Rekord! – 38 Punkte wurden bei einem Marathon-Tiebreak ausgespielt

Das kanadische Doppel Philip Bester und Peter Polansky schreibt in Kalifornien Geschichte und setzt eine Tiebreak-Bestmarke auf Challenger-Ebene.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 30.09.2016, 15:28 Uhr

Peter Polansky, Philip Bester

"Ich dachte, das geht nie zu Ende", sagte Philip Bester der ATP-Website nach einem Match, das er wohl nie vergessen wird. Gemeinsam mit Landsmann Peter Polansky hatte der Kanadier am Mittwoch Historisches vollbracht. Das Duo gewann beim ATP-Challenger-Event in Tiburon (USA) einen auf diesem Turnier-Level nie zuvor dokumentierten Marathon-Tiebreak. In der Erstrunden-Doppelpartie gegen Darian King (Barbados) und #NextGen-Star Frances Tiafoe wurden 38 Punkte ausgespielt, ehe die Verlängerung des zweiten Satzes entschieden war. Der 20:18-Erfolg für Bester/Polansky war der längste Tiebreak, der von der ATP seit Beginn der Datenerhebung (2007) in diesem Bereich festgehalten wurde.

Während die Kanadier die "Schlacht" für sich entschieden, ging der "Krieg" an King und Tiafoe, welche die epische Partie 7:6 (2), 6:7 (18), 10:8 im Match-Tiebreak gewinnen konnten. So durfte sich Polansky trotz der Niederlage wie ein Sieger fühlen: "Es war ein irrer Tiebreak mit vielen langen und spektakulären Ballwechseln und eines der unterhaltsamsten Matches, die ich in meiner Karriere je gespielt habe." Tiafoe fügte hinzu: "Beim Stand von 18:18 habe ich auf der Bank gesessen und mir gedacht: ,Mir ist noch nie etwas so Verrücktes passiert.' Wir hatten alle einen riesigen Spaß, genauso wie die Zuschauer. Letztendlich waren wir bei den Big Points etwas besser." Irre Satzentscheidungen hatten in den letzten Jahren keinen Seltenheitswert, was ein Blick in die Rekordlisten zeigt.

Allzeitrekord mit Makel

So gab es auf der ATP-Tour nur zwei weitere "Kurzentscheidungen" (exklusive Match-Tiebreaks) bei denen noch mehr Punkte im Doppel verteilt wurden: Das Duo Juan Sebastian Cabal/Robert Farah setzte sich gegen Austin Krajicek / Nicholas Monroe mit 25:23 durch . Ausgespielt wurde der Monster-Tiebreak im Jahr 2015 beim ATP-World-Tour-500-Event in Washington, D.C. (USA). Den Rekord halten Michael Mortensen und Jan Gunnarson, die in der ersten Runde in Wimbledon 1985 John Frawley und Victor Pecci mit 6:4, 6:4, 3:6, 7:6 - und mit 26:24 in der vermeintlichen Kurzentscheidung im vierten Satz - besiegen konnten. Der Rekord für den längsten Tiebreak aller Zeiten liegt bei 70 Punkten. Bei einem ITF-Future in den USA konnte Benjamin Balleret (Monaco) seinen Landsmann Guillaume Couillard mit 7:6 (36:34!), 6:1 besiegen . Allerdings waren bei diesem Match im Jahr 2013 keine Schieds- und Linienrichter zugegen, wodurch der Rekord keine offizielle Anerkennung fand. Der längste gültige Tiebreak im Einzel wurde ebenfalls auf der niedrigsten Profiebene erfasst. Bei einem Future in Aktobe (Kasachstan) siegte Evgeny Tyurnev im Januar gegen Danilo Petrovic mit 7:6 (25:23!), 6:3.

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30.09.2016, 15:28 Uhr