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Gold, Silber, Bronze – Die Medaillenprognose der tennisnet.com-Redaktion

Die tennisnet.com-Redaktion schaut in die Glaskugel und tippt die Medaillengewinner bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro.

von Stefan Bergmann
zuletzt bearbeitet: 03.08.2016, 13:39 Uhr

RIO DE JANEIRO, BRAZIL - JUNE 8: In this handout provided by Jogos Rio 2016, the front of the gold, silver and bronze medals for the 2016 Summer Olympics are shown June 8, 2016 in Rio de Janeiro, Brazil. (Photo by Alex Ferro/Jogos Rio 2016 via Gett...

Tennis war eine der neun ursprünglichen olympischen Sportarten in Athen 1896, gemeinsam mit der Leichtathletik, Radfahren, Fechten, Gymnastik, Schießen, Schwimmen, Gewichtheben und Ringen. Nach den Olympischen Spielen 1924 wurde Tennis aus dem Programm gestrichen. Nachdem es im Jahr 1968 sowie 1984 einen Demonstrationswettbewerb gab, ist Tennis seit 1988 wieder olympisch und aus dem Programm nicht mehr wegzudenken. Wer holt sich in Rio de Janeiro die Medaillen? Gibt es sensationelle Olympiasieger oder wird es wie in London vor vier Jahren ein Turnier der Favoriten? Die tennisnet.com-Redaktion tippt die Medaillengewinner im Einzel sowie die Olympiasieger im Doppel.

Jörg Allmeroth

Damen:

Gold: Serena Williams

Silber: Agnieszka Radwanska

Bronze: Garbine Muguruza

The winner is: Serena Williams. Ein risikofreier Tipp, nachdem sie in Wimbledon wieder in die alte Herrscherinnenposition zurückgefunden hat. Medaillenchancen besitzen Angelique Kerber, Garbine Muguruza, Madison Keys, vielleicht auch die aus einem einstmals großartigen Schweizer Aufgebot als einzige Topkraft verbliebene Timea Bacsinszky. Also: Silber für Agnieszka Radwanska. Das Bronzemedaillenmatch gewinnt Muguruza gegen Kerber.

Herren:

Gold: Andy Murray

Silber: Novak Djokovic

Bronze: Kei Nishikori

Das olympische Turnier hat oft Überraschendes gebracht, wohl aber nicht so 2016 in Rio. Das erwartbare Endspiel wird zwischen Novak Djokovic und Andy Murray stattfinden. Ich sehe Murray dabei leicht favorisiert, auch weil er schon einmal Gold gewonnen hat, vor vier Jahren in London. Außenseiterchancen könnte - verletzungsfrei - der Japaner Nishikori besitzen. Er ist Kandidat für Bronze.

Damen-Doppel:

Gold: Serena Williams und Venus Williams

Die Wimbledonsiegerinnen werden auch die Olympiasiegerinnen sein, also die Williams-Schwestern. Größte Herausfordererinnen sind die Französinnen Garcia/Mladenovic und die wiedervereinigten Italienerinnen Errani/Vinci.

Herren-Doppel:

Gold: Pierre-Hugues Herbert und Nicolas Mahut

Hier sehe ich das französische Gespann Mahut/Herbert vorn. Eine starke Mischung aus jugendlicher Power (Herbert) und großer Erfahrung (Mahut). In den Medaillenrängen werden sich auch die Murray-Brüder wiederfinden. Nicht zu unterschätzen: Das Heimdoppel Melo/Soares.

Christian Albrecht Barschel

Damen:

Gold: Petra Kvitova

Silber: Madison Keys

Bronze: Angelique Kerber

Die obere Hälfte, in der Serena Williams spielt, ist für mich klar besser besetzt. Sollte Angelique Kerber in der unteren Hälfte ihr kniffliges Zweitrundenmatch überstehen, ist der Weg zur Medaille geebnet. Aber warum sollte Petra Kvitova nicht mal wieder eine dieser Wochen erwischen, wo alles zusammenläuft?! Auch wenn ich damit brutal daneben liegen kann, gehe ichAll-in und setze auf einen Viertelfinalsieg von Kvitova gegen Serena mit dem anschließenden Lauf zur Goldmedaille. Silber geht an Madison Keys. Kerber holt sich schließlich Bronze.

