NHL

Minnesota entlässt Coach Todd Richards

SID
Coach Todd Richards muss nach den verpassten Playoffs mit den Minnesota Wild "Bye, bye" sagen
© Getty

Die Minnesota Wild haben sich am Montag von Trainer Todd Richards getrennt. Der Verein aus der Western Conference ist damit der dritte Klub seit Sonntag, der einen neuen Coach sucht.

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Damit geht das große Stühlerücken zwei Tage nach dem Ende der regulären Saison fröhlich weiter. Zuvor hatten bereits die Florida Panthers Peter DeBoer entlassen, bei den New Jersey Devils war Jacques Lemaire am Montag nach seiner dritten Amtszeit zurückgetreten. Und die Ottawa Senators trennten sich nach einer enttäuschenden Saison von Cory Clouston.

Minnesota hatte als Zwölfter der Western Conference den Einzug in die Playoffs zum dritten Mal in Folge verpasst. "Sicherlich ist die Enttäuschung über die verpassten Playoffs ein Grund für den Wechsel gewesen. Aber ich glaube auch, dass die Mannschaft eine neue Stimme braucht, um in der nächsten Saison nach vorne zu kommen", sagte Wild-General-Manager Chuck Fletcher. "Auch ein guter Trainer passt nicht zu jedem Team."

Der 44 Jahre alte Ex-Profi Richards war vor zwei Jahren nach Minnesota gewechselt. Es war seine erste Stelle als hauptverantwortlicher Trainer in der NHL. Zuvor war er bereits Assistenz-Coach bei den San Jose Sharks.

Als ehemaliger Student der University of Minnesota und weil er gebürtig aus der Region der Twin Cities stammt, war Richards bei den Fans durchaus nicht unbeliebt. Auch wenn zum ersten Mal in der zehnjährigen Wild-Historie nicht alle Heimspiele ausverkauft waren.

Fletcher steht selbst in der Kritik

Die Leistungen waren sicher nicht immer berauschend, insbesondere eine Niederlagenserie von acht Spielen im März und dem damit verbundenen Aus im Playoff-Rennen dürfte das Schicksal Richards' besiegelt haben.

Dabei muss man sich jedoch vor Augen führen, dass er seit seinem Amtsantritt stets mit einer allenfalls mittelmäßigen Mannschaft arbeiten konnte. Überbezahlte Spieler wie Martin Havlat wurden als Stars porträtiert, konnten die Erwartungen aber nur selten erfüllen. Havlat gehört zu denjenigen, die im Sommer wohl getradet werden sollen.

Stattdessen gelang es Richards, aus einer Reihe junger und unerfahrener AHL-Spieler noch das Bestmögliche herauszuholen. Vor allem der Sprung, den Verteidiger Jared Spurgeon, Center Kyle Brodziak oder Cal Clutterbuck machten, spricht für die Qualitäten des Trainers. Mangelnden Einsatz konnte man seiner Truppe sowieso nicht vorwerfen. So war Minnesota am letzten Spieltag ein für die Wild bedeutungsloser 5:3-Sieg gegen die Dallas Stars gelungen, aufgrund dessen die Texaner noch die Playoffs verpassten.

Trotz des mittelprächtigen Kaders hat Minnesota derzeit finanziell kaum Spielraum. Und die Verantwortung dafür liegt nun mal bei Fletcher selbst. Nicht wenige Stimmen aus dem Umfeld fordern deshalb auch seinen Skalp.

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