Schreihals Jaksic wehrt 14 Matchbälle ab

Die 20-jährige Serbin rang im Endspiel des ITF-Turniers in Surprise die Österreicherin Tamira Paszek nieder.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 25.02.2014, 11:02 Uhr

Die Zahl 14 war die Glückszahl von Jovana Jaksic am Wochenende. Denn die 20-jährige Serbin gewann beim mit 25.000 US-Dollar dotierten ITF-Hartplatzturnier in Surprise im US-Bundesstaat Arizona ihren 14. Titel auf der ITF-Tour - und wehrte dabei im Endspiel unfassbare 14 Matchbälle ab! Jaksic, derzeit Nummer 146 der Welt, rang im Finale die Österreicherin Tamira Paszek mit 4:6, 7:6 (13), 7:5 nieder und setzte zudem einen neuen Rekord. Keine Frau im Profitennis hatte zuvor so viele Matchbälle abgewehrt und dann das Match noch für sich entschieden.

„Ich kann immer noch nicht glauben, dass ich 14 Matchbälle abgewehrt habe. Ich habe keine Ahnung, wie ich das geschafft habe. Ich muss sagen, dass ich jedes Mal, wenn ich einen Matchball gegen mich hatte, einen unglaublichen Punkt gespielt habe und meistens Winner geschlagen habe. Und dann dachte ich mir, ‚Wenn ich einen abwehren kann, kann ich auch den zweiten und den dritten.' Aber ich habe nach dem sechsten Matchball aufgehört zu zählen. Ich wusste nicht mal den Stand im Tiebreak bis zum Ende des Matches. Ich habe einfach gekämpft und gekämpft. Ich bin so glücklich, weil es der erste Titel des Jahres ist und ich zwei ehemalige Top-30-Spielerinnen geschlagen habe - Sofia Arvidsson im Halbfinale und Tamira Paszek im Finale. Diese Matches sind eine riesige Erfahrung für mich. Ich habe definitiv gelernt, dass ich nie aufgeben sollte, weil alles möglich ist!", erklärte Jaksic nach dem Match.

Italiener hält Negativrekord

Ein wenig zerknirscht gab sich Paszek gegenübertennisnet.comnach der unglücklichen Niederlage: „Mir ist einfach die Kraft ausgegangen. Ich habe alles gegeben, was ich noch in mir hatte. Ich kann mir wirklich nichts vorwerfen, auch wenn es natürlich weh tut", sagte die Österreicherin, die allerdings nur von zwölf vergebenen Matchbällen sprach. Bei den 14 Matchbällen wurden Erinnerungen wach an eine legendäre Partie im Davis Cup.Michael Stich vergab 1995 im Davis-Cup-Halbfinale gegen den Russen Andrei Chesnokov neun Matchbälle bei eigenem Aufschlag und verlor das Match noch.Es geht aber noch schlimmer. Der Italiener Giorgio de Stefani konnte 1930 im Davis Cup gegen den US-Amerikaner Wilmer Allison 18 Matchbälle nicht nutzen und verlor ebenfalls.

Im letzten Jahr bei den French Open spielte sich zwischen Tommy Haas und John Isner ebenfalls ein Matchball-Drama ab. Haas konnte zunächst zwölf Matchbälle nicht nutzen und musste dann selbst einen Matchball von Isner abwehren, ehe er schließlich seinen 13. Matchball zum Sieg verwertete. Ob Jaksic bei der Abwehr der 14 Matchbälle Kraft aus ihren Schreien gezogen hat? Die Serbin ist bekannt für ihr lautstarkes Spiel. Hier gibt es einen kleinen Einblick, wie sich Jaksic auf dem Platz gibt.

(Text: cab)

von tennisnet.com

Dienstag
25.02.2014, 11:02 Uhr