Herren:

Gold: Novak Djokovic

Silber: Andy Murray

Bronze: Rafael Nadal

Da bei diesem olympischen Tennisturnier zehn Top-20-Spieler fehlen, sollte die Auswahl für die Medaillenplätze doch recht einfach sein, zumal Novak Djokovic und Andy Murray derzeit in einer eigenen Liga spielen. Doch irgendwie fällt es mir doch schwer, weil Olympia eben anders ist und die Stars auch Doppel und Mixed spielen. Für mich ist Rafael Nadal die große Unbekannte. Ich traue dem Understatement des Spaniers ganz und gar nicht. Gael Monfils muss man auch auf der Rechnung haben, weil er diesmal nicht für sich, sondern für Frankreich spielt und da immer zur Höchstform aufläuft. Letztendlich setzt sich aber Djokovic durch, und da das Endspiel über drei Gewinnsätze gespielt wird, ist er dort gegen Murray der klare Favorit. Nadal spielt ein starkes Turnier, verliert im Halbfinale gegen Djokovic, um sich dann aber gegen Monfils die Bronzemedaille zu sichern.

Damen-Doppel:

Gold: Caroline Garcia und Kristina Mladenovic

Kommen Serena und Venus ins Finale, sollte ihnen Gold wegen ihrer unglaublichen Finalquote sicher sein. Aber wer kann sie vor dem Endspiel schlagen. Vielleicht die Russinnen Ekaterina Makarova und Elena Vesnina. Da ich gerne frische Olympiasiegerinnen möchte, setzte ich auf die französische Harmonie zwischen Caroline Garcia und Kristina Mladenovic.

Herren-Doppel:

Gold: Daniel Nestor und Vasek Pospisil

Mein sentimentaler Tipp ist eine Goldmedaille für den bald 44-jährigen Daniel Nestor an der Seite von Vasek Pospisil. Unwahrscheinlich ist das nicht, und es wäre eine schöne olympische Geschichte, da dieses Doppel zunächst nicht vorgesehen war.

Stefan Bergmann

Damen:

Gold: Serena Williams

Silber: Angelique Kerber

Bronze: Agnieszka Radwanska

Der absolute Siegeswille ist bei der US-Amerikanerin spätestens seit ihrem Titelgewinn an der Church Road wieder vollends erwacht. Und da sich eine Chance auf Gold nur alle vier Jahre eröffnet, wird die Weltranglisten-Erste ihre Möglichkeit auf das oberste Treppchen wohl durchaus zu nutzen wissen. Angelique Kerber und Agnieszka Radwanska stelle ich mir ebenfalls bei der Siegerehrung vor.

Herren:

Gold: Kei Nishikori

Silber: Novak Djokovic

Bronze: Rafael Nadal

Nishikori hat in Montreal gezeigt, dass er derzeit auf Hartplatz Top in Form ist und musste sich dort nur von Djokovic die Schneid abkaufen lassen. Sollte der Japaner nicht wie so oft vom Verletzungspech verfolgt sein, traue ich ihm eine Überraschung im Finale von Rio de Janeiro zu. Nadal beißt sich ebenfalls aufs Siegertreppchen. Titelverteidiger Andy Murray habe ich hingegen nicht so richtig auf der Rechnung.

Damen-Doppel:

Gold: Timea Bacsinszky und Martina Hingis

All-In für die Schweiz - nach der Absage von Roger Federer und Stan Wawrinka wird Martina Hingis ganz heiß darauf sein, im Damen-Doppel zuzuschlagen. Die zwölffache Grand-Slam-Siegerin im Frauen-Duett ist in der Lage, auch eine nicht so geschulte Teamplayerin wie Bacsinszky zum Sieg zu führen. Stark einzuschätzen sind ebenso Carolina Garcia / Kristina Mladenovic (Frankreich) und Ekaterina Makarova / Elena Vesnina (Russland).

Herren-Doppel:

Gold: Andy Murray und Jamie Murray

Im Doppel stehen die Brüder Murray hingegen ganz oben auf meiner Favoritenliste. Nachdem die beiden Schotten vor vier Jahren in London bereits in der ersten Runde ausgeschieden waren, könnten sich Andy und Jamie nun in Südamerika einen Kindheitstraum erfüllen. Ebenfalls zu beachten sind die Lokalmatadore Marcelo Melo und Bruno Soares.

Florian Goosmann

Damen:

Gold: Venus Williams

Silber: Madison Keys

Bronze: Serena Williams

Venus Williams, Olympia-Siegerin 2000, tritt in Rio als Superheldin "Wonder Woman" auf (oder zumindest in einem entsprechenden Kleid). "Wonder Woman" ist quasi unverwundbar, hat Supersinne, ist intelligent, schön, superschnell und hat ein magisches Lasso. Noch Fragen!?

