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Preseason Hype Trains: Dak Prescott, DeShone Kizer und der griechische Gott

Josh Allen ist laut eines Artikels gebaut wie ein griechischer Gott.
© getty
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Derek Carr 2015

Ebenfalls 2015 waren die Vorschusslorbeeren groß bei Derek Carr. Er hatte als Rookie positive Ansätze gezeigt und sollte nun in seiner zweiten Saison den nächsten Schritt machen. Die Preseason verlief gut für ihn und somit war man sich einig, dass die anstehende Spielzeit eine gute werden würde für die Raiders und ihren QB.

Oberflächlich betrachtet war dem auch so, Carr toppte im Grunde alle seine Statistiken des Vorjahres - vor allem warf er zum bis heute einzigen Mal mehr als 30 Touchdowns (32). Allerdings war sein Spiel insgesamt immer noch schwach (41,2 Total QBR), was sich dadurch bemerkbar machte, dass die Raiders eine 7-9-Saison hinlegten.

Ein Jahr später allerdings führte Carr das Team dann allerdings in die Playoffs, verletzte sich jedoch eine Woche vor Ende der Regular Season und verpasste somit selbst die Postseason.

Dak Prescott 2016

Der Draft 2016 war für die Dallas Cowboys richtungsweisend. Nicht nur zogen sie in Runde 1 an Position 4 - was auch aus heutiger Sicht noch viel zu früh war - Running Back Ezekiel Elliott, sie schnappten sich in Runde 4 auch noch Mississippi-State-Quarterback Dak Prescott. Als vermeintlicher Trostpreis - Cowboys-Besitzer Jerry Jones wollte im gleichen Draft dem Vernehmen nach eigentlich erst Paxton Lynch, dann Connor Cook - und als vermeintlicher Backup.

Doch da sich Stammkraft Tony Romo schon früh in der Preseason schwer am Rücken verletzte, nachdem er mit der Backup-Offensive-Line auf dem Platz stand, war schnell klar, dass der Rookie zu Saisonbeginn ran musste. Der Druck war groß, schließlich war Romo eine Institution in Dallas; doch Dak etablierte sich in einer ohnehin stark besetzten Mannschaft.

Er beendete die Preseason mit völlig unerwarteten Auftritten und einer beachtlichen Ruhe und Sicherheit, die ihm berechtigten Hype einbrachten - denn Prescott legte eine beeindruckende Rookie-Saison hin, in der er kaum Fehler machte (4 Interceptions). Sowohl mit den Beinen als auch dem Arm überzeugte er (78,8 Total QBR). Unterm strich kamen die Cowboys mit einer 13-3-Bilanz in die Playoffs.

Saquon Barkley 2018

Der Hype begann für Saquon Barkley schon vor dem Draft und steigerte sich umso mehr, als ihn die New York Giants mit dem zweiten Pick insgesamt zogen - anstatt den Franchise-Quarterback der Zukunft zu wählen. Anschließend zeigte Barkley schon früh auf dem Feld, was in ihm steckt.

Schon vor Saisonstart war nach überzeugender Preseason, in der er nichts tat, um die Euphorie ob seiner Person abzuschwächen, eigentlich klar, dass Saquon der Offensive Rookie of the Year werden würde.

Und Barkley lieferte. Sei es im Laufspiel oder im Passspiel, Barkley war die - neben Odell Beckham Jr. - beste Offensivwaffe der Giants und sicherte sich den Rookie-Titel ohne Mühe.

DeShone Kizer 2017

Nochmal die Browns: Im Jahr 2017 war Hue Jackson nach einer desolaten 1-15-Saison zum Einstand in seinem zweiten Jahr als Head Coach der Browns und galt als großer Quarterback-Flüsterer. Die QB-Situation in Cleveland sah so aus, dass neben Rookie Kizer - ein Zweitrunden-Pick - noch Cody Kessler und Brock Osweiler in der Verlosung waren.

Doch schon über die Minicamps hinweg machte Kizer auf sich aufmerksam und wurde schließlich zum Starter im ersten Preseason-Spiel ernannt. Seine Vorzüge: seine athletischen Fähigkeiten und die Tatsache, dass weder Kessler (zu schmal), noch Osweiler (nach seiner Zeit in Houston scheinbar am Ende) das Zeug zum Starter hatten.

Letztlich überzeugte Kizer auch in der Preseason mit einigen spektakulären Auftritten und wurde zum Starter. Aber Jackson und die Browns starteten dann eine beeindruckende Sabotage-Mission und schwächten den jungen Quarterback systematisch.

Nach teils schwachen Auftritten wurde er so etwa zugunsten Kesslers auf die Bank gesetzt, nur um eine Woche später wieder zu starten. Den einzigen Saisonsieg der Browns 2017 erlebte er letztlich nur als Zuschauer. Seit 2018 ist er Backup bei den Green Bay Packers.

Malcolm Butler 2014

Zum Start der Preseason kannten ihn nur Insider, am Ende der Saison 2014 hingegen die ganze (Football-)Welt. Cornerback Malcolm Butler wurde im Draft nicht berücksichtigt und kam als Undrafted Rookie zu den New England Patriots, die sich in der Offseason massiv auf der Cornerback-Position verstärkt hatten.

Große Chancen dürfte er also nicht gehabt haben, den Sprung in den Kader zu schaffen. Genau genommen ist Butler sogar eher ein Beispiel für das Gegenteil von Hype - Anti-Hype, wenn man so will.

Doch im Training Camp und auch in der Preseason machte er Plays, zeigte gute Physis und Reaktionsschnelligkeit. Er kämpfte sich in den Vordergrund und schaffte es letztlich doch in den Kader, weil Neuzugang Brandon Browner für die ersten vier Spiele der Saison gesperrt war.

Butler nutzte die Zeit und spielte sich fest, blieb für die komplette Saison im Kader.

Seine große Stunde schlug freilich erst im Super Bowl, wo er letztlich Sekunden vor dem Ende an der Goal Line rein kam und die schier unglaubliche Interception gegen die Seattle Seahawks und Russell Wilson fing, die den Super Bowl entschied.

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