NHL

Der Champion vor dem Aus!

Von SPOX
Dennis Seidenberg und die Boston Bruins liegen zum ersten Mal in der Serie zurück
© Getty

Verrückt! Diese Playoffs sind verrückt! Die Boston Bruins, der amtierende Champion, und die New York Rangers, die Nummer eins im Osten, stehen nach Heimniederlagen in Spiel 5 vor dem Aus. Gut sieht es dagegen für die Florida Panthers um Marcel Goc und Marco Sturm aus. Die St. Louis Blues eliminieren die San Jose Sharks - und in der Overtime-Serie schlagen die Chicago Blackhawks bei den Phoenix Coyotes zurück.

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Das Spiel des Tages:

Boston Bruins - Washington Capitals 3:4 (0:0, 2:2, 1:2) - Serie: 2-3

Tore: 0:1 Semin (32.), 0:2 Beagle (35.), 1:2 Seidenberg (38.), 2:2 Marchand (38.), 2:3 Knuble (44.), 3:3 Boychuk (49./PP), 3:4 Brouwer (59./PP).

Der Stanley-Cup-Champion steht ganz dicht vor dem Aus! Die Caps können schon am Sonntag mit einem Heimsieg den Sack zumachen, wer hätte das gedacht?!

Nachdem es im TD Garden über 30 Minuten lang keine Tore gab, gingen die Gäste durch Alexander Semin und Jay Beagle mit 2:0 in Führung, die Bruins schlugen aber noch im zweiten Drittel zurück.

Dennis Seidenberg (26:53 Minuten Eiszeit), einmal mehr in der Serie einer der besten Spieler auf dem Eis, erzielte per One-Timer den Anschlusstreffer. Und nur 28 Sekunden später besorgte Brad Marchand den Ausgleich.

Im Schlussdrittel brachte Mike Knuble die Caps erneut in Führung, Boston hatte aber wieder eine Antwort. Johnny Boychuk traf nach Vorarbeit von Seidenberg im Power Play zum 3:3. Als es schon nach einer Overtime aussah, musste Benoit Pouliot knapp drei Minuten vor dem Ende wegen eines Stockschlags gegen Nicklas Bäckström auf die Strafbank. Und Washington schlug zu.

1:27 Minuten vor dem Ende war es Troy Brouwer, der mit einem Handgelenksschuss (sein zweites Tor in der Serie) für die Entscheidung sorgte. Youngster-Keeper Braden Holtby (34 Saves) war im Duell mit Vezina-Trophy-Winner und Playoff-MVP Tim Thomas (28 Saves) wie schon in der gesamten Serie exzellent.

Alex Ovechkin, der in Spiel 4 im letzten Drittel fast überhaupt keine Eiszeit bekommen hatte, stand 15:34 Minuten auf dem Eis und blieb ohne Scorerpunkt. Washington gewann die Partie aber auch ohne Ovie-Highlights.

Die weiteren Spiele:

New York Rangers - Ottawa Senators 0:2 (0:1, 0:0, 0:1) - Serie: 2-3

Tore: 0:1 Spezza (10.), 0:2 Spezza (60.)

Craig Anderson! Da fehlt den Sens sogar Captain Daniel Alfredsson (Gehirnerschütterung), aber jetzt führen sie in der Serie dennoch mit 3-2. Und das alles dank Anderson, der im Garden alle 41 Rangers-Schüsse parierte und das Spiel für Ottawa gewann. Seit die Rangers in Spiel 4 im ersten Drittel mit 2:0 in Führung gingen, hat Anderson in 116 Minuten und 32 Sekunden kein Tor mehr kassiert und 66 Saves gemacht. Wer übrigens gedacht hatte, dass die Torres-Sperre abschreckende Wirkung haben müsste, sah sich schon mal getäuscht. Chris Neil verpasste Brian Boyle einen Hit, den Rangers-Coach John Tortorella mit dem Torres-Hit verglich. Neil bekam wie auch Torres im Spiel keine Strafe. Boyle wird den Rangers wohl fehlen.

Florida Panthers - New Jersey Devils 3:0 (0:0, 1:0, 2:0) - Serie: 3-2

Tore: 1:0 Versteeg (24./PP), 2:0 Upshall (54.), 3:0 Kopecky (60./SH)

Marcel Goc und Marco Sturm fehlt nur noch ein Sieg, um ins Conference-Halbfinale einzuziehen. Für Florida wäre es der erste Serien-Sieg seit 1996. Die Panthers wechselten für Spiel 5 im Tor wieder zurück zu Jose Theodore - und dieser zahlte das Vertrauen mit 30 Saves und seinem zweiten Playoff-Shutout zurück.

St. Louis Blues - San Jose Sharks 3:1 (0:0, 0:1, 3:0) - Serie: 4-1

Tore: 0:1 Thornton (40.), 1:1 Langenbrunner (52.), 2:1 Perron (53.), 3:1 McDonald (60.)

Die Sharks führten bis zur 52. Minute, dann drehten Jamie Langenbrunner und David Perron innerhalb von nur 45 Sekunden das Spiel. Brian Elliott (26 Saves) war erneut der große Rückhalt für St. Louis, San Jose ist draußen.

Phoenix Coyotes - Chicago Blackhawks 1:2 OT (0:0, 1:0, 0:1, 0:1) - Serie: 3-2

Tore: 1:0 Brule (23.), 1:1 Leddy (50.), 1:2 Toews (63.)

5. Spiel, 5. Overtime! Das gab es in der NHL seit 1951 nicht mehr. Wieder gab es keinen Sieger in der regulären Spielzeit, wieder war Coyotes-Keeper Mike Smith (36 Saves) bärenstark - Blackhawks-Captain Jonathan Toews markierte aber dann in der OT den Game-Winner, der Chicagos Ausscheiden vorerst verhinderte.

25-Spiele-Sperre für Torres: Das Urteil ist gesprochen und das Urteil ist ein Hammer. Coyotes-Stürmer Raffi Torres wurde für seinen Hit gegen Marian Hossa in Spiel 3 für 25 Spiele gesperrt. Die Sperre gegen Torres ist die längste in der NHL seit einer 30-Spiele-Sperre gegen Chris Simon (Islanders). Simon war im Dezember 2007 Jarkko Ruutu auf den Knöchel getreten.

NHL: Ergebnisse und Spielplan der Playoffs