Herren:

Gold: Novak Djokovic

Silber: Andy Murray

Bronze: Gael Monfils

Fassen wir uns kurz: Federer ist und Nadal war verletzt - und wer sollte den Djoker sonst aufhalten? Ein Sensations-Erstrundensieg von Juan Martin del Potro wäre eine schöne Geschichte, auch im Rückblick auf London 2012, aber bleiben wir realistisch: Djokovic wird seine Karriere in Rio vergolden. Den größten Karriereerfolg mit Bronze im Einzel traue ich Gael Monfils zu - er spielt 2016, trotz Verletzungen, eine starke und für seine Verhältnisse verdammt konstante Saison!

Damen-Doppel:

Gold: Lucie Safarova und Barbora Strycova

Serena und Venus Williams haben 2000, 2008 und 2012 Gold gewonnen. Und diesmal, ich wiederhole mich, ist Venus sogar "Wonder Woman"! Also eine klare Sache? Nein. "Wonder Woman" ist, so sagt es das Internet, zwar unverwundbar, kann aber von kleinen Objekten verletzt werden. Auftaktgegner der Williams-Sisters sind Lucie Safarova und Barbora Strycova, die mit 1,64 Metern durchaus als kleines Objekt durchgeht, das mit Safarova eine zweifache Doppel-Major-Siegerin an seiner Seite hat. Den Tschechinnen traue ich die Sensation und danach den kompletten Weg zu!

Herren-Doppel:

Gold: Andy Murray und Jamie Murray

Andy Murray läuft eigentlich immer zur Hochform auf, wenn er die britische Flagge trägt. Zu was er im Doppel fähig ist, hat er mit Bruder und Doppelspezialist Jamie beim Davis-Cup-Sieg im Vorjahr gezeigt. Und wenn im Einzel schon Djokovic im Weg stehen wird, holen die Murrays in Rio jedenfalls Doppel-Gold!

Jens Huiber

Damen:

Gold: Serena Williams

Silber: Madison Keys

Bronze: Venus Williams

Tripleschlag für die USA. Serena Williams bei ihren letzten Spielen zu Gold, Venus zieht zwar im familieninternen Halbfinale den Kürzeren, gewinnt aber immerhin Bronze. Und aus dem unteren Ast spielt sich Madison Keys bis ins Endspiel.

Herren:

Gold: Novak Djokovic

Silber: Andy Murray

Bronze: David Goffin

Novak Djokovic mit der Wimbledon-Wut im Bauch zur Goldmedaille - auch wenn die Auftaktrunde, zumindest namentlich, recht ansprechend wird. Silber für Andy Murray. Und die Bronzemedaille geht nach Belgien: David Goffin wird von der Platzierung am Nadal-Ast profitieren und im Spiel um Platz drei einen ausgelaugten Kei Nishikori schlagen.

Damen-Doppel:

Gold: Serena Williams und Venus Williams

Wenn die Beiden mögen - und warum sollten sie dies bei Olympia nicht - Serena und Venus.

Herren-Doppel:

Gold: Gael Monfils und Jo-Wilfried Tsonga

Wider jede Vernunft, rein lustgesteuert: Bitte einmal Gold für Jo-Wilfried Tsonga und Gael Monfils.

Björn Walter

Damen:

Gold: Serena Williams

Silber: Madison Keys

Bronze: Garbine Muguruza

Serena Williams wiederholt ihren Goldlauf von London und grüßt auch in Rio vom obersten Podest. Im Finale kommt es zum Generationenduell mit ihrer potentiellen Nachfolgerin Madison Keys, die ihre starke Form aus Montréal in Brasilien bestätigen kann. Bronze geht an French-Open-Siegerin Garbine Muguruza, welche auch wegen ihrer südamerikanischen Wurzeln besonders motiviert sein dürfte. Bei Angelique Kerber ist der Trend kein "Friend". Auf den Australian-Open-Triumph folgte das frühe French-Open-Aus, danach das Hoch in Wimbledon. Die Sinuskurve schlägt also erst bei den US Open wieder nach oben aus.

Herren:

Gold: Andy Murray

Silber: Novak Djokovic

Bronze: Kei Nishikori

Nicolas Massu und Marc Rosset heißen die Olympia-Sensationen der Vergangenheit. Doch die Außenseitersiege sind schon seit den "Spielen" in Peking Geschichte. Auch am Zuckerhut haben die üblichen Verdächtigen wieder die Nase vorn. Andy Murray bleibt der Mann der Olympiajahre und vergoldet seinen zweiten Wimbledon-Sieg in Rio. Novak Djokovic spielte sich in Toronto zwar den Rasen-Kater erfolgreich aus den Knochen, kommt aber dennoch nicht am formstarken Briten vorbei. Platz drei geht an Kei Nishikori, der durch die Bronzemedaille in Japan noch populärer werden wird, als er ohnehin schon ist.

Damen-Doppel:

Gold: Serena Williams und Venus Williams

Doppelgold Nummer vier ist für die Williams-Schwestern reserviert. Martina Hingis bleibt der Olympiasieg an der Seite von Timea Bacsinszky verwehrt. Das Schweizer-Duo geht aber dennoch nicht leer aus und darf sich über Edelmetall freuen.

Herren-Doppel:

Gold: Marcelo Melo und Bruno Soares

Die brasilianischen Doppelkönner halten dem extremen Druck stand und werden von ihren Landsleuten zum größten Triumph ihrer Karriere getragen. Auch die Murray-Brüder, Andy und Jamie, schaffen es auf das Podium. Dort werden zudem Nicolas Mahut und Pierre-Hugues Herbert ihre Medaillen in Empfang nehmen.

Manuel Wachta

Damen:

Gold: Serena Williams

Silber: Madison Keys

Bronze: Venus Williams

Alle drei Medaillen an die USA? Gut möglich! Serena Williams ist bei den Damen die hohe Favoritin und dürfte auch diesmal beweisen, warum sie auf dem Weg zur wohl besten Spielerin in der Geschichte ist. Ich sehe eine gute Chance für ihre ältere Schwester Venus, bis zu einem "Sister Act" im Halbfinale durchzumarschieren und das Spiel um Platz drei zu gewinnen. In der unteren Tableau-Hälfte besitzen Madison Keys, Agnieszka Radwanska und Angelique Kerber wohl die besten Karten, um ins Endspiel zu gelangen, wo ich am meisten Erstere erwarten würde. Kerber könnte durchaus bereits in Runde zwei scheitern, doch freilich ist für die Australian-Open-Queen alles möglich.

Herren:

Gold: Novak Djokovic

Silber: Andy Murray

Bronze: Kei Nishikori

Machen wir uns nichts vor: Alles andere als ein Finale zwischen Novak Djokovic und Andy Murray wäre in Rio 2016, bei den vielen, die Konkurrenz drastisch reduzierenden Absagen, eine ziemliche Überraschung. Djokovic hat sich in Toronto für sein frühes Wimbledon-Aus rehabilitiert und ohne Satzverlust den Titel gewonnen, scheint seine Form wiedergefunden zu haben und ist der klare Favorit auf den Titel. Stolpersteine könnten allerdings speziell gleich in Runde eins der Ex-US-Open-Sieger Juan Martin del Potro und natürlich im Endspiel Murray werden, der schließlich ruhigen Gewissens in das finale Duell gehen könnte, im Wissen, Gold bereits einmal geholt zu haben. Das Spiel um Platz drei gewinnt Kei Nishikori gegen Gilles Simon oder David Goffin.

Damen-Doppel:

Gold: Ekaterina Makarova / Elena Vesnina

Caroline Garcia / Kristina Mladenovic, Timea Bacsinszky / Martina Hingis und Andrea Hlavackova / Lucie Hradecka haben für mich in der unteren Hälfte die besten Aussichten ins Finale zu gelangen und sind von der Papierform her die wohl härtesten Rivalinnen für Serena und Venus Williams in einem möglichen Endspiel - und Ekaterina Makarova / Elena Vesnina schon früher. Sollten die zu favorisierenden Williams-Schwestern nicht an ihrer äußerst schwierigen ersten Hürde scheitern, ist im Halbfinale gegen Makarova/Vesnina Schluss, so mein Tipp.

Herren-Doppel:

Gold: Marcelo Melo / Bruno Soares

Für mich sind im Herren-Doppel in der oberen Tableau-Hälfte Pierre-Hugues Herbert / Nicolas Mahut gegen Marcelo Melo / Bruno Soares (Halbfinale) und in der unteren Tableau-Hälfte Daniel Nestor / Vasek Pospisil gegen Andy und Jamie Murray (Viertelfinale) die wohl richtungsweisenden, vorentscheidenden Partien. Schlagen Melo/Soares die Topgesetzten, gewinnen sie auch die Goldmedaille, im Finale voraussichtlich gegen das Siegerpaar der zweitgenannten Begegnung. Der Heimvorteil könnte den kleinen Unterschied zu Gunsten von Melo/Soares ausmachen. Gefährlicher Außenseiter-Tipp: Gael Monfils und Jo-Wilfried Tsonga. Frankreich hat also sogar zwei heiße Eisen im Feuer.

von Stefan Bergmann

Mittwoch
03.08.2016, 13:39 Uhr