Der Kochlöffel, den keiner möchte

Rafael Nadal
© getty

Im Finale der Australian Open heißt es nicht nur Roger Federer oder Rafael Nadal, sondern auch Aljaz Bedene oder Feliciano Lopez. Denn nach dem Endspiel steht auch fest, wer den unbegehrten "Wooden Spoon" als "Letzter" im Turnier erhält.

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Am morgigen Sonntag spielen Roger Federer und Rafael Nadal um den Titel bei den Australian Open. Außerdem wird die Frage beantwortet, wer denn "Letzter" in Melbourne wird und damit den "Wooden Spoon", den Kochlöffel, bekommt. Was ist überhaupt ein "Wooden Spoon", der bei den Grand Slams auch als "Anti Slam" bezeichnet wird? Ein Spieler, so sagt man, gewinnt den "Wooden Spoon", wenn er derjenige ist, der gegen einen Spieler verliert, der wiederum in der nächsten Runde verliert, dessen Bezwinger in der nächsten Runde... und so weiter. Es ist also das schlechtmöglichste Szenario für einen Spieler, der in der ersten Runde verliert.

Nadal: Erst "Wooden Spoon" dann Titel?

Im Falle eines Federer-Sieges würde der "Wooden Spoon" an Feliciano Lopez gehen, weil die Kette wie folgt aussehen würde: Lopez verlor in der ersten Runde gegen Fabio Fognini, dieser in Runde zwei gegen Benoit Paire, der in Runde drei gegen Dominic Thiem, der im Achtelfinale gegen David Goffin, der im Viertelfinale gegen Grigor Dimitrov, der im Halbfinale gegen Rafael Nadal und der im Finale gegen Roger Federer. Sollte Nadal das Finale gewinnen, geht der "Wooden Spoon" an den Slowenen Aljaz Bedene.

Bei jedem Turnier wird der "Wooden Spoon" vergeben. Wenn man despektierlich sein möchte, könnte man den Empfänger des Kochlöffels als schlechtesten Spieler des Turniers bezeichnen. Nadal könnte dabei etwas Historisches schaffen. Im vergangenen Jahr schied er bei den Australian Open in der ersten Runde gegen Fernando Verdasco aus und erhielt letztendlich auch den "Wooden Spoon". In diesem Jahr könnte der Spanier mit einer Trophäe dastehen, über die er sich wirklich freuen kann.

Prominente "Wooden-Spoon"-Gewinner

Nadal ist übrigens in prominenter Gesellschaft, was den Gewinn des Kochlöffels angeht. Auch die Grand-Slam-Sieger John McEnroe (Wimbledon 1978), Richard Krajicek (Wimbledon 1994), Goran Ivanisevic (Australian Open 1995), Mary Pierce (Australian Open 2002), Marat Safin (US Open 2004) und Ana Ivanovic (Wimbledon 2010) gingen in die Annalen als "Letzter" bei einem Grand-Slam-Turnier ein. Bei den diesjährigen Australian Open hat bei den Damen übrigens die Weißrussin Aliaksandra Sasnovich den "Wooden Spoon" gewonnen.

Der "Wooden Spoon" eignet sich übrigens nicht nur zum Kochen, sondern man kann damit sogar auch Tennis spielen, wie dieser Junge eindrucksvoll beweist.

Die Australian Open im Überblick