Alexander Waske will mit seiner Akademie expandieren

Objekt der Begierde ist die oft verwaiste Tennisanlage im Sportpark-Stadion in Frankfurt am Main.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 01.04.2016, 14:48 Uhr

Tennis-Stadion – Frankfurt/Main

Alexander Waskeist ein ehrgeiziger Mann. Als Tennisprofi schaffte er es bis auf Platz 16 der ATP-Doppel-Weltrangliste und zog auch im Einzel unter die Top 100 ein. Nach seiner aktiven Karriere gründete er 2010 in Offenbach am Main eine Tennis-University für Profis, angehende Profis, Jugendliche und Kinder. Gemeinsam mit dem früheren Australian-Open-Finalisten Rainer Schüttler legte er die Grundlagen dafür, dass aus guten Profis wieAndrea PetkovicoderAngelique KerberWeltklasse-Athletinnen wurden. Auch der ehemalige Top-Ten-SpielerJanko Tipsarevicschaffte es von dort aus nach ganz oben.

Doch mittlerweile ist der Zulauf auf die Tennisakademie so groß geworden, dass Waske einen Umzug ins benachbarte Frankfurt plant. „Wir benötigen dringend eine größere Anlage. Mein Ziel ist es, mit der Tennis-University eine führende Adresse im Welttennis zu werden und Frankfurt wieder als internationale Adresse im Tennissport zu etablieren“, sagte der 41-Jährige gegenüber der Tageszeitung „Frankfurter Neue Presse“.

Wo Steffi Graf einst spielte, tummeln sich jetzt Hobbyspieler

Aus Waskes Sicht gönnt sich die Stadt Frankfurt glücklicherweise den Luxus, eine voll funktionierende Tennis-Anlage mit einem Center-Court für 5400 Zuschauer brachliegen zu lassen. Die 1991 eröffnete Anlage wurde einst mit einem Showmatch zwischen TennislegendeSteffi Grafund der tschechischen Wimbledon-SiegerinJana Novotnafeierlich eröffnet. In den Folgejahren wurde dort der Fed Cup der Damen ausgetragen. Danach gab es immer seltener Turniere, zuletzt haben dort vor zwei Jahren die TennislegendenIvan Lendl,Michael ChangoderMichael Stichein Showturnier gespielt. Aktuell tummeln sich nur Hobby- und Clubspieler auf den noch vorhandenen acht Außenplätzen.

Ein Szenario, das sich laut Waske bald ändern soll: „So eine Anlage braucht Leben. Tagtäglich. Aber auch große Veranstaltungen. Es ist unser Plan, in die bestehende Infrastruktur der momentan wenig genutzten Tennisanlage zu investieren und in Partnerschaft mit der Stadt Frankfurt ein Leistungszentrum für deutsche und internationale Tennisprofis sowie für den Tennisnachwuchs zu schaffen.“ Und auch ein internationales Turnier würde Alexander Waske wieder gern in seiner Heimatstadt durchführen. Zwischen 1990 und 1995 war die ATP-Weltmeisterschaft in der Frankfurter Festhalle ausgetragen worden, seitdem ist der Standort von der großen Bühne verschwunden.

Eintracht Frankfurt will das Gelände ebenfalls nutzen

Allerdings gestalten sich die Verhandlungen mit der Stadt zäh. Auch weil der Fußballverein Eintracht Frankfurt ein Auge auf das Gelände geworfen hat. Die Eintracht möchte an der Stelle der Tennisanlage ein Bürohaus für ihre Verwaltung bauen. Allerdings kommen aus der Politik positive Signale, wie die die planungspolitische FDP-Sprecherin Elke Tafel-Stein der „FAZ“ sagte: „Das Grundstück eignet sich nicht für ein Bürogebäude. Eine Tennisakademie wäre sinnvoll. Damit könnten wir den Sportstandort stärken.“

von tennisnet.com

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01.04.2016, 14:48 Uhr