Tommy Haas - verpasste Chance?

Von SID
Tommy Haas - ein Opfer der Umstände in Melbourne
© getty

Der Wunsch von Tommy Haas, sich in großem Rahmen von seinen australischen Fans zu verabschieden, ist verständlich. Die Umstände beim ersten Major des Jahres in Melbourne haben allerdings ihren Tribut vom 38-jährigen Ausnahmespieler gefordert.

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Tommy Haas besitzt vieles von dem, was Otto Normalverbraucher zur sofortigen Rente animieren würde. Millionen auf dem Konto, einen guten Ruf, beste Perspektiven für eine zweite Karriere, eine hübsche Frau, zwei süße Töchter, das sonnige Kalifornien als Wohnort - und und und.

Doch spätestens seit seinem Auftritt bei den Australian Open drängt sich der Verdacht auf, dass dem bald 39-Jährigen eines fehlt: das Gespür für den richtigen Zeitpunkt, Abschied zu nehmen.

Den scheint Haas verpasst zu haben. Dass sich dieser Eindruck durch seine Erstrunden-Aufgabe gegen den Franzosen Benoit Paire in Melbourne verstärkte, ist auch der schlechten Planung geschuldet. Nach 15-monatiger Pause war es unklug, bei einem Grand-Slam-Turnier und damit bei einem Event mit der "Best-of-five"-Satzregel zurückzukehren. Das hochsommerliche Melbourne tat sein übriges.

Das beste Major

Der smarte Haas hat sich anscheinend zu sehr von seinen Emotionen leiten lassen. Der gebürtige Hamburger wollte unbedingt noch einmal bei seinem erfolgreichsten Major antreten. Er tat es - aber wirklich glücklich wird ihn der Auftakt seiner Abschiedstournee nicht gemacht haben.

Die Gefühle spielen auch eine Rolle, wenn es um einen der Hauptgründe für die Fortsetzung seiner Karriere bis zum Saisonende geht. Seine ältere Tochter soll den Papa aus der Box heraus noch spielen sehen. Geht es nach Haas, dann wird sie diese Erlebnisse nie mehr im Leben vergessen.

Bleibt für den besten deutschen Tennisspieler der "Nach-Becker-Ära" zu hoffen, dass die sechsjährige Valentina diese Momente in guter Erinnerung behalten wird.

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