Stan Wawrinka - Kaltstart in das erste Major

Von Jens Huiber
Stan Wawrinka testet seit ein paar Tagen im Melbourne Park
© getty

Praktisch ohne Vorbereitung geht Stan Wawrinka in das erste Grand-Slam-Turnier des Jahres. Der Australian-Open-Champion von 2014 ist dennoch einfach froh, wieder dabei zu sein.

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Im Grunde genommen hat Stan Wawrinka eine herausragende Saison 2017 hingelegt - und das mit nur einem einzigen Turniersieg, zuhause in Genf im Endspiel gegen Mischa Zverev. Unmittelbar darauf ist Wawrinka ins Endspiel der French Open gerauscht - musste dort indes das Rauschen des Rekordchampions Rafael Nadal vom besten Platz im Stadion aus miterleben. Der Halbfinalsieg gegen Andy Murray, es sollte der letzte Matcherfolg des Schweizers für das gesamte Jahr bleiben. Nach seinem zweiten Einsatz auf Rasen (Der Auftaktniederlage im Queen´s Club gegen Feliciano Lopez folgte das Erstrunden-Aus in Wimbledon gegen Daniil Medvedev) musste sich Wawrinka einer Knie-Operation unterziehen, den Sportbetrieb bis auf weiteres einstellen.

Am Ende des Jahres wies die Weltrangliste den Romand dennoch unter den zehn besten Spielern aus.

Die Aussichten darauf, dass der Champion von 2014 tatsächlich bei den Australian Open antreten würde, standen indes eher ungünstig. Stan Wawrinka sagte alle möglichen Vorbereitungs-Turniere ab, auch das Tie-Break-Tens-Event, das den 32-Jährigen eigentlich in Matchform für den "Happy Slam" bringen sollte.

Tiley happy

Die Rückkehr in den Kreis der Kollegen hat Wawrinka, der seit ein paar Tagen im Melbourne Park trainiert, jedenfalls gut getan. "Ich bin sehr, sehr glücklich darüber, wieder auf der Tour zu sein und die Sonne zu sehen", gab die aktuelle Nummer neun der Welt in Melbourne zu Protokoll. Für ihn sei es enorm wichtig, nun Matches zu spielen, die lange Pause wird ihre Spuren hinterlassen haben. Auch körperlich: Im Herbst 2017 hatte Wawrinka, dessen Spiel von seiner Athletik lebt, einer Schweizer Tageszeitung verraten, dass er den Großteil seiner Muskelmasse verloren hätten.

Noch vor wenigen Wochen zeigte sich Wawrinka beim Training in Monte Carlo vorsichtig pessimistisch hinsichtlich der Chancen für einen Auftritt in Melbourne. Wawrinka zeigte sich auf Bildern mit etwa Novak Djokovic oder Grigor Dimitrov, wiewohl nicht in Aktion.

Craig Tiley, den Turnierdirektor der Australian Open, ficht das nicht an. Nach den Absagen von Serena Williams, Andy Murray und Kei Nishikori ist Tiley für jeden Stargast dankbar. "Es hat viele Fragezeichen hinsichtlich Stan gegeben, aber: Er ist bereit zu spielen", sagte Tiley. "Ich habe Stan beim Training zugesehen. Natürlich: Um Best-of-Five-Matches zu spielen, sieben davon innerhalb von zwei Wochen, müssten schon viele Dinge für ihn zusammenkommen." Wo aber, wenn nicht in Australien?

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