NHL

Boston gedenkt Opfern und löst Playoff-Ticket

Von SPOX
Boston gedachte der Opfer der Anschläge, die Bruins sicherten sich anschließend das Playoff-Ticket
© getty

Emotionaler Ausnahmezustand in Boston! Die Bruins haben im Anschluss an eine emotionale Gedenkfeier ihr erstes Heimspiel nach den Bombenanschlägen im Shootout verloren, aber dennoch die Postseason gebucht. Columbus verdrängte Detroit aus den Playoff-Rängen und die Pittsburgh Penguins gewannen dank eines Oldies das Spitzenspiel gegen Montreal.

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Das Spiel der Nacht:

Boston Bruins (26-11-5, 57 pts) - Buffalo Sabres (19-19-6, 44 pts) 2:3 SO

Tore: 1:0 Paille, 1:1 Vanek (PP), 2:1 Kelly, 2:2 Hodgson (PP), 2:3 Stafford

Das emotionalste Spiel der Saison, mit einem kleinen Happyend für die Bruins: Trotz der Niederlage im Shootout hat Boston im ersten Spiel nach den tödlichen Bombenanschlägen auf den Boston Marathon das Playoff-Ticket gelöst.

Das Sportliche hatte in dieser Nacht lange Zeit im Hintergrund gestanden. Vor der Partie gedachten Vertreter der Stadt, Offizielle, Spieler und Fans den Opfern der Anschläge. "Boston Strong" lautete das Motto der Zeremonie, blau-gelbe Gedenkschleifen wurden auf die Eisfläche projeziert.

Kein Problem für Buffalos Spieler: "Wir waren offen für diese Gedenkfeier, es ging in diesem Spiel viel mehr darum, zusammenzukommen und den Menschen hier ein bisschen Normalität zurückzugeben", so Sabres-Goalie Ryan Miller. Noch während des Spiels skandierten die Fans "We are Boston" und "USA, USA". "Ich bin stolz, hier dabei zu sein", sagte Miller.

Dennoch, für die Spieler war es wohl selten so schwierig, sich auf ihren Job zu konzentrieren. "Es war extrem emotional", sagte Brad Marchand. Der Bruins-Stürmer hatte erstmals nach seiner Gehirnerschütterung wieder auf dem Eis gestanden. "Ich musste mit den Tränen kämpfen."

Eine sportliche Pointe fand sich nach der regulären Spielzeit aber doch noch: Durch das Erreichen der Overtime ist den Boston Bruins die Postseason nicht mehr zu nehmen. Dass Drew Stafford mit dem dritten Penalty der Sabres doch noch den Sieg klaute, geriet zur Nebensache. An Goalie Miller (41 Saves) hätten sich die Bruins jedoch fast die Zähne ausgebissen.

Buffalo muss sich in den verbleibenden Spielen nun mehr denn je auf das Sportliche konzentrieren: Die Sabres liegen als Zehnter im Osten 2 Punkte und 2 Ränge hinter dem Playoff-Cut.

Die weiteren Spiele:

Pittsburgh Penguins (33-10-0, 66 pts) - Montreal Canadiens (26-12-5, 57 pts) 6:4

Tore: 1:0 Sutter, 2:0 Morrow, 3:0 Iginla (PP), 4:0 Morrow, 4:1 Gionta, 5:1 Sutter (PP), 5:2 Galchenyuk, 5:3 Dumont, 6:3 Murray, 6:4 Markov

Schützenfest im Spitzenspiel: Doppelpacks von Brandon Sutter und Brenden Morrow haben den Pens den fünften Sieg in Serie beschert. Mit Saisonerfolg Nummer 33 zog der Spitzenreiter der Eastern Conference nach Siegen mit den Chicago Blackhawks gleich.

Mit dem Dreier über den direkten Konkurrenten dürfte den Pens der Top Seed im Osten kaum noch zu nehmen sein. Verfolger Boston liegt gleichauf mit Montreal bereits 9 Zähler zurück.

Im ersten Drittel überrollte Pittsburghs Offensive die Habs geradezu. Innerhalb von 2:06 Minuten führten die Gastgeber mit 2:0. Jarome Iginla, im März von den Flames verpflichtet, stellte 21 Sekunden vor der Pause auf 3:0.

Morrow, erst am 24. März aus Dallas gekommen, baute den Vorsprung nach nur 4:07 Minuten im Mitteldrittel weiter aus. In seinen ersten 7 Spielen für Pittsburgh hatte der 34-Jährige keinen Scorerpunkt beigetragen, jetzt war es Morrows zweiter Doppelpack in den letzten zwei Partien, dazu legte er Sutters Powerplay-Tor zum 5:1 auf.

"Er spielte mit Bravour", lobte Iginla, "das war absolut großartig". Morrows Gala machte die Ausfälle der Stürmerstars Sidney Crosby (Kieferbruch) und Evgeny Malkin (Schulterblessur) vergessen.

Montreal hingegen wackelt, das Team von Michel Therrien kassierte bereits seine dritte Niederlage. Peter Budaj, der im Kasten begonnen hatte, musste nach 20 Minuten und nur 6/9 gestoppten Torschüssen seinen Platz räumen. Carey Price (17/20 Saves) konnte die Niederlage aber nur noch verwalten.

"Wir haben versucht, die Wende hinzubekommen, aber es hat nicht funktioniert", so Therrien. Der Coach hatte Price nach dessen 12 Gegentoren in zwei Spielen eigentlich eine Pause geben wollen.

Anaheim Ducks (27-10-6, 60 pts) - Columbus Blue Jackets (21-16-7, 49 pts) 2:3 OT

Tore: 1:0 Vatanen (PP), 1:1 Comeau, 2:1 Steckel, 2:2 Calvert; 2:3 Tyutin

Vier Spiele vor Ende der Regular Season haben die Jackets mit diesem Überraschungssieg wieder einen Platz in den Playoff-Rängen eingenommen. Fedor Tyutin erzielte nach 2:19 Minuten in der Overtime den Siegtreffer. Columbus klettert damit im Westen auf Schleuderrang acht, liegt zwar nur 2 Zähler vor den Red Wings, ist aber auch bis auf 1 Punkt an St. Louis herangerückt.

Die Ducks haben als Zweiter der Western Conference die Playoffs längst sicher, in den letzten drei Spielen aber Niederlagen kassiert. Nach ihrem Heimrekord von 13 Siegen haben die Kalifornier zuletzt 6/9 Spielen im Honda Center verloren.

Im Kampf um den Sieg in der Pacific Division hat Anaheim dennoch einen beruhigenden 6-Punkte-Vorsprung auf L.A. und San Jose. Es wäre der zweite Division-Titel in Folge für die Ducks.

Calgary Flames (17-22-4, 38 pts) - Detroit Red Wings (20-16-7, 47 pts) 3:2

Tore: 1:0 Stempniak, 1:1 Nyquist, 2:1 Begin, 3:1 Begin (SH), 3:2 Franzen

Die Red Wings (zuletzt 2-2-2) wackeln: Ein Doppelpack von Steve Begin im Schlussdrittel besiegelte den Erfolg der Flames gegen Lieblingsgegner Detroit (3:0 in dieser Saison), das dadurch hinter Columbus und aus den Playoff-Rängen rutschte.

Neben Begin der zweite Matchwinner Calgarys: Miikka Kiprusoff, der 36/38 Torschüssen entschärfte.

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