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Boris Becker kritisiert – „Novak hat die Vorbereitung vernachlässigt“

Im britischen TV äußerte sich der Coach von Novak Djokovic überraschend scharf zum frühen Wimbledon-Aus seines Schützlings.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 12.07.2016, 11:05 Uhr

MELBOURNE, AUSTRALIA - JANUARY 16: Novak Djokovic of Serbia is nudged by coach Boris Becker who talks to him during a practice session ahead of the 2016 Australian Open at Melbourne Park on January 16, 2016 in Melbourne, Australia. (Photo by Michae...

Damit hatten wohl nur die wenigsten gerechnet.Bereits in der dritten Runde war die Mission doppelte Titelverteidigung für Novak Djokovic in Wimbledon beendet– und damit auch die Jagd nach dem „Golden Slam“. Der ausgebrannt wirkende Rasenkönig der beiden Vorjahre wurde vom US-AmerikanerSam Querreyregelrecht herauskatapultiert. Djokovic fand kein Rezept gegen das Powerspiel seines Kontrahenten und wirkte ungewohnt fahrig. „Er war über zwei Tage gesehen nicht gut genug. Novak ist auch nur ein Mensch aus Fleisch und Blut“, sagte TrainerBoris Beckereine Woche nach der Niederlage im britischen TV. Zurück in der erprobten Expertenrolle ließ der „Rote Baron“ durchblicken, dass das frühe Aus für ihn gar keine so große Überraschung war.

Feierte „Nole“ zu ausgelassen nach den French Open?

Der Premieren-Titel in Roland Garroshinterließ offenbar nicht nur positive Spuren beim Weltranglisten-Ersten. „Nach Paris haben alle Novak gratuliert. Das hat er dann wohl etwas zu sehr genossen und dann die Vorbereitung etwas vernachlässigt“, wird Becker vom „Blick“ zitiert. Der dreifache Wimbledon-Sieger, der mit seiner Frau Lilly seit mehreren Jahren in London lebt, ließ sich auch dasHerren-Finalein der Royal Box nicht entgehen und sah Djokovics derzeit wohl größten KonkurrentenAndy Murraysiegen. Sein Schützling war da längst schon wieder in seiner Wahlheimat zurück. „Novak geht es gut, er ist jetzt für ein paar Tage in Monte Carlo“, entgegnete Becker den Gerüchten, dass der Serbe unter einer vermeintlichen Schulterblessur leide.

Djokovic hatte die Diskussionen um seinen körperlichen Zustand schwelen lassen, zudem sagte er denDavis-Cup-Viertelfinal-Einsatz gegen Titelverteidiger Großbritannien (15. bis 17. Juli in Belgrad) kurzfristig ab. Auf die Frage, ob er gesund gewesen sei, antwortete der Branchenprimus noch in London mit „nicht wirklich“.Neben einer möglichen Verletzung machten auch Mutmaßungen über private Probleme die Runde.Auskunft gab der zwölffache Grand-Slam-Sieger dazu nicht. Boris Becker lehnte sich allerdings nicht zum ersten Mal mit brisanten Aussagen weit aus dem Fenster.Im vergangenen Herbst bezeichnete er Roger Federers Halbvolley-Return „SABR“ als Zeichen mangelnden Respekts.Zuvor sagte Becker, dass es ein„offenes Geheimnis“sei, dass sichFedererund Djokovic nicht wirklich mögen würden. Damals reagierte der „Djoker“ wenig begeistert auf die forschen Verlautbarungen seines Coaches, was sich wohl auch in diesem Fall wiederholen könnte.

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