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Auffällige Wetten auf Damenmatch in New York

Die Erstrundenpartie zwischen Timea Bacsinszky und Vitalia Diatchenko steht unter Manipulationsverdacht.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 08.09.2016, 12:05 Uhr

NEW YORK, NY - AUGUST 30: Vitalia Diatchenko of Russia shakes hands with Timea Bacsinszky of Switzerland after their first round Women's Singles match on Day Two of the 2016 US Open at the USTA Billie Jean King National Tennis Center on August 30, 2...

Das ThemaWettmanipulationlegte sich zu Jahresbeginn wie ein dunkler Schatten über die Tenniswelt – nun drängt es sich bei den US Open wieder auf. Die Tennis Integrity Unit (TIU), ein Anti-Korruptions-Werkzeug gegen Spielmanipulation, hat verdächtige Wettmuster in einem Erstrundenmatch der Damenkonkurrenz ermittelt. Dabei handelt es sich um die Partie zwischen der an Position 15 gesetzten Schweizerin Timea Bacsinszky und der Russin Vitalia Diatchenko (WTA 677). Der 6:1,-6:1-Sieg der favorisierten Eidgenossin löste einen sogenannten „Match Alam“ aus, wie die „New York Times“ in Umlauf brachte. Die TIU nahm die Ermittlungen auf, nachdem der russische Wettanbieter „Fonbet“ Informationen über verdächtige Setzmuster weitergeleitet hatte. TIU-Sprecher Mark Harrison bestätigte, dass kein weiteres Match bei den US Open ins Zwielicht geraten sei.

Laut des Wettüberwachungsunternehmens „FederBet“ war das Einsatzvolumen zehnmal größer als erwartet. Wer auf Bacsinszky setzte, konnte allerdings nur wenig Geld gewinnen, da sich die Quoten bei 1/33 einpendelten. Lukrativer war es, das genaue Satzergebnis richtig zu tippen. Diese verdächtigen Nebenwetten rückten nun ins Blickfeld der Kontrollsysteme und damit auch Diatchenko. „Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll“, erklärte die 26-Jährige nach dem Match auf Nachfrage der „New York Times“. Für sie sei es ein schwieriges Match gewesen: „Ich kann es kaum glauben, dass die Leute auf mich gesetzt haben, da ich selbst nicht wirklich mit einem Sieg gerechnet habe.“ Diatchenko spielte nach einer langwierigen Verletzung an der Achillessehne erst ihr zweites Turnier in dieser Saison und konnte nur durch ein Protected Ranking an den Start gehen.

Diatchenko weist Verdächtigungen von sich

Die Brisanz des Themas sei ihr bewusst, „an mich ist jedoch niemand herangetreten“, sagte die Russin zu etwaigen Kontakten ins Wettmilieu. Auch ihre Gegnerin machte keine ungewöhnlichen Beobachtungen während der Partie. Allerdings wusste Bacsinszky nicht so recht, was sie von diesem Match zu erwarten hatte: „Wenn du gegen ein Mädchen mit Protected Ranking spielst, kannst du kaum vorhersagen, in welcher Form sie ist. Das war das schwierige an dieser Aufgabe.“ Grundsätzlich gelte die Unschuldsvermutung für alle betroffenen Profis, solange nichts Gegenteiliges bewiesen sei, bekräftigte TIU-Sprecher Harrison. Bei den Australian Open gab es einenähnlichen Fall. Das verdächtigte spanische Mixed-DoppelLara ArruabarrenaundDavid Marrerowurde jedoch spätervon allen Manipulationsvorwürfen freigesprochen.

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Donnerstag
08.09.2016, 12:05 Uhr