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NFL Free Agency: Diese Spieler könnten den Franchise Tag erhalten

Dak Prescott könnte von den Dallas Cowboys mit dem Franchise Tag belegt werden.
© getty

Die Free Agency in der NFL ist noch über einen Monat entfernt, doch schon in Kürze dürfen Teams Spieler mit dem Franchise Tag belegen. SPOX gibt eine Übersicht über die aussichtsreichsten Kandidaten.

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Vom 25. Februar bis 10. März haben Teams in diesem Jahr Zeit, einen Unrestricted Free Agent mit dem Franchise Tag zu belegen und ihn damit für die Saison 2020 an sich zu binden (so funktioniert der Franchise Tag).

Nicht getagged werden dürfen allerdings die zwei wohl prominentesten Free Agents dieses Jahres, die Quarterbacks Tom Brady und Drew Brees, deren Verträge einen Franchise Tag ausschließen.

Die folgenden Spieler sind die aussichtsreichsten Kandidaten, als "Franchise-Spieler" deklariert zu werden:

Dak Prescott - Quarterback, Dallas Cowboys

Wenn ein Spieler sicher mit dem Franchise Tag rechnen kann, dann der Quarterback der Dallas Cowboys. Prescott wird Medienberichten zufolge wohl sogar den exklusiven Tag bekommen, wodurch er nicht mal mit anderen Teams über ein Offersheet - Teams dürfen mit Spielern, die den nicht exklusiven Tag erhalten haben, verhandeln; verpflichtet ein anderes Team aber einen solchen Spieler, sind zwei Erstrunden-Picks als Kompensation fällig - verhandeln darf. Entsprechend ist aber auch die Entlohnung höher: Ersten Hochrechnungen zufolge könnte der exklusive Franchise Tag für Quarterbacks bei einem garantierten Jahresgehalt von 33 Millionen Dollar in der Saison 2020 liegen.

Die Sachlage bei Prescott und den Cowboys ist relativ klar. Er ist ihr Franchise-Quarterback und da es die Franchise versäumt hat, bereits Nägel mit Köpfen zu machen mit dem einstigen Viertrundenpick von 2016, wird er nun eben teuer. Es gibt auf dem Markt keine Alternativen, schon gar nicht in der Altersklasse von Prescott (26). Zudem gehörte er mindestens zur Top-10 aller Quarterbacks im Jahr 2019. Prescott muss gehalten werden und das wissen auch die Cowboys.

Der Tag wäre somit auch primär ein Mittel, um sich Zeit zu verschaffen: Wer jetzt den Franchise Tag erhält, kann bis zum 15. Juli einen langfristigen Vertrag aushandeln, welcher den Tag ersetzt.

Weitere Kandidaten wären Wide Receiver Amari Cooper und Cornerback Byron Jones, aber keiner ist so wichtig wie der QB, weshalb er - sollte es nicht doch noch zu einer langfristigen Einigung vor der Deadline für Franchise Tags kommen - der klare Favorit hierauf ist.

Jameis Winston - Quarterback, Tampa Bay Buccaneers

Nicht ganz so einfach wie bei Prescott scheint die Lage bei Winston. Sicher spielte er in jeglicher Hinsicht eine spektakuläre Saison - als erster Spieler überhaupt warf er für mindestens 30 Touchdowns, 30 Interceptions und 5000 Yards in einer Spielzeit. Doch stellt sich eben die Frage, ob Head Coach Bruce Arians die Fehlerquote seines Passgebers nicht vielleicht doch zu hoch ist.

Von den Anlagen her passt Winston freilich ins Anforderungsprofil einer typischen Arians-Offense. Das demonstrierte er auch mit sehr vielen Deep Balls auf die herausragenden Receiver Mike Evans und Chris Godwin. Doch zeigte Winston bislang eben auch kaum eine Steigerung, wenn es darum geht, schlechte Entscheidungen zu minimieren. Die Bucs müssen somit entscheiden, ob Winston der Mann für die Zukunft ist.

Realistisch betrachtet dürfte es darauf hinauslaufen, dass die Bucs, wenn sie an Winston festhalten, ihn zunächst nur ein weiteres Jahr "vorsprechen" lassen. Heißt: Der Franchise Tag wäre dann unvermeidlich, denn Winston würde aus freien Stücken keinen Einjahresvertrag unterzeichnen.

Ryan Tannehill - Quarterback, Tennessee Titans

Die Titans haben zwei Spieler, die auf dem Papier für den Franchise Tag infrage kämen. Zum einen ist hier Running Back Derrick Henry zu nennen, zum anderen eben Ryan Tannehill. Da wir bei SPOX nun schon des Öfteren untermauert haben, wie viel Wert einem Running Back, besonders im Vergleich zu einem Quarterback, beigemessen werden sollte, dürfte klar sein, wer hier der sinnvollere Tag-Kandidat ist. Natürlich Tannehill!

Tannehill spielte in Tennessee seine beste Saison in der NFL, nachdem er den Starter-Job von Marcus Mariota übernommen hatte. Er war sicherlich der Hauptgrund dafür, dass die Titans die Playoffs erreicht haben, auch wenn Henry natürlich die bessere Story war. Tannehill hat damit auch bei anderen Teams Begehrlichkeiten geweckt, weshalb ein Tag hier sinnvoll erscheint. Warum also riskieren, dass den Titans jemand deren besten QB seit Steve McNair vor der Nase wegschnappt?

Tannehill wiederum hätte sicher keinen Vorteil, schon vor dem Start der Free Agency bei den Titans langfristig zu verlängern, zu verlockend scheint der erste Gang auf den Free-Agent-Markt zu sein. Wollen die Titans also auf Nummer Sicher gehen, dann bleibt nur der Franchise Tag für den QB. Auch könnte es Tennessee so vermeiden, sich vorschnell langfristig an Tannehill zu binden.

Für den Fall, dass es allerdings schon vorzeitig zu einer Einigung kommt - oder die Titans überraschend entscheiden sollten, dass sie lieber auf einen anderen Quarterback setzen -, dann wäre natürlich Henry ein nahezu perfekter Tag-Kandidat. Der Tag für einen Running Back wird voraussichtlich bei knapp 10 Millionen Dollar liegen. Das wäre vermutlich günstiger als Henry über einen langfristigen Vertrag an sich zu binden. Und das Risiko einer Verletzung wäre überdies nicht so gravierend.

Franchise Tag: Voraussichtliche Preise 2020

PositionFranchise Tag (Dollar)
Cornerback16.486.000
Defensive End17.950.000
Defensive Tackle16.272.000
Linebacker15.973.000
Offensive Line14.915.000
Punter/Kicker5.151.000
Quarterback27.067.000
Running Back10.372.000
Safety11.545.000
Tight End10.703.000
Wide Receiver18.077.000

(Quelle der Schätzung: CBS Sports.)

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