Der perfekte Doppelspieler

Doppelspezialist Eric Butorac hat eine Mischung gefunden, die wohl unschlagbar ist.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 20.04.2016, 14:06 Uhr

MELBOURNE, AUSTRALIA - JANUARY 21: Mike Bryan of the United States and Bob Bryan of the United States in action in their first round doubles match against John Millman of Australia and Benjamin Mitchell of Australia during day three of the 2015 Aust...

Die Suche nach dem perfekten Tennisspieler treibt nicht nurThanasi Kokkinakisum,dessen „Tennismonster“ wir euch neulich vorstellten. Mit dem Aufschlag vonIvo Karlovic, der Rückhand vonAndy Murray, dem Volley vonRoger Federerund der Beinarbeit vonNovak Djokovicsieht sich der Teenager perfekt aufgestellt – dazu noch die eigene Vorhand, und fertig ist der ultimative Einzelspieler. Ob Eric Butorac sich davon inspirieren ließ? Zumindest hat sich der nordamerikanische Doppelspezialist nun in seiner Spezialdisziplin auf die Suche nach der idealen Rezeptur gemacht. So wählte der 34-jährige Präsident der ATP-Spielergewerkschaft acht relevante Kategorien aus, um den perfekten Doppelspieler zu ermitteln.

Seht hier, welchen „Super-Doppel-Athleten“ Butorac für die US-Plattform „Universal Tennis“ erschaffen hat:

Aufschlag:„Es gibt viele gute Aufschläger im Doppel: Lindstedt, Inglot und Matkowski, um nur einige zu nennen. Aber es gibt nur einen, der dir den Schläger sprichwörtlich aus der Hand hämmern kann –Rohan Bopanna. Er kann alles: Flache Kanonenaufschläge, Kick- und Sliceservice. Sein Erfolgsgeheimnis ist, dass er immer den gleichen Ballwurf nutzt.  Dadurch ist man oft gezwungen zu spekukieren, wohin er aufschlägt.“

Return:„Es gibt zwei Typen von guten Returnspielern – die einen attackieren dich und die anderen lassen dich nicht zur Entfaltung kommen.Lukasz Kubotgreift dich mit seiner großen Ausholbewegung an. Er kann dich mit seiner Kraft am Netz abschießen.Bruno Soaresdagegen hat die Fähigkeit, den Ball so gut mit seinem Schläger zu kontrollieren, dass sich der Netzspieler noch für eine Seite entscheiden kann. Erst dann platziert er den Return.”

Vorhand:„Marc Lopezkann den Ball zu jeder Zeit platzieren, wie er will. Er nutzt sowohl den Topspin-Lob, kann den Ball kurz halten, aber auch Inside-Out oder Inside-In sehr genau spielen. Wer dir als Volley-Spieler aber wirklich Angst macht, istJack Sock. Mit dem identischen Schwung knallt er dir die Bälle entweder auf die Brust oder auf die Füße – diese Variationen sind ein Albtraum für jeden Netzspieler.“

Rückhand:„Radek StepaneksRückhand ist so gut, dass du ihm hauptsächlich in die Vorhand spielen musst. Das Problem ist, dass er das weiß – zudem ist seine Vorhand auch nicht die Schlechteste.”

Volley:„Innerhalb des Aufschlagfeldes hatJamie Murraydas komplette Paket. Er spielt zwar sehr kalkuliert und strukturiert, aber seine Kreativität und Variabilität wirkt zerstörend. In gewisser Weise erinnert seine Art an das Spiel der Vergangenheit, als die Spieler am Netz noch begabter waren im Gegensatz zum Spiel an der Grundlinie.“

Wettkämpfer:„Ich spielte ein Jahr lang mitJean-Julien Rojerzusammen, stand ihm aber auch oftmals gegenüber. Regen oder Sonne, verletzt oder krank – ,Juls’ kämpfte immer vom ersten bis zum letzten Punkt. Ich genoss es viel mehr, wenn wir auf der selben Seite des Netzes standen.“

Spezialeigenschaften:„Marcelo Melowurde die Nummer eins, und viele Leute fragten sich: ,Was kann er wirklich richtig gut?’ Sein Aufschlag ist durchschnittlich, der Return recht ordentlich, und seine Volleys sind nicht mehr als solide. Wenn es aber in einem Match wirklich entscheidend wird, gibt es keinen, dem ich mehr zutrauen würde als ihm, sein bestes Tennis unter Druck auszupacken.“

Mentalität:„Sicherlich ist euch aufgefallen, dass ich wederBobnochMike Bryanbisher in irgendeiner Kategorie erwähnt habe. Keiner von beiden verfügt über einen Schlag, der als der Beste im Doppel gilt. Als Team verfügen sie aber über die beste Mentalität, die du auf dem Platz sehen kannst. Es spielt keine Rolle, wie der Spielstand ist, ob sie ihren besten oder schlechtesten Tag haben  – sie werden vor positiver Energie sprühen. Diese Fähigkeit ist meiner Meinung nach wichtiger als jeder einzelne Schlag, und der Hauptgrund, warum sie für einen Großteil der 2000er Jahre auf Platz eins der Weltrangliste standen.“

von tennisnet.com

Mittwoch
20.04.2016, 14:06 Uhr