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Starter-Serie: Rams, Cardinals, 49ers, Seahawks - die NFC West

SPOX blickt auf die potenziellen Starter aller 32 Teams - heute: Die NFC West!
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Starter-Serie: Seattle Seahawks

Solange die Seahawks Russell Wilson haben, sind sie nicht im Rebuild - Wilson gibt Seattle eine so hohe Base-Line, dass ein Umbruch um ihn herum passieren kann, und das Team dennoch mindestens konkurrenzfähig ist.

In gewisser Weise passierte und passiert noch immer genau das in Seattle aktuell.

Die Tage der Legion of Boom sind mit dem Abgang von Earl Thomas und dem nun auch offiziellen Abschied von Kam Chancellor endgültig vorbei, offensiv ist Doug Baldwin weg, nachdem er bereits letztes Jahr verletzungsbedingt limitiert war. Außerdem wurde mit Frank Clark der beste Edge-Verteidiger des Teams via Trade an die Chiefs abgegeben.

Obwohl Earl Thomas den Großteil der vergangenen Saison verpasste, obwohl die Outside-Cornerbacks eine schlechte Saison hatten, obwohl Baldwin limitiert war - Seattle stand dennoch in den Playoffs; und ein Sieg in der ersten Runde war möglich, hätte Seattle offensiv einige Dinge anders gemacht.

Somit steht also die Frage im Raum: Wie wird die Offense schematisch aussehen? Und kann Seattle auch nach den genannten prominenten Abgängen weiterhin ein Playoff-Team bleiben?

Seattle Seahawks Starter Projection Offense:

PositionSpielerPositionSpieler
Quarterback:Russell WilsonLeft Tackle:Duane Brown
Running Back:Chris Carson Left Guard:Mike Iupati
Wide Receiver:Tyler Lockett Center:Justin Britt
Wide Receiver:D.K. Metcalf Right Guard:D.J. Fluker
Wide Receiver:Gary Jennings Right Tackle:Germain Ifedi
Tight End:Nick Vannett

Seattle Seahawks Starter Projection Defense:

PositionSpielerPositionSpieler
Defensive End:L.J. CollierCornerback:Shaquill Griffin
Defensive Tackle:Jarran ReedCornerback:Tre Flowers
Defensive Tackle:Poona FordSlot-Cornerback:Akeem King
Defensive End:Ziggy AnsahSafety:Brad McDougald
Linebacker:Bobby WagnerSafety:Tedric Thompson
Linebacker:K.J. Wright

Seahawks-Kader: Stärken, Schwächen und Beobachtungen

  • Die anderen drei Teams könnten diesen Sachverhalt über die nächsten Jahre ändern, doch für den Moment haben die Seahawks definitiv den besten Quarterback der Division. Russell Wilson war letztes Jahr mehrfach der Grund dafür, dass der Run-lastige Ansatz funktionierte: Er war neben Patrick Mahomes der beste Deep-Passer der Liga, und die Connection im vertikalen Passspiel mit Speedster