NHL

Krimi! Flyers stoppen Capitals

Von SPOX
Die Philadelphia Flyers feierten gegen Washington einen wichtigen Sieg
© getty

Die Washington Capitals mussten gegen die Philadelphia Flyers eine bittere Niederlage hinnehmen, während sich die Tampa Bay Lightning weiter im Aufwärtstrend befinden. Nashville feierte beim Gastspiel in Calgary das perfekte Ende eines Road Trips von vier Spielen und die Colorado Avalanche sicherten sich bei den Kings in Los Angeles einen wichtigen Sieg.

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Washington Capitals (35-8-4, 74 Pts) - Philadelphia Flyers (21-18-8, 50 Pts) 3:4 OT BOXSCORE

Die Fans im Verizon Center bekamen einen wahren Krimi zu sehen, lediglich das Happy End fehlte aus Sicht der Hausherren. Im Duell mit den Flyers hatte das aktuell wohl beste Team der NHL von Beginn an seine Mühe und Not. Gegen mutig aufspielende Gäste geriet die Truppe von Coach Barry Trotz bereits nach 4:54 Minuten durch Brayden Schenn, der eine Strafe von Washingtons Tom Wilson eiskalt ausnutzte, in Rückstand. Ryan White erhöhte etwas mehr als sechs Minuten später gar auf 2:0 für die Gäste. Danach besannen sich die Capitals allerdings auf ihre Fähigkeiten.

In einem überlegenen zweiten Drittel, in dem die Gastgeber elf Schussversuche und damit fast doppelt so viele wie Philadelphia (6) verbuchen konnten, übernahm Washington das Kommando und glich durch einen Doppelschlag von Andre Burakovsky und Nicklas Backstrom, die innerhalb von 55 Sekunden trafen, aus.

"Es ist ganz normal, dass das Momentum gegen das beste Team der Liga hin und her schwingt", zeigte sich Jakub Voracek ob der Comeback-Qualitäten der Hausherren wenig überrascht. "Wir sind unserer Linie allerdings treu geblieben." Philadelphia ließ sich nach dem 2:2 in der Tat nicht aus der Ruhe bringen und fand durch eben jenen Voracek noch im zweiten Abschnitt die passende Antwort, als der Right Wing der Flyers zum 3:2 traf.

Washington blieb jedoch in der Partie, Burakovsky glich erneut aus und die Entscheidung musste deshalb in der Overtime fallen. Nach nur 38 Sekunden in selbiger war dann erneut Voracek zur Stelle, der den Großteil der 18.506 Fans verstummen ließ und den Gästen, die zuletzt drei Partien in Serie verloren hatten, wichtige Punkte bescherte. "Heute waren wir etwas eingerostet", sagte Trotz, dessen Team seit acht Tagen nicht mehr antreten musste, nach der Partie. "Dennoch ist das Glas für mich halb voll."

Tampa Bay Lightning (27-18-4, 58 Pts) - Toronto Maple Leafs (17-22-9, 43 Pts) 1:0 BOXSCORE

Nach 60 gespielten Minuten im Duell mit den Maple Leafs durften sich die Fans der Hausherren vor allem bei einem Mann bedanken: Andrei Vasilevskiy. Der Goalie der Lightning erwischte einen überragenden Abend und ließ die Offensive der Gäste so ein ums andere Mal verzweifeln. Am Ende hatte der 21-Jährige 30 Saves und einen verdienten Shutout-Sieg auf seinem Konto.

"Ich habe ihnen gezeigt, dass ich in dieser Liga spielen kann", strahlte der Matchwinner, dessen Eltern zum ersten Mal ein Spiel vor Ort verfolgten, in die Kameras. "Das ist einfach ein großartiges Gefühl." Auch bei seinen Teamkollegen dürfte die Laune bestens sein. Durch den Sieg gegen Toronto gehen die Lightning mit acht Siegen aus den letzten neun Partien in das All-Star-Break.

"Wir sind wieder auf Kurs", zeigte sich auch Steven Stamkos, der mit seinem Treffer den Abend perfekt machte, zufrieden. "Wir haben hart gearbeitet und alles gegeben", analysierte Gäste-Coach Mike Babcock. "Im Endeffekt möchte man immer mit einem guten Gefühl aus der Halle gehen. Heute müssen wir allerdings zusehen, dass wir die Niederlage möglichst schnell verdauen und nach der Pause wieder zurück in die Spur finden."

Calgary Flames (21-24-3, 45 Pts) - Nashville Predators (24-18-8, 56 Pts) 1:2 BOXSCORE

Die Preds sind wieder im Rennen um die Playoffs - einem perfekten Road Trip von vier Spielen sei Dank. Gegen die Flames stellten dabei Mike Ribeiro und Shea Weber, der während eines Powerplays traf, die Weichen auf Sieg. Der Anschlusstreffer von Calgarys Mark Giordano, der nach 5:48 Minuten des dritten Drittels Gäste-Schlussmann Carter Hutton (26 Saves) überwinden konnte, sorgte zwar nochmals für Spannung, am Ende blieb es jedoch beim verdienten Erfolg Nashvilles.

"Es ist nie einfach, das Eis zu betreten und Teams in ihren Hallen zu schlagen", sagte Weber nach dem wichtigen Auswärtserfolg. "Wir haben uns allerdings dennoch unseren Weg zurück erarbeitet. Die letzten vier Spiele waren sehr wichtig für uns."

Für die größte Aufregung sorgte allerdings Dennis Wideman. Der Defenseman der Flames befand sich im zweiten Drittel auf dem Weg zurück zur Bank, als ihm Schiedsrichter Don Henderson - mit dem Rücken zugewandt - entgegen skatete. Statt auszuweichen, checkte Wideman den Unparteiischen hart. Dieser ging zu Boden.

"Ich hatte einen ziemlich harten Hit kassiert, Schmerzen in meiner Schulter und meinem Nacken und wollte einfach nur so schnell wie möglich zurück zur Bank", kommentierte Wideman die Szene. "Ich habe vor mich auf den Boden geschaut und erst in der letzten Sekunde meinen Blick nach oben gerichtet. Ich habe ihn gesehen, allerdings konnte ich ihm nicht mehr ausweichen." Der 32-Jährige nutzte die nächste Unterbrechung, um sich bei Henderson zu entschuldigen.

Los Angeles Kings (30-16-3, 63 Pts) - Colorado Avalanche (27-22-3, 57 Pts) 3:4 BOXSCORE

Eigentlich hatten die Kings die Partie im heimischen Staples Center von Beginn an im Griff. Allein im ersten Durchgang erarbeitete sich das Team des Deutschen Christian Ehrhoff, der 11:23 Minuten auf dem Eis stand, 18:5 Schussversuche. Drew Doughty traf zur Führung, Trevor Lewis erhöhte auf 2:0.

Trotz des sicheren Auftretens gab es in Abschnitt zwei dann einen Einbruch, den wohl die wenigstens der 18.230 Zuschauer in der Halle so erwartet hätten. Colorado fand in die Partie, Matt Duchene und Gabriel Landeskog sorgten für den Ausgleich. Zwar konnte Dwight King nach 15:13 Minuten des zweiten Abschnitts die Hausherren erneut in eine gute Ausgangslage für das Schlussdrittel, selbiges gehörte dann allerdings den Gäste.

Erneut war Landeskog nach Vorarbeit von Tyson Barrie und Duchene zur Stelle, ehe Nathan MacKinnon den Kings endgültig den Zahn zog und mit seinem Treffer Mitte des dritten Abschnitts für die Entscheidung der Partie sorgte.

"Das Spiel heute war für uns eine Bestätigung", stellte Duchene im Anschluss fest. "Wir haben gutes Hockey gespielt und nie aufgegeben. Deshalb war der Sieg für unser Selbstvertrauen wichtig. Jeder hat seinen Teil dazu beigetragen."

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