NHL

Crosby-Show und ein bizarres Tor

Von SPOX
Sidney Crosby war wieder einmal kaum zu stoppen
© getty

Sidney Crosby präsentiert sich bei den Penguins in beängstigender Frühform. Dave Bolland tat es erneut, diesmal für die Maple Leafs. Buffalo, Philadelphia, Washington und die Rangers stecken im Tabellenkeller fest. Vancouver wurde ein kurioses Tor zum Verhängnis.

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Das Spiel der Nacht:

Tampa Bay Lightning (3-2-0, 6 Pts) - Pittsburgh Penguins (4-1-0, 8 Pts) 4:5 BOXSCORE

Die Saison 2013/14 ist noch jung. Trotzdem nähert sich Sidney Crosby unaufhaltsam seiner Topform. Was das konkret für die Konkurrenz heißt, bekam Tampa Bay in voller Härte zu spüren. Dabei lief es für die Lightning zunächst nach Wunsch.

Valtteri Filppula brachte den Gastgeber nach 13:25 Minuten in Führung, ehe Sidney Crosby im zweiten Drittel zuschlug. Nicht der letzte Treffer im Powerplay: "Wir hatten einen Plan und den konnten wir in diesen Situationen perfekt umsetzen", erklärte Matt Niskanen.

Das zeigte sich 19 Sekunden vor dem Ende abermals: Über Crosby und Evgeni Malkin kam die Scheibe zum Defender. Nahe der blauen Linie feuerte Niskanen einen Schlagschuss ab - die Entscheidung.

"Ich liebe die Reaktion, die wir im dritten Abschnitt zeigten, und die Führungsqualitäten im Team", jubelte Penguins-Coach Dan Bylsma. Verantwortlich für diese Reaktion zeigte sich, wie könnte es auch anders sein, Crosby. Der kanadische Franchise-Player verbuchte seinen achten Hattrick der NHL-Karriere.

Die weiteren Spiele:

Toronto Maple Leafs (5-1-0, 10 Pts) - Edmonton Oilers (1-3-1, 3 Pts) 6:5 OT BOXSCORE

Dave Bolland kennt das Gefühl, ein Spiel zu entscheiden. Nicht nur das! Er schoss die Blackhawks im Vorjahr zum Stanley Cup. Wochen später verabschiedete er sich nach Toronto - gegen die Edmonton Oilers versetzte er das Air Canada Centre erstmals in kollektiven Freudentaumel.

"Wir haben Selbstvertrauen, geben nie auf", erklärte der Matchwinner. Ein Gefühl, welches er schon aus der Windy City kennt: "Egal ob wir 4:5 oder 1:5 hinten lagen, wir kämpften stets bis zur letzten Sekunde."

Früh eröffnete Ryan Smyth den Torreigen. Als der Routinier nach 51:27 Minuten zur abermaligen Führung einnetzte, sahen die Oilers wie der sichere Sieger aus. Bis 31 Sekunden vor der Schlusssirene. Im Slot bekam Jeffrey Lupul den Puck, ein verdeckter Wrist-Shot besiegelte die Overtime.

"Meine Jungs warfen alles in die Waagschale, leider hielten wir der Schluss-Offensive nicht stand", resümierte Head Coach Dallas Eakins: "Wir spielten großartig, aber irgendwie wollte dieser Schuss eben ins Tor."

Nach 2:09 Minuten zappelte der Puck im Netz: Ein Turnover im Angriffsdrittel wurde den Leafs zum Verhängnis. Erst rettete Devan Dubnyk noch gegen Cody Franson, beim Rebound von Bolland war er machtlos - Game-Winner!. Für Chicagos Stanley-Cup-Helden ein bekanntes Gefühl.

Chicago Blackhawks (3-1-1, 7 Pts) - Buffalo Sabres (0-5-1, 1 Pts) 2:1 BOXSCORE

Christian Ehrhoff und Alexander Sulzer warteten beim amtierenden Champion erneut vergeblich auf die Erlösung: Nach sechs Begegnungen rangieren die Buffalo Sabres am Tabellenende der Eastern Conference - ein mickriges Pünktchen steht bislang zu Buche.

"Ryan Miller hat es offen gehalten, zeigte einige Big-Saves", so Blackhawks-Goalie Corey Crawdorf. Sein Gegenüber entschärfte 38 Versuche, wurde trotz Niederlage zum Second Star des Abends gewählt.

Die beiden Gegentreffer durch Ben Smith (10.) und Patrick Kane im Powerplay (39.) konnte selbst Miller nicht verhindern. In der Schlussphase keimte bei den Sabres dank Drew Stafford kurz Hoffnung auf. Für Joel Quenneville unnötige Spannung.

"Wir müssen am Abschluss feilen, rund um das Tor mehr Unruhe erzeugen", appellierte Chicagos Erfolgstrainer: "Die zweiten Chancen sind jene, die in der NHL den Unterschied machen." Letztlich retteten die Hawks das 2:1 über die Distanz - dritter Erfolg im fünften Saisonspiel.

Detroit Red Wings (3-2-0, 6 Pts) - Philadelphia Flyers (1-5-0, 2 Pts) 5:2 BOXSCORE

Auch Philadelphia macht eine hartnäckige Krise zu schaffen: In sechs Spielen kassierte man fünf Pleiten, seit dem Rauswurf von Peter Laviolette eroberte man einen Sieg bei zwei Niederlagen. "Wir wollen uns nicht damit zufrieden geben. Aber wir spielten solide - es reichte leider nicht", erklärte Nachfolger Craig Berube.

