Jammerkönig Andy Murray ist entschuldigt – „Das ist schottisch!“

Die schottischen Fans verzeihen ihrem Tennis-Idol sein mürrisches, klagendes Auftreten auf dem Platz.

von Manuel Wachta
zuletzt bearbeitet: 15.11.2016, 00:00 Uhr

Andy Murray - Fans

Seit Madrid Anfang Mai hat Andy Murray bei jedem Turnierauftritt außer bei den US Open in New York mindestens das Finale erreicht und hat sich somit auch verdient zur neuen Nummer eins der Tenniswelt entwickelt. Bezüglich seiner spielerischen Qualitäten ist der Brite dadurch über jeden Zweifel erhaben. Noch einiges an Luft nach oben weist der 29-Jährige dagegen bei seinem Verhalten auf dem Platz auf, bestens zusammengefasst durch diesen Beitrag eines sehr satirischen Tennis-Beobachters auf Twitter, nach nur drei Games in Murrays Auftaktpartie bei den ATP World Tour Finals in London gegen Marin Cilic .

Jedoch: Nicht nur durch seine Erfolge, sondern vielmehr durch sein sonstiges Auftreten neben dem sowie auf dem Platz ist Jammerkönig Murray bei den britischen Fans ganz offensichtlich entschuldigt. Diese Erfahrung machte tennisnet.com beim Interview mit mehreren heimischen Zuschauern in der O2-Arena, und besonders im Gespräch mit einem Herr und einer Dame aus Schottland. "Das ist schottisch", erklärten die beiden lächelnd über Murrays oft so mürrisches, klagendes Benehmen auf dem Court. Doch hinter diesem stecke trotzdem gewiss ein goldenes Herz, zeigten sie sich voll und ganz überzeugt.

Von seiner Einstellung zeigte sich das Pärchen jedenfalls mit Recht begeistert: "Andy Murray spielt jeden Punkt wie den wichtigsten in der Partie", befanden die beiden völlig unisono. Und was sie am mittlerweile zweifachen Olympiasieger und dreifachen Grand-Slam-Gewinner aus Dunblane besonders lieben? "Seine Entschlossenheit, jeden einzelnen Punkt zu gewinnen und jedes einzelne Spiel. Er strebt nach Perfektion." Auch der Stolz der beiden für den Sprung auf den Weltranglisten-Thron ist Murray gewiss: "Ich glaube, wir haben es beide so gesehen, dass es für ihn in einer Ära mit Djokovic , Nadal und Federer eine sehr schwierige Zeit war, um die Nummer eins der Welt zu werden, und er hat so hart dafür gearbeitet, um dorthin zu kommen, und er hat es geschafft. Wir sind so stolz auf ihn."

von Manuel Wachta

Dienstag
15.11.2016, 00:00 Uhr