch gut im Saft, McEnroe und Pioline sind einfach alte Zocker, die aber, wie auch Wilander, Bartoli, Clijsters und Navratilova in Paris noch andere Aufgaben verfolgen. Sei es als Platzsprecher oder TV-Experte.

Mats Wilander verliert- und wird geehrt

Fitness ist im Übrigen auch im etwas gesetzteren Alter kein Garant für den Erfolg: Sowohl Wilander wie auch Martina Navratilova müssen ihre Courts als Verlierer verlassen.

Für Mats Wilander gab es am Mittwoch aber doch noch einen besonderen Moment: Nach dem Match von Maria Sharapova gegen Garbine Mugurza wurde der große Schwede auf dem Court Philippe Chatrier geehrt. Angedenk des 30. Jahrestages seines dritten und letzten Triumphes in Paris.

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