NFL

Starter-Serie: Packers, Bears, Lions, Vikings - die NFC North

SPOX blickt auf die potenziellen Starter aller 32 Teams - heute: Die NFC North!
© getty

Mit dem Draft und (dem größten Teil) der Free Agency im Rückspiegel wird das Bild auf die 32 Teams klarer: Wie könnten die offensiven und defensiven Startformationen aussehen? Und wo sind dort potenzielle Stärken und Schwächen? SPOX blickt in der Offseason-Starter-Serie auf alle acht Divisions, weiter geht's mit der NFC North.

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Starter Projection: Chicago Bears

Neun ihrer letzten zehn Regular-Season-Spiele gewannen die Bears vergangenes Jahr, und marschierten so zu zwölf Siegen und dem Division-Titel; ihre erste NFC-North-Krone seit 2010 sowie die erste Saison mit zwölf oder mehr Siegen seit 2006, als man erst im Super Bowl verlor.

Ganz so weit ging es letztes Jahr nicht, vielmehr war in einem engen Spiel in der Wildcard-Runde gegen die Eagles bereits Schluss - 15:16 hieß es am Ende, und der leicht abgefälschte Fehlschuss von Kicker Cody Parkey zehn Sekunden vor dem Ende wird noch zu verarbeiten sein, wie Coach Matt Nagy eindrucksvoll durchblicken ließ.

Die kommende Saison aber steht ganz im Zeichen des Quarterbacks: Die Bears haben einen Contender-Kader; um dieser Rolle gerecht zu werden, muss jetzt der nächste Schritt von Mitch Trubisky kommen. Bei allen Prognosen über die kommende Bears-Saison muss das eine zentrale Rolle einnehmen; umso mehr, da man nicht erwarten kann, dass die Defense ihre herausragende Vorsaison auf gleichem Level wiederholt.

Chicago Bears Starter Projection Offense:

PositionSpielerPositionSpieler
Quarterback:Mitch TrubiskyLeft Tackle:Charles Leno
Running Back:David MontgomeryLeft Guard:James Daniels
Wide Receiver:Allen RobinsonCenter:Cody Whitehair
Wide Receiver:Taylor GabrielRight Guard:Kyle Long
Slot-Receiver:Anthony MillerRight Tackle:Bobby Massie
Tight End:Trey Burton

Chicago Bears Starter Projection Defense:

PositionSpielerPositionSpieler
Edge:Khalil MackCornerback:Kyle Fuller
Defensive Tackle:Akiem HicksCornerback:Prince Amukamara
Defensive Tackle:Eddie GoldmanSlot-Cornerback:Buster Skrine
Edge:Leonard FloydSafety:Ha Ha Clinton-Dix
Linebacker:Roquan SmithSafety:Eddie Jackson
Linebacker:Danny Trevathan

Bears-Kader: Stärken, Schwächen und Beobachtungen

  • Chicago hatte letztes Jahr eine der besten Pass-Protecting-Lines der Liga. Platz 7 nach Football Outsiders' Adjusted Sack Rate, lediglich Charles Leno ließ laut Pro Football Focus mehr als 26 Quarterback-Pressures zu. Und von Vorjahres-Rookie James Daniels kann man getrost noch einen Schritt nach vorne erwarten, genau wie von Receiver Anthony Miller.
  • Dabei half es der Line fraglos, dass viele der Bears-Konzepte auf Quick Passing sowie eine kräftige Dosis RPOs und Play Action setzten. Trubisky wurde den Ball in 52,6 Prozent seiner Dropbacks in weniger als 2,5 Sekunden los, der elftbeste Wert - gleichzeitig rangierte er mit einer Play-Action-Quote von 22,1 Prozent im Liga-Mittelfeld.
  • Ein weiterer Aspekt waren Trubiskys Scrambles. 38 Mal lief er via Scramble los, häufiger als er bei designten Quarterback-Runs den Ball behielt (33 Mal). Damit war er sehr gefährlich, 330 Scramble-Yards erlief er - gleichzeitig war das insgesamt ein zu großer Bestandteil seines Spiels, statt eine Notlösung bei verlorenen Plays. Trubisky braucht noch zu häufig zu lange für seine Reads, seine Accuracy ist noch inkonstant und vor allem Ersteres führte nicht selten zu Scrambles, statt im Play-Design zu bleiben.
  • Dabei hat Chicago die Waffen und das Scheme, um über das Passing Game brandgefährlich zu sein. Robinson ist eine gute Nummer 1, Miller bringt Explosivität vor und nach dem Catch mit (5,2 Yards nach dem Catch pro Reception, Rang 21 unter allen Receivern mit mindestens 50 Targets), Gabriel sorgt für das Speed-Element.
  • Zusätzlich konnten sich die Bears in der vierten Runde des Drafts in Riley Ridley einen der besten Route-Runner der Draft-Klasse sichern und UDFA Emanuel Hall musste sich in den vergangenen Wochen bereits einer Leisten-OP unterziehen, könnte aber bis zum Training Camp bereit sein. Außerdem verpflichtete Chicago Cordarrelle Patterson in der Free Agency, der ähnlich wie in New England eine Hybrid-Rolle zwischen Receiver und Running Back einnehmen könnte.
  • Das beschreibt auch Tarik Cohens Rolle gut; nicht selten ist Cohen in Chicagos Play-Designs ein oder sogar der Schlüsselspieler. David Montgomery sollte vor allem aus Matchup-Aspekten ein klares Upgrade gegenüber Jordan Howard darstellen, sodass Chicago auch im Backfield bestens aufgestellt ist. Die Bears haben hier mit Cohen - einer der im Passspiel am vertikalsten eingesetzten Running Backs der NFL - und Patterson echte Matchup-Waffen, während Montgomery selbst ebenfalls ein 3-Down-Back sein kann.
  • Und die Defense? Drei Personalien stechen heraus: Chicago verlor Slot-Cornerback Bryce Callahan und Safety Adrian Amos; beide waren wichtige Spieler in der besten Defense der vergangenen Saison: Callahan spielte fast 700 Snaps und ließ dabei nur einen Touchdown und 319 Receiving-Yards zu, während Amos Teil des sehr flexiblen Safety-Duos mit Eddie Jackson war, wobei Jackson fraglos der wichtigere Part des Duos ist.
  • Clinton-Dix mag ein leichtes Downgrade gegenüber Amos sein, Skrine ist ein Downgrade gegenüber Callahan. Der größte Verlust und die dritte Personalie aber ist Defensive Coordinator Vic Fangio, der den Head-Coach-Posten in Denver übernahm und durch Chuck Pagano ersetzt wird. Damit könnte auch eine gänzlich andere Defense-Philosophie Einzug erhalten, etwa mit mehr Blitzing und generell mehr Druck auf die Secondary statt auf die Front.
  • Rein statistisch ist es höchst unwahrscheinlich, dass Chicagos Defense die Ausnahmesaison im letzten Jahr wiederholen kann. Dass sie aber mit Khalil Mack und Akiem Hicks an der Line of Scrimmage sowie Danny Trevathan und Roquan Smith dahinter Ausnahmetalente haben, die der Defense eine vergleichsweise hohe Base-Line geben, ist ebenfalls klar. Der Vergleich mit der Jaguars-Defense bietet sich hier an, die nach herausragender Saison 2017 letztes Jahr auf Platz 6 nach DVOA zurückfielen. Immer noch sehr gut - aber eben nicht mehr gut genug, um ein Team zu tragen.