Philipp Kohlschreiber - „Das Jahr gut zu Ende bringen”

Gegen Jo-Wilfried Tsonga ist der Deutsche in Wien letztlich ohne Siegchance.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 27.10.2016, 14:25 Uhr

VIENNA,AUSTRIA,27.OCT.16 - TENNIS - ATP World Tour, Erste Bank Open. Image shows Philipp Kohlschreiber (GER). Photo: GEPA pictures/ Mario Kneisl

Von Jens Huiber aus Wien

Stephan Fehske ist gut mit Worten. So ziemlich alles, was der Manager und Coach von Philipp Kohlschreiber im persönlichen Gespräch oder über die sozialen Medien verbreitet, ist unbearbeitet zitabel, im Regelfall inspiriert und inspirierend. Auch Kohlschreibers Erstrunden-Sieg gegen Stephane Robert hat zur Inspiration des Duos sicherlich beigetragen, ein Erfolg im Tiebreak des dritten Satzes hat immer beflügelnde Wirkung. Es hat sich also eine ziemlich gut aufgelegte Einspielgruppe getroffen auf dem Center Court der Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle. Zumal die Gebrüder Melzer gleichzeitig eine Trainingseinheit auf dem Hauptplatz bestreiten.

Bei aller Inspiration steckt ein Drei-Satz-Match aber auch in den Knochen, die langjährige Nummer eins Deutschlands hat vor wenigen Tagen seinen 33. Geburt gefeiert. "Gestern Abend habe ich es schon gespürt, heute ist es gut gegangen." Das Problem hat sich eher auf der anderen Seite des Netzes aufgehalten: Philipp Kohlschreiber kann Jo-Wilfried Tsonga schlagen, das hat er 2009 schon einmal gezeigt. Tsonga kann Kohlschreiber auch schlagen. Nur öfter. Die letzten sieben Begegnungen hat sich der Franzose geholt, dabei nur zwei Sätze abgegeben.

Gut eingestellt

"Ich habe sehr aggressiv gespielt, die Taktik war richtig", erklärt Kohlschreiber also nach der 6:7 (6), 2:6-Niederlage gegen den Franzosen, die zehnte in der elften Begegnung. Zumindest ein Satzgewinn war für den gebürtigen Augsburger mit Wohnsitz in Kitzbühel drin, gegen Spieler der Klasse Tsongas sind die Chancen rar, Kohlschreiber geht mit Break in Führung, verliert mit dem ersten Satz auch den Glauben an eine mögliche Sensation. Vergangene Woche hat sich "Kohli" in Moskau bis ins Halbfinale gespielt, schließlich gegen Fabio Fognini den Kürzeren gezogen.

Die Asienreise davor war auf der Kippe gestanden, ein Ermüdungsbruch im Fuss hatte schon den Start beim Davis Cup gegen Polen unmöglich gemacht. Asien war keine Reise wert, Kohlschreiber ist mit zwei Erstrunden-Niederlagen wieder abgereist. Leichten Herzens. "Asien ist jetzt nicht unbedingt meine Traum-Destination, die Plätze sind recht schnell, der Absprung der Bälle ist flach." Bedingungen, die dem Spiel des siebenfachen Champions auf der ATP-Tour nicht liegen.

Eines geht noch

Seit Moskau jedenfalls bewege er sich gut, in mindestens einem Match wird Philipp Kohlschreiber dies 2016 noch zeigen, kommende Woche steht das ATP-Masters-1000-Turnier in Paris-Bercy noch an. Kohlis Erwartungen lassen alle möglichen Ergebnisse offen: "Einfach das Jahr gut zu Ende bringen." Stephan Fehske wird auch in Paris an der Seite seines Schützlings stehen, wieder versuchen, die richtigen Worte zu finden. Und in der Mode-Hauptstadt Europas auch optisch für Inspiration sorgen.

Hier die Ergebnisse aus Wien: Einzel , Doppel , Einzel-Qualifikation , Doppel-Qualifikation .

Hier der Spielplan.

von tennisnet.com

Donnerstag
27.10.2016, 14:25 Uhr