Warum es nicht reichte, war Detroits Paradelinie geschuldet. Todd Bertuzzi wurde befördert, durfte neben Pavel Datsyuk und Henrik Zetterberg, der einen Doppelpack schnürte, ran. Ein Schachzug, der sich bezahlt machte.

Gleich vier Treffer steuerte das Trio zum 5:2 der Red Wings bei, nach 7:13 Minuten machte Bertuzzi im Powerplay den Anfang. Zuvor musste der österreichische NHL-Debütant Michael Raffl wegen Hookings auf die Strafbank.

"Das war huge! Bert schlug zum richtigen Zeitpunkt zu, danach ließen wir die Scheibe laufen und erzwangen Turnover", freute sich Babcock über den gelungenen Schachzug. "Langsam tanken wir Selbstvertrauen, unsere Stars müssen scoren." Und das taten sie an diesem Abend.

Vancouver Canucks (3-3-0, 6 Pts) - Montreal Canadiens (3-2-0, 6 Pts) 1:4 BOXSCORE

"Es spielte keine Rolle, wer im Tor steht", so Montreals Carey Price. Und trotzdem setzte der 26-Jährige ein Ausrufezeichen. Mit 39 Saves überflügelte er Canucks-Goalie Roberto Luongo, seines Zeichens erster Konkurrent im Kampf um die kanadische Nummer eins für die Olympischen Spiele in Sotschi.

Nach der Führung durch Max Pacioretty (6.) gerieten die Gäste zusehend unter Druck. Ganze 30 Schüsse entschärfte Price in zwei Dritteln, einzig Henrik Sedin konnte ihn überwinden. "Wow, ich habe ihn noch nie so stark gesehen. Er war der Grund, warum wir im Spiel blieben", staunte Lars Eller.

Ein bizarrer Shorthander brachte die Trendwende: Luongo klärte die Situation - eigentlich. Dan Hamhuis sowie Jason Garrison waren sich hinter dem Kasten uneinig. Luongo, der gerade zurückfuhr, sah den Puck nicht Richtung seiner Skates schlittern. Vom linken auf den rechten - Tor!

"Ich habe keine Ahnung, wie das passiert ist. Deshalb kann ich euch nichts sagen", sagte der verdutzte Unglücksrabe. Tomas Plekanec und Josh Gorges machten in den abschließenden 20 Minuten alles klar.

San Jose Sharks (5-0-0, 10 Pts) - Ottawa Senators (1-1-2, 4 Pts) 3:2 BOXSCORE

San Jose bleibt im Westen das Team der Stunde: Im fünften Spiel feierten die Sharks den fünten Erfolg. Tomas Hertl, der per Viererpack gegen die New York Rangers für Furore sorgte, brachte die Hausherren nach 55 Sekunden in Front.

Nachdem Zack Smith und Bobby Ryan im ersten Abschnitt die richtige Antwort fanden, glich Patrick Marleau aus. In Minute 48. fixierte Brent Burns den Endstand. Zu diesem Zeitpunkt stand Ertl nicht mehr auf dem Eis.

Der Arbeitstag des Shootingstars endete im zweiten Drittel nach einem harten Hit von Clarke MacArthur. "Er hat noch etwas Schmerzen, aber ich denke, es sollte nichts schlimmes sein", beruhigte Coach

Columbus Blue Jackets (2-2-0, 4 Pts) - Boston Bruins (3-1-0, 6 Pts) 1:3 BOXSCORE

Gut erholt präsentierten sich die Bruins von der Pleite gegen Colorado: Der Stanley-Cup-Champion 2011 bejubelte in Columbus den dritten Erfolg im vierten Spiel. Nachdem Jack Johnson für die Blue Jackets traf, drehten Chris Kelly, Loui Eriksson und Milan Lucic auf.

Für Eriksson war es die Tor-Premiere. Ein Blockbuster-Trade mit sieben Akteuren ebnete im Sommer seinen Weg nach Boston, für ihn wechselten mitunter Jungstar Tyler Seguin und Rich Peverly zu den Dallas Stars.

"Ich kam in der Vergangenheit meist schlecht in die Saison. Aber es wird besser, ich erarbeite mir Chancen und diesmal netzte ich endlich", sagte Eriksson. DEB-Defender Dennis Seidenberg stand bei den Bruins satte 22:54 Minuten auf dem Eis.

Washington Capitals (1-4-0, 2 Pts) - Colorado Avalanche (5-0-0, 10 Pts) 1:5 BOXSCORE

Katastrophale Vorstellung der Capitals: Im heimischen Verizon Center kamen die Hauptstädter gegen Colorado unter die Räder. Goalie Semyon Varlamov (40 Saves) und Alex Tanguay (2 Tore) avancierten zum Sargnagel. Während Washington weiterhin in der Krise steckt, halten die Avalanche bei einer makellosen Bilanz nach fünf Begegnungen.

St. Louis Blues (4-0-0, 8 Pts) - New York Rangers (1-4-0, 2 Pts) 5:3 BOXSCORE

In einem torreichen Spiel liefen die Rangers stets einem Rückstand hinterher. David Backes sowie Alexander Steen ragten bei den Blues heraus. Ersterer verbuchte einen Doppelpack und einen Assist, Steen glänzte mit einem Tor und drei Vorlagen. St. Louis bleibt ungeschlagen, die Rangers stecken mit nur zwei Punkten im Tabellenkeller im Osten fest.

Minnesota Wild (2-1-2, 6 Pts) - Dallas Stars (2-2-0, 4 Pts) 5:1 BOXSCORE

Nashville Predators (2-3-0, 4 Pts) - New York Islanders (2-2-1, 5 Pts) 3:2 BOXSCORE

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