Festtagsstimmung mit Federer und Nadal

SID
Rafael Nadal und Roger Federer gehen bei den Australian Open an den Start
© getty

Bei den am Montag beginnenden Australian Open stehen erstmals seit einem Jahr Roger Federer und Rafael Nadal wieder gemeinsam im Starterfeld eines Grand-Slam-Turniers. Kollegen und Fans freuen sich über das besondere Comeback der Superstars, die es ihren Nachfolgern in Sachen Popularität immer noch schwer machen.

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Am Tullamarine Airport im sommerlichen Melbourne hängen auch rund drei Wochen nach Weihnachten Lichterketten und rote Christbaumkugeln. Die Festtagsstimmung passt kurz vor dem Grand-Slam-Auftakt des Jahres bei den Australian Open bestens ins Bild: Roger Federer spielt - und Rafael Nadal auch. Das ist mittlerweile fast so wie Weihnachten und Ostern an einem Tag.

Seit exakt einem Jahr haben die beiden Superstars nicht mehr gemeinsam bei einem Majorturnier aufgeschlagen. Verletzungen am Knie (Federer) und am Handgelenk (Nadal) erzwangen ein vorzeitiges Saisonende. "Unser Sport hat die beiden vermisst. Sie sind Legenden, Stars, die Fans lieben sie. Roger und Rafa sind einfach wichtig für uns alle", sagte ausgerechnet Novak Djokovic. Die Aussage des Weltranglistenzweiten aus Serbien klingt alles andere als aufgesetzt: "Wir können nur hoffen, dass sie noch lange weiterspielen."

Längst schon dominieren Djokovic (29) und der neue Branchenführer Andy Murray (29) aus Schottland das Geschehen in den Endphasen der größten Turniere. Die Herzen fliegen jedoch nach wie vor dem zeitlosen Gentleman Federer (35) und dem ewigen Kämpfer Nadal (30) zu, die sich in einem Grand-Slam-Finale zuletzt 2011 in Paris gegenüberstanden.

Die Nummer 17 und die Nummer 9 im aktuellen ATP-Ranking bringen es zusammen auf 31 Major-Titel. Djokovic und Murray, der inzwischen zum Ritter geschlagen wurde, kommen auf 15.

"Rafa kann noch einmal die Nummer eins der Welt werden"

Im Melbourne Park jedenfalls herrscht immer eine spürbare Aufregung, wenn Federer und Nadal "in the house" sind. Am Donnerstagmittag trainierten beide nacheinander bei strahlendem Sonnenschein. Zu Beginn des Turniers soll das Thermometer auf 38 Grad Celsius steigen, davon wollen sich Federer und Nadal im Spätherbst ihrer Karriere nicht beeindrucken lassen.

Zumal Ex-Profi Carlos Moya, der seit Dezember zum Coaching-Team des Linkshänders gehört, noch Großes mit seinem neuen Schützling plant. "Ich denke, Rafa kann noch einmal die Nummer eins der Welt werden. Und das sage ich nicht nur, um ihm Mut zu machen, sondern, weil ich fest daran glaube", meinte Moya.

French-Open-Rekordsieger Nadal, der in seiner Karriere insgesamt schon fast zweieinhalb Jahre verletzt pausieren musste, will sich aber keinesfalls nicht unter Druck setzen lassen: "Das Wichtigste ist, gesund zu bleiben, damit ich mit Leidenschaft spielen kann. Die brauche ich nämlich, um an meine Grenzen zu stoßen."

Wie sehr die Tennis-Welt auch Federer vermisst hat, zeigte sich vor gut zwei Wochen beim Hopman Cup in Perth, als ihm 8000 Fans beim Training zuschauten. An Rente jedenfalls denkt der Maestro noch lange nicht. "Ich bin noch immer hungrig und nun sogar ausgeruht, geradezu verjüngt", sagte der Schweizer der New York Times. Novak Djokovic wird es gerne hören.

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