NHL

Penguins: Mega-Comeback beim Erzrivalen

SID
Zuerst dominierten die Philadelphia Flyers, doch am Ende jubelten die Pittsburgh Penguins
© getty

Die Pittsburgh Penguins wurden im Battle of Pennsylvania von den Philadelphia Flyers überrollt, bis sie zum unwiderstehlichen Comeback ansetzten. Die Bruins werden in Toronto gefürchtet. Und: Die Capitals laufen heiß.

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Das Spiel der Nacht:

Philadelphia Flyers (11-13-1, 23 Pts) - Pittsburgh Penguins (16-8-0, 32 Pts) 4:5

Tore: 1:0 Voracek (PP), 1:1 Kunitz (PP), 2:1 Rinaldo, 3:1 Timonen, 4:1 Voracek (PP), 4:2 Dupuis, 4:3 Neal, 4:4 Kennedy, 4:5 Kunitz

Im Battle of Pennsylvania sind Emotionen garantiert. Es ist das Kräftemessen zweier Mannschaften, die einander nicht ausstehen können. "Was in diesen Spielen passiert, veranlasst manche, den Kopf zu schütteln", erklärte Pittsburghs Head Coach Dan Bylsma. Diesmal trauten die Fans im Wells Fargo Center ihren Augen kaum.

Im ersten Drittel schien den Flyers beinahe alles zu gelingen. Die Offensiv-Maschinerie rollte, ja sie überrollte den Erzrivalen. 18 Schüsse feuerte man ab, gleich vier davon schlugen - mitunter durch den Beistand Fortunas - in den Maschen ein. Sidney Crosby wusste nicht so recht, wie ihm geschieht.

"In diese Situation möchte man nicht unbedingt geraten, schon gar nicht auswärts. Das Momentum gehörte ihnen, doch wir hatten viel Zeit. Wir blieben geduldig und wurden belohnt", so der Franchise Player. Crosby selbst leitete die Trendwende ein: Er assistierte Pascal Dupuis zum 2:4. Plötzlich fand Philadelphia kein Rezept mehr.

"Wir haben drei verschiedene Spiele gesehen", resümierte Bylsma bezugnehmend auf die drei völlig konträren Abschnitte. Erst 18 Sekunden waren im Schlussdrittel gespielt, da schlug Chris Kunitz zu. Er vollendete einen Break nach Vorarbeit Crosbys eiskalt. Danach verteidigten die Penguins geschickt.

"Wir machten leidvolle Erfahrung mit ihren Comebacks. Diesmal ist es uns gelungen, noch dazu vor ihren Fans", lachte Kunitz. Bei den Flyers stand indes Frustbewältigung an. Kimmo Timonen fand klare Worte für die unterirdische Performance nach dem ersten Drittel:

"Wir haben 4:1 geführt, hatten alles in den Händen. Plötzlich waren wir nicht mehr präsent. Keine Ahnung, warum. Es ist eine mentale Sache. Solche Spiele darfst du keinesfalls verlieren." Das Battle of Pennsylvania garantiert eben auch Tore. Stichwort Playoffs 2012.

Die weiteren Spiele:

Boston Bruins (15-3-3, 33 Pts) - Toronto Maple Leafs (15-10-0, 30 Pts) 4:2

Tore: 1:0 Bergeron, 1:1 Kadri, 2:1 Seguin, 3:1 Krejci, 3:2 McClement, 4:2 Seguin (EN)

Im TD Garden kam es zum Northeast-Clash: Die Bruins konnten sich in der besten Division im Osten von Toronto absetzen, nur die Canadiens thronen noch darüber. Nach zuletzt zwei Pleiten rettete sich Boston über die Distanz. Zuvor wurde gegen Montreal und Washington ein Vorsprung aus der Hand gegeben.

"Nachdem sie auf 3:2 verkürzten, sind wir nicht in Panik geraten. Wir blieben souverän und haben uns präsentiert wie während der Winning-Streak", resümierte Coach Claude Julien zufrieden. Boston bleibt weiterhin ein Angstgegner der Kanadier.

Für die Maple Leafs gab es bei acht Aufeinandertreffen nichts zu holen. Betreuer Randy Carlyle war dennoch nicht unzufrieden: "Ich denke, wir haben hart gearbeitet, viele Dinge richtig gemacht. Nur belohnten wir uns nicht."

Zum Matchwinner avancierte ausgerechnet Tyler Seguin. Der Center wuchs in Brampton nahe Toronto auf, sorgte per Empty-Net für den "Todesstoß". Zwei Treffer, ein Assist - der 21-Jährige war wohl besonders motiviert.

New Jersey Devils (11-8-5, 27 Pts) - Buffalo Sabres (9-13-3, 21 Pts) 3:2 SO

Tore: 0:1 Vanek, 0:2 Flynn, 1:2 Henrique (PP), 2:2 Elias, 3:2 Elias

Die Devils durften sich mit diesem Erfolg durchaus glücklich schätzen: Nach 0:2-Rückstand glichen Adam Henrique und Patrick Elias erst spät aus. In der Overtime verhinderte schließlich Aluminium den Sudden-Death bei einem Schuss von Sabres-Kapitän Jason Pominville.

"Wir haben uns diese zwei Punkte redlich verdient", erklärte Peter De Boer. Elias, zuvor schon Retter in der regulären Spielzeit, erlöste ihn hinter der Bande. Der 36-jährige Left Wing verwandelte den entscheidenden Shootout-Versuch.

Washington Capitals (10-11-1, 21 Pts) - Florida Panthers (7-12-5, 19 Pts) 7:1

Tore: 1:0 Erskine, 2:0 Wolski, 3:0 Carlson, 4:0 Ribeiro, 5:0 Ovechkin (PP), 6:0 Fehr (PP), 6:1 Skille, 7:1 Perreault

Langsam nähern sich die Capitals ihrer Paradeform. Gegen Florida bejubelte man den dritten Erfolg en suite. "Die Jungs spielen immer besser, setzen die Vorgaben endlich um", freute sich Adam Oates. Sein Gegenüber erlebte im ersten Drittel ein böses Erwachen.

"Ich glaube, sie haben Blut geleckt", meinte Panthers-Coach Kevin Dineen: "Danach nahmen sie Fahrt auf." Das Schlusslicht wurde eiskalt erwischt. Bei acht Versuchen klingelte es gleich vier Mal - nach 8:10 Minuten führte Washington 4:0. Der Rest war Formsache.

New York Islanders (10-11-3, 23 Pts) - New York Rangers (12-8-2, 26 Pts) 1:2 OT

Tore: 1:0 Grabner, 1:1 Nash, 1:2 Gaborik (PP)

Im Sommer vollzogen die Rangers einen Blockbuster-Trade: Rick Nash wechselte in den Big Apple, wurde dort mit jeder Menge Vorschusslorbeeren empfangen. Im Derby gegen die New York Islanders stellte er eindrucksvoll unter Beweis warum.

Der 28-Jährige glich im letzten Drittel aus und bereitete in der Overtime den Game-Winner von Marian Gaborik vor. "Er machte wie erhofft den Unterschied. Das Großartige ist, dass er zum richtigen Zeitpunkt zur Höchstform aufläuft", bekräftigte Coach John Tortorella.

Bei den Isles war Michael Grabner der tragische Held. Der Österreicher traf nach 11:51 Minuten zur umjubelten Führung, verschuldete jedoch das entscheidende Überzahlspiel.

Carolina Hurricanes (13-9-1, 27 Pts) - Montreal Canadiens (15-5-4, 24 Pts) 2:4

Tore: 0:1 Prust, 0:2 Gorges, 1:2 J. Staal, 2:2 Bowman, 2:3 Eller, 2:4 Subban (PP)

Die Canadiens verteidigen ihre Spitzenposition der Eastern Conference. Torhüter Carey Price wusste mit 41 Saves zu brillieren. "Die Spieler müssen begreifen, dass wir verwundbar sind, wenn wir nicht kämpfen. Wir dürfen uns heute bei Carey bedanken", so Betreuer Michel Therrien

Montreal ließ im zweiten Abschnitt gleich 21 Schüsse zu, das brachte Carolina zurück ins Spiel. In den abschließenden 20 Minuten agierten die Gäste eiskalt. Bei sechs Versuchen gelangen durch Lars Eller und P.K. Subban zwei Treffer.

Columbus Blue Jackets (8-12-4, 20 Pts) - Vancouver Canucks (11-6-6, 28 Pts) 2:1 OT

Tore: 1:0 Umberger, 1:1 H. Sedin, 2:1 Calvert

Matt Calvert bekam in der Neutral Zone die Scheibe. Gekonnt drehte er sich um die eigene Achse, entledigte sich des Gegenspielers. Ein Canucks-Defender eilte herbei, auch dieser wurde überlaufen. Der 23-Jährige zog in den Slot: He shoots, he scores!

"Ich hatte Open-Ice, startete Richtung Tor. Plötzlich sah ich, dass die Fanghandschuh-Ecke nicht gut abgedeckt wird. Glücklicherweise habe ich getroffen", ließ Calvert den Geniestreich nochmals Revue passieren.

Die Blue Jackets sind nun bereits seit drei Spielen ungeschlagen - noch haben sie die Rote Laterne der Eastern Conference. Für die drittplatzierten Canucks war es die zweite Overtime-Pleite in Serie.

Los Angeles Kings (12-8-2, 26 Pts) - Dallas Stars (12-9-2, 26 Pts) 2:5

Tore: 0:1 Jagr, 1:1 Lewis, 2:1 Carter, 2:2 Eakin (PP), 2:3 Morrow, 2:4 Jagr, 2:5 Roussel

41 Jahre, doch kein bisschen müde: Jaromir Jagr lehrte die jungen Kollegen wieder das Fürchten. Der Tscheche konnte sich gegen den amtierenden Stanley-Cup-Champion zwei Mal in die Scorerliste eintragen. Dallas liegt punktegleich mit den Kings auf Rang sieben im Westen.

Detroit Red Wings (12-8-4, 28 Pts) - Edmonton Oilers (8-10-5, 21 Pts) 3:0

Tore: 1:0 Kindl, 2:0 Emmerton, 3:0 Abdellkader

Phoenix Coyotes (11-10-3, 25 Pts) - St. Louis Blues (12-9-2, 26 Pts) 3:6

Tore: 0:1 Stewart, 1:1 Moss (SH), 2:1 Doan, 2:2 Berglund, 2:3 Berglund, 2:4 Nichol, 2:5 Sobotka, 2:6 Pietrangelo, 3:6 Yandle (PP)

Tampa Bay Lightning (10-13-1, 21 Pts) - Winnipeg Jets (11-11-1, 23 Pts) 1:2

Tore: 0:1 Tangradi, 1:1 Stamkos, 1:2 Little

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