Serena Williams – „Wir müssen weiterhin groß träumen“

Die 22-fache Grand-Slam-Siegerin setzt sich mit einem beeindruckenden offenen Brief für mehr Gleichberechtigung von Männern und Frauen ein.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 30.11.2016, 12:42 Uhr

Eine große Kämpferin, das istSerena Williamsschon seit Kindertagen.Aufgewachsen im kalifornischen Compton, schaffte die zielstrebige US-Amerikanerin den Aufstieg aus schwierigen sozialen Verhältnissen zu einer weltweit anerkannten Sportikone. Erst vor wenigen Wochen hatte sie ihre Stimmegegen Rassismus und gegen Polizeigewalt an Schwarzenerhoben. Nun hielt die 35-Jährige ein flammendes Plädoyer für mehr Gleichberechtigung von Männern und Frauen. Der offene Brief für „Porter Magazine’s“, den der „Guardian“ veröffentlicht hat, ist eine Herzensangelegenheit für die bekennende Feministin. Wir haben Auszüge des bemerkenswerten Schreibens für euch übersetzt.

An alle unglaublichen Frauen, die für ihre Rechte kämpfen.

Mein Traum war es,der beste Tennisspieler der Welt zu sein. Nicht der beste weibliche Tennisspieler der Welt. Frauen werden zu oft nicht genug unterstützt oder davon abgehalten, ihren Weg zu wählen. Ich hoffe, zusammen können wir das ändern. Ich hatte das Glück, eine Familie zu haben, die meinen Traum unterstützte und mich dazu ermunterte, ihm zu folgen. Ich habe gelernt, keine Angst zu haben und wie wichtig es ist, für seinen Traum zu kämpfen. Mein Kampf hat begonnen als ich drei Jahre alt war, seitdem habe ich ihn nie unterbrochen.

Meine Hautfarbe und mein Geschlecht haben andere oft als Nachteil gewertet. Für mich ist es der Treibstoff zum Erfolg gewesen. Ich habe nie irgendetwas oder jemanden mich oder mein Potenzial definieren lassen. Ich kontrolliere meine Zukunft.

Wenn es um gleiche Entlohnung geht, bin ich frustriert. Ich weiß aus erster Hand, dass ich und Sie die gleiche Arbeit getan und die gleichen Opfer gebracht haben wie unsere männlichen Kollegen.Ich würde nie wollen, dass meine Tochter weniger Lohn für dieselbe Arbeit bekommt als mein Sohn.

Wie wir wissen, müssen Frauen viele Hindernisse auf dem Weg zum Erfolg überwinden. Eines davon ist, dass wir permanent daran erinnert werden, keine Männer zu sein – als ob das ein Fehler ist. Die Leute sagen, ich sei eine der besten weiblichen Athleten der Welt. Sagen sie: „LeBron James ist einer der besten männlichen Sportler der Welt? Tiger Woods,Federer?“ Warum nicht? Weil sie nicht weiblich sind. Wir sollten immer aufgrund  unserer Ergebnisse beurteilt werden, nicht wegen des Geschlechts.

Ich bin sehr dankbar, für alles, was ich in meinem Leben erreicht habe. Es ist meine Hoffnung, dass meine und Ihre Geschichte alle jungen Frauen da draußen inspiriert, damit sie ihre Träume beharrlich verfolgen. Wir müssen weiterhin groß träumen, damit die nächste Generation von Frauen in ihrem Streben genauso mutig ist.

Serena Williams

von tennisnet.com

Mittwoch
30.11.2016, 12:42 Uhr