Gibt es eine neue Grand-Slam-Siegerin?

Von Jannik Schneider
Hat keinen besonders guten Start ins neue Jahr hingelegt: Angelique Kerber
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Die Deutschen:

Zu Angie Kerber ist jedes Wort gesagt. Die deutsche Nummer zwei Laura Siegemund hat die Auftakthürde Jelena Jankovic zu überspringen. Ein großer Name, der in den vergangenen Jahren immer weniger positive Schlagzeilen auf den Plätzen dieser Welt hervorrief. 2017 hat die ehemalige Nummer eins noch kein Match gewonnen. Das einzige Aufeinandertreffen der beiden gewann Siegemund ausgerechnet in der zweiten Runde von Melbourne 2016.

Bei positivem Verlauf könnte es direkt in Runde zwei leider ebenfalls zum deutschen Duell mit Julia Görges kommen. Erste gesetzte Spielerin wäre die wiedererstarkte Russin Svetlana Kuznetsova.

Annika Beck erwartet zunächst mit Ashley Barty nur die 232 der Weltrangliste. Im Gegensatz zu der Wildcard-Inhaberin hat Beck jedoch in 2017 noch kein Match gewonnen. Vielleicht helfen ihr die positiven Erinnerungen ans Vorjahr. Damals spielte sich das Energiebündel bis ins Achtelfinale vor (Aus gegen Kerber). Dieses Mal wartet aber bereits in Runde zwei Simona Halep. Düstere Aussichten.

Julia Görges ist ergebnistechnisch der Lichtblick der jungen Saison aus deutscher Sicht. Beim Halbfinaleinzug in Auckland besiegte sie immerhin Wozniacki und Pavlyuchenkova. Problem: die Auslosung! Direkt zum Start wartet die erst 20-jährige Katerina Siniakova. Sinia, wer? Die junge Tschechin kommt mit der Empfehlung eines Turniersieges in Shenzen nach Melbourne und hat da Leichtgewichte wie Halep und Konta ausgeschaltet. Falls "Jule" das übersteht, wartet wie erwähnt gegebenenfalls Siegemund zum deutschen Duell, später Kuznetsova.

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Andrea Petkovic spielt in Runde eins gegen die erst 17-jährige US-Amerikanerin Kayla Day, jenseits der 200 gelistet mit erst einem absolvierten Match auf WTA-Ebene. Hat Petko sich im Griff, winkt ein Zweitrundenduell gegen die Nummer 16 Barbora Strycova. Tendenz: Niederlage. Wunsch: Petkodance!

Carolina Witthöft hatte ein schwieriges Jahr 2016. In 2017 verpasste sie bisher die Hauptfelder von Brisbane und Sydney. Beim Happy Slam wartet eine Qualifikantin mit drei Siegen im Rücken im Hauptfeld. Dieses Selbstvertrauen muss erstmal gebrochen werden. Danach wartet hoffentlich Kerber auf die 21-Jährige in Runde zwei.

Mona Barthel hat sich mit drei Siegen erfolgreich durch die Qualifikation gespielt. Jetzt trifft sie auf die erst 16-jährige australische Tennishoffnung Destanee Aiava (Nr. 273). Die junge Dame aus Melbourne hatte sich ihr Ticket für die Australian Open mit dem Triumph bei den australischen U-18-Meisterschaften gesichert.

Sabine Lisicki fehlt Down Under verletzungsbedingt.

Upset Alert:

Um das nochmals festzuhalten. Für alle, die wetttechnisch etwas riskieren wollen: Serena könnte in Runde eins den Abgang machen. Bencic hat nicht erst beim Hopman Cup gute Leistungen gezeigt. Das Handwerk, um eine Williams zu schlagen, hat die talentierte Schweizerin allemal. Und die Quote wird ob des übermächtigen Namens stimmen.

Im oberen Viertel des Draws dürfte Coco Vandeweghe Roberta Vinci (Nummer 15) mehr als nur Probleme bereiten. Die vergangenen zwei Duelle gewann die US-Amerikanerin. Aus deutscher Sicht ist die oben beschriebene Situation für Görges bescheiden. Katerina Siniakova kommt mit Schwung und ist leichte Favoritin gegen die ehemalige Stuttgart-Siegerin. Setzt sich Siniakova wirklich durch, kann sie als "Young Gun" auch gegen Siegemund, Kuznetsova und Co. etwas ausrichten.

Apropos junge, frische Gesichter. Ana Konjuh, everybody! Die 19 Jahre alte Kroatin gilt als eine der talentiertesten Spielerinnen auf der Tour und trifft auf Kristina Mladenovic - machbar. Gelingt ihr der Auftaktsieg, ist sogar das Achtelfinale drin.

Kontrollen überall:

Erinnert sich noch jemand? Vor dem Start der Australian Open 2016 erschütterten Betrugsvorwürfe das Profitennis. Nach Informationen der BBC sollen in den vergangenen zehn Jahren 16 Spieler aus den Top 50 in Spielabsprachen verwickelt gewesen sein, hieß es damals. Der Tennisweltverband soll diese Informationen gar der Öffentlichkeit vorenthalten haben.

Ein kurzzeitiges Medien-Erdbeben erhob sich rund um Melbourne. Für den diesjährigen Happy Slam hat der australische Tennisverband vorgesorgt und zwei Mitarbeiter eingestellt. Die sind während der zweiwöchigen Veranstaltung ausnahmslos dafür da, mögliche Auffälligkeiten auf- und abseits des Courts zu bemerken.

Ein erster Schritt in die richtige Richtung ist das allemal. Um dieser Aufgabe in derart großen Einzel, Doppel und, Mixed-Feldern jedoch gewissenhaft nachzukommen, sind zwei Aufpasser nicht genug.

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