Petra Kvitova schießt aus allen Rohren

Mit einer Glanzleistung zieht die zweimalige Wimbledon-Siegerin ins Stuttgarter Halbfinale ein. Ihre Gegnerin dort: Angelique Kerber.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 22.04.2016, 16:00 Uhr

STUTTGART, GERMANY - APRIL 22: Petra Kvitova of Czech Republic plays a backhand in her match against Garbine Muguruza of Spain during Day 5 of the Porsche Tennis Grand Prix at Porsche-Arena on April 22, 2016 in Stuttgart, Germany. (Photo by Dennis ...

Von Florian Goosmann aus Stuttgart

Petra Kvitova und Garbine Muguruza gehören vermutlich nicht zwingend zu den Spielerinnen, die sich im Sportfachhandel für Netzerhöhungen interessieren. Und sollte ihr Coach mal eine aufbauen, darf man getrost annehmen, dass beide eher darunter durchschießen.

Power-Petra dreht auf

Im Viertelfinal-Match der beiden hieß das Programm "Full Power". Kvitova bediente sich hierbei ihrer Lieblingsrezepte, um zu punkten. Entweder direkt mit dem Aufschlag, alternativ gerne auch in der Variation "Aufschlag plus eins", also mit dem Schuss nach Muguruzas Return. Und wenn's denn sein musste, durfte der Ballwechsel auch mal fünf Schläge oder länger dauern.

Es war nicht so, dass Muguruza schlecht spielte, in diesem Satz eins - es war Kvitova, die dermaßen kompromisslos agierte, dass nichts drin war die Spanierin. Ergebnis: 6:1 für die Tschechin, über die viele zurecht sagen, sie sei neben Serena Williams diejenige, die das beste Tennis spiele, wenn sie einen guten Tag hat. Und deren Schläge, so hatte man das Gefühl, selbst den aufgebauten roten Porsche 718 Boxster teilweise neidisch dreinblicken ließen.

Im zweiten Durchgang kam Muguruza besser ins Spiel, kam überhaupt mal selbst in Position, um Ballwechsel zu diktieren, um Kvitova zu ein paar Fehlern zu zwingen, und holte sich den Satz mit 6:3. Im Entscheidungssatz kam's früh zum Knackpunkt, als Muguruza in ihrem ersten Aufschlagspiel bereits 40:0 führte, Kvitova aber starke (und seltene) Defensivqualitäten auspackte und sich das 2:0 holte, das sie schnell in ein 6:0 verwandelte.

Gegen Kerber wird's ein großer Kampf

Muguruza selbst war, trotz des kuriosen Ergebnisses von 1:6, 6:3 und 0:6 aus ihrer Sicht, "ziemlich zufrieden mit dem Match. Petra hat sehr gut gespielt, sehr gut aufgeschlagen", analysierte sie im Anschluss. "Ich denke, sie hatte heute ein gutes Frühstück."

Für Kvitova steht am Samstag der Halbfinal-Kracher gegen Titelverteidigerin Kerber an. Ein Duell zweier Linkshänderinnen, einer Offensiv- gegen eine Defensivkünstlerin. "Das ist immer ein großer Kampf", weiß Kvitova. "Sie kann laufen ohne Ende, bekommt eine Menge Bälle. Ich denke, wir müssen beide unser Spiel spielen und schauen, was rauskommt."

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Freitag
22.04.2016, 16:00 Uhr