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Preseason Hype Trains: Dak Prescott, DeShone Kizer und der griechische Gott

Josh Allen ist laut eines Artikels gebaut wie ein griechischer Gott.
© getty

Die NFL Preseason steht vor der Tür und die Hype Trains in den Medien laufen langsam warm. In diesem Jahr schaut alles auf Kyler Murray und die Arizona Cardinals. Doch wie war es in der Vergangenheit? Wer erlebte früher den größten Hype? Und was wurde daraus?

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Im Jahr 2019 blickt alles nach Arizona. Die Arizona Cardinals gehen nach einer miserablen Saison 2018 in ein richtungsweisendes Jahr. Grund zur Hoffnung geben der neue Head Coach Kliff Kingsbury, der ein revolutionäres Offensivsystem mitbringt, sowie Rookie-Quarterback Kyler Murray, der das Ganze aufs Feld bringen soll. Die Erwartungen sind groß, und das schon vor dem ersten Kick-Off.

Murray und Kingsbury sind aber bei weitem nicht die ersten Protagonisten, die schon in oder vor der Preseason für großen Hype in der NFL gesorgt haben. SPOX blickt zurück und erinnert an große Hype-Stories vergangener Saisonvorbereitungen.

Jake Delhomme 2010

Die Cleveland Browns hatten, ehe sie Baker Mayfield im Jahr 2018 fanden, nie ein wirklich gutes Händchen, was ihre Quarterbacks anging. 2010 etwa sollte es Veteran Jake Delhomme machen. Er hatte eine katastrophale Saison 2009 hinter sich, doch in seiner Vita standen auch zwei NFC Championship Games und ein Super-Bowl-Auftritt mit den Carolina Panthers.

Grund zum Optimismus gab zudem seine Preseason, die verheißungsvoll begann. Direkt in seinem ersten Drive für die Browns führte er sein Team zu einem Touchdown gegen die Packers. Er wirkte stark und hielt die Form durch die Preseason hinweg, entsprechend groß war die Freude der Fans, die hoffnungsvoll in die Saison gingen.

Was dann passierte, war jedoch Schema F für Cleveland: Direkt zum Saisonstart (14:17-Pleite gegen Tampa Bay) verletzte sich Delhomme am Knöchel und fiel bis Woche 5 aus. Besser wurde es danach auch nicht, denn letztlich kam Delhomme auf ganze zwei Touchdowns und sieben Interceptions. Die Browns-Saison endete 5-11 und Head Coach Eric Mangini wurde entlassen.

Detroit Lions 2008

Die Detroit Lions als Ganzes sind der ultimative Reminder, dass man auf alles, was in der Preseason passiert, nicht allzu viel geben sollte. Vor allem muss man das Ergebnis komplett ignorieren!

Die Lions nämlich marschierten 2008 förmlich durch die Preseason und legten eine perfekte Serie hin - vier Siege, keine Niederlage. Ungeschlagen ging Detroit in die anstehende Spielzeit und dürfte seinerzeit vor Selbstvertrauen gestrotzt haben ...

Was folgte, war dann jedoch eher suboptimal. Diese Truppe ging nämlich in die Geschichte sein: Als erstes und neben den 2017er Browns einziges Team überhaupt in der nun 100-jährigen Geschichte der NFL legte Detroit eine 0-16-Saison hin. Auch die Tampa Bay Buccaneers von 1976 blieben in ihrer Premierensaison sieglos, damals gab es aber nur 14 Spiele.

Immerhin "gewannen" die Lions damit den ersten Pick im folgenden Draft und zogen damit Matthew Stafford, den wohl besten Quarterback ihrer Geschichte.

EJ Manuel 2013

Manuel war der einzige Quarterback, der im Draft 2013 in Runde 1 gezogen wurde. Damals sahen dies viele als Reach, doch sein erster Preseason-Auftritt überzeugte Fans und Medien.

Manuel spielte gegen die Indianapolis Colts die komplette erste Hälfte und wirkte äußerst kompetent. Er führte das Team sogar zu einem Touchdown spät im zweiten Viertel.

Im zweiten Preseason-Spiel präsentierte er sich ebenfalls stark und kam auf einen weiteren Touchdown. Jedoch verletzte er sich gegen die Minnesota Vikings am Knie und verpasste damit den Rest der Preseason. Was er jedoch bis dahin gezeigt hatte, war genug, um den Starter-Job gegen Kevin Kolb zu gewinnen.

In den ersten fünf Spielen der Regular Season führte er sein Team zu zwei Siegen, verletzte sich dann jedoch erneut am Knie. Ein Jahr später war seine Starter-Zeit dann nach vier durchwachsenen Spielen vorbei. Seither war nur noch als Backup unterwegs; am 13. Mai verkündete er sein Karriereende.

Josh Allen 2018

The Ringer schrieb noch vor der Preseason über den Erstrunden-Pick der Buffalo Bills aus dem Jahr 2018: "Er wurde von den griechischen Göttern designed und in der Schmiede des Hephaestus geformt, um Quarterback zu spielen."

Das sind auch für Leute, die im Geschichts- oder Griechisch-Unterricht geschlafen haben, ziemlich große Vorschusslorbeeren für einen Rookie-Quarterback. Allerdings räumte das Portal auch ein: "Er hat Probleme damit, Footballs zu Spielern seines Teams zu werfen."

Dennoch präsentierte sich Allen in der Preseason stark. In den ersten drei Spielen legte er zwei Touchdowns auf und wies auch eine ziemlich hohe Passgenauigkeit auf, den Starter-Job hatte er somit früh in der Tasche.

In der Saison allerdings machte der frühere Wyoming-Star einen deutlichen Schritt zurück. Während sein Laufspiel, gerade wenn er improvisierte, eine Waffe war, wies sein Arm gewisse Defizite auf. Die Kraft war da, die Präzision aber nicht. Immerhin gewann er fünf seiner elf Starts, doch brachte er nur knapp mehr als die Hälfte seiner Pässe an und hatte mehr Picks (12) als Touchdowns (10)

Blake Bortles 2015

Nach einer überschaubaren Rookie-Saison, in der Blake Bortles für die Jacksonville Jaguars 55 Sacks kassierte und damit 345 Yards verlor, kam er in die 2015er Preseason mit neuem Mut. Er hatte seine Wurfbewegung verbessert und damit mehr Touch beim Pass. Und athletisch stark war er ohnehin schon immer.

Zudem zeigte er früh besseren Rhythmus in seinem Spiel, was einige Medienvertreter und sogar Funktionäre von anderen Teams beeindruckte. Zudem hatten die Jaguars ihren Coaching Staff umgekrempelt, was Bortles ebenfalls hätte helfen sollen.

Das Ergebnis? Überraschend gut! Bortles legte seine statistisch beste Saison in der NFL hin (4428 Yards, 35 Touchdowns, 18 Interceptions). Zum Mannschaftserfolg führte es nicht, Jacksonville beendete das Jahr 5-11.

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