"Nicht zu glücklich werden"

Von SID
Serena Williams möchte bei den Australian Open nur "nicht zu glücklich werden"
© getty

Bei den Australian Open möchte Serena Williams der topgesetzten Angelique Kerber das Leben so schwer wie möglich machen. Für den Erfolg will die Amerikanerin sogar die Gedanken an ihre Verlobung verdrängen.

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Serena Williams schaute ganz kurz auf ihren wertvollen Verlobungsring - und verordnete sich dann schnell wieder die nötige Dosis Sachlichkeit. Romantik, nein danke! Rosa Wolken sind "Down Under" erstmal tabu, die Hochzeit noch weit weg. "Ich will nicht zu glücklich werden und die Sache zu sehr an mich heranlassen, weil ich in sportlicher Hinsicht konzentriert bleiben möchte", sagte Superstar Williams mit Blick auf die für sie wohl wichtigsten beiden Dinge momentan: Die am Montag beginnenden Australian Open - und ihren Lebensgefährten Alexis Ohanian, einen Internet-Unternehmer.

Die an Position zwei gesetzte Williams machte keinen Hehl daraus, dass ihr Verlobter in den kommenden beiden Wochen nur die zweite Geige spielen wird. "Grand Slams bedeuten mir einfach unheimlich viel. Ich bin selbstsüchtig und auf meine Karriere fokussiert", meinte die 22-malige "Major-Siegerin" - und lächelte.

Evert: "Erwarte von Serena ein Statement"

Doch Williams ist es im Spätherbst ihrer Karriere ernst. Viele sprachen schon von Götterdämmerung, als die 35-Jährige 2016 nur einen Grand-Slam-Titel holte (Wimbledon) und die Weltranglistenspitze an Australian-Open- und US-Open-Siegerin Angelique Kerber verlor. "Ich erwarte von Serena auch deshalb ein Statement in Melbourne. Allerdings wird sie nicht jünger, und es wird in Sachen Erfolgshunger auch immer schwerer mit der Zeit", sagte US-Ikone Chris Evert über ihre schwächelnde Landsfrau, die die Tennis-Welt in der vorletzten Saison noch nach Belieben dominiert hatte. Nur zwei Siege fehlten ihr letztlich zum historischen Grand Slam, den zuletzt Steffi Graf 1988 geholt hatte.

Nahrung bekamen die Zweifler zu Beginn des neuen Jahres reichlich. Bei ihrem frühen Aus in Auckland gegen Madison Brengle unterliefen Williams 88 unerzwungene Fehler. Ein unfassbarer Wert. Der Verliererin fiel es nach dem vogelwilden Auftritt verständlicherweise "schwer, kein obszönes Wort für meine Leistung zu finden."

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Doch Williams wäre nicht Williams, wenn sie kurz vor Beginn der Australian Open Selbstzweifel hätte. "Ich bin nicht hierher gekommen, um in der ersten, zweiten Runde oder überhaupt irgendwann zu verlieren", äußerte die Werbe-Millionärin aus West Palm Beach/Florida.

"Es ist wichtig im Leben, Leidenschaften zu haben"

Williams muss mindestens das Finale am 28. Januar erreichen, um überhaupt eine Chance auf die Rückkehr auf den Tennis-Thron zu haben. Sollte Kerber nach dem Achtelfinale und vor dem Endspiel scheitern, könnte sich Williams mit ihrem siebten Melbourne-Triumph den Platz an der Sonne zurückerobern. Allerdings wartet in Belinda Bencic (Schweiz) bereits in der Auftaktrunde eine gefährliche Gegnerin auf die Amerikanerin.

In Stimmung brachte sich Williams mit einem mutigen Auftritt für einen Sport-BH der australischen Marke Berlei. In dem Spot tanzt sie knapp bekleidet und wild zu den Klängen des Billy-Idol-Hits "Dancing with myself". Und sie gab mit Blick auf ihre viel beachtete Einlage reichlich Weises zum Besten. "Manchmal sind wir alle zu ernst und vergessen es, Spaß zu haben. Es ist wichtig, im Leben Leidenschaften zu haben", meinte Williams. Sie sei jeden Tag so diszipliniert im Training, "aber wenn ich tanze, geht es darum, mich fallen zu lassen."

Hier die Auslosungen und Ergebnisse der Australian Open: Einzel, Einzel-Qualifikation.

Hier der Spielplan.

Serena Williams im Steckbrief

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