NHL

San Jose spielt den Party-Crasher

Von SPOX
Ein Bild mit Symbolcharakter: Die Kings hatten keine Chance gegen San Jose
© getty

Die NHL startet in die neue Saison - und die San Jose Sharks verderben gleich mal dem Champion aus L.A. die Banner-Celebration. Ein Oldie schießt die Boston Bruins zum Erfolg über Philadelphia und Montreal gewinnt das Kanada-Duell.

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Das Spiel der Nacht:

Los Angeles Kings (0-1-0, 0 Pts) - San Jose Sharks (1-0-0, 2 Pts) 0:4 BOXSCORE

Was für eine Abreibung für den Meister! Eigentlich sollte der Abend ja ganz im Zeichen der Kings stehen. Das Championship-Banner wurde unter die Hallendecke gezogen, der Stanley Cup wurde noch mal präsentiert, und am Ende würde im Optimalfall ein Erfolg über den kalifornischen Rivalen aus San Jose stehen.

Doch irgendwie hatte niemand so richtig auf der Rechnung, dass San Jose offenbar andere Pläne hatte. Nach dem Playoff-Choke in der letzten Saison, als die Sharks in der ersten Runde gegen L.A. noch eine 3-0-Führung herschenkten, rächte man sich nun - zumindest so gut es eben in der Regular Season geht.

Die Gäste überrollten die Kings gerade im zweiten Drittel. Nach dem Führungstreffer von Tommy Wingels legte San Jose innerhalb von 13 Minuten drei weitere Tore nach. Den Rest besorgte ein überragender Antti Niemi. Der Goalie ließ den Champion mit insgesamt 34 Saves reihenweise verzweifeln und feierte den 28. Shutout seiner Karriere.

"Als der Spielplan bekannt gegeben wurde, wusste jeder, was los war. Wir waren heiß, besser hätte die Saison nicht beginnen können", so Wingels, der insgesamt zweimal einnetzte.

Damit konnten die Sharks ihre letzten fünf Saisonauftaktpartien jeweils für sich entscheiden - NHL-Bestwert! Und die Kings? Nun ja, in der City of Angels ist man es ja fast gewohnt, dass der Start als Meister in die Hose geht. Bereits im Januar 2013 verlor man gegen Chicago mit 2:5.

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Die weiteren Spiele:

Toronto Maple Leafs (0-1-0, 0 Pts) - Montreal Canadiens (1-0-0, 2 Pts) 3:4 BOXSCORE

Kanada gegen Kanada, das bedeutet auch immer eine gewisse Rivalität. Und die Habs und Leafs schenkten sich im Air Canada Centre tatsächlich nichts - dramatisches Ende inklusive.

Nach dem Treffer von P.K. Subban zum 3:2 Mitte des letzten Drittels sah es so aus, als hätten die Canadiens die Partie nach 1:2-Rückstand endgültig gedreht. Doch Toronto kam in Person von Morgan Rielly noch mal zurück und glich 2:19 Minuten vor der Sirene aus.

Die Overtime war nahe - aber Montreal hatte offenbar keine Lust auf Überstunden. Tomas Plekanec sorgte - mit 43 Sekunden auf der Uhr - für den passenden Schlusspunkt. Der Center hatte bei seinem Siegtreffer allerdings auch viel Glück, als der Puck von Stuart Percys Schlittschuh über die Linie trudelte.

"So ein später Rückschlag wird immer mal wieder passieren. Aber es war wichtig, wie wir darauf reagieren. Uns wirft so schnell nichts aus der Bahn", zeigte sich Subban im Anschluss zufrieden mit der Vorstellung seines Teams. Bei Toronto reichten dagegen auch 28 Saves von Jonathan Bernier nicht für einen erfolgreichen NHL-Start aus.

Boston Bruins (1-0-0, 2 Pts) - Philadelphia Flyers (0-1-0, 0 Pts) 2:1 BOXSCORE

Es ist seine zehnte Saison. Doch offenbar ist Chris Kelly immer noch ein wenig aufgeregt, wenn es in das neue Jahr geht: "Der Home-Opener ist immer etwas Besonderes. Deswegen habe ich auch kaum geschlafen, ich war einfach zu aufgeregt."

Das hinderte den Bruins-Forward aber nicht daran, Boston - zum 214. Mal in Folge vor ausverkaufter Kulisse im TD Garden - einen gelungenen Saisonauftakt zu bescheren. Mit 1:51 Minunten auf der Uhr erzielte Kelly im letzten Drittel den entscheidenden Treffer und feierten damit gleichzeitig ein perfektes Comeback.

"Ich wollte meine Zeit auf dem Eis einfach nur genießen", so der 33-Jährige, der die letztjährigen Playoffs wegen eines Bandscheibenvorfalles verpasst hatte. Zuvor hatte Reilly Smith die Gastgeber, die zum dritten Mal in Folge ihren Season-Opener gewannen, in Führung gebracht.

Sean Couturier schenkte den Flyers mit seinem Ausgleich zu Beginn des dritten Abschnitts zwar noch mal ein wenig Hoffnung. Doch selbst ein gut aufgelegter Steve Mason (31 Saves) konnte die Pleite nicht verhindern.

Kleiner Lichtblick für Philly: Claude Giroux kehrte früher als erwartet von seiner Verletzung zurück und spielte mehr als jeder anderer Flyers-Forward. Allerdings merkte man dem Captain durchaus noch ein wenig Rost an. Dasselbe galt auch für Dennis Seidenberg, der beim Comeback nach seinem Kreuzbandriss 21:10 Minuten auf dem Eis stand.

Calgary Flames (0-1-0, 0 Pts) - Vancouver Canucks (1-0-0, 2 Pts) 2:4 BOXSCORE

Ein Sieg der Debütanten - zumindest aus Sicht der Gäste! Sowohl Ryan Miller (23 Saves) als auch der neue Head Coach Willie Desjardins erlebten eine erfolgreiche Premiere als Teil der Canucks.

Die Entscheidung fiel dabei im zweiten Viertel, als Zack Kassian und Radim Vrbata Vancouver mit 3:1 in Führung brachten. Allerdings musste Vrbata um seinen Treffer zittern. Auf Grund eines High Stick entschieden sich die Referees im ersten Moment gegen ein Tor, änderten ihre Meinung aber nach dem Replay Review.

Die Canucks haben damit die letzten acht Aufeinandertreffen mit Calgary, für das Paul Byron und Jiri Hudler trafen, für sich entschieden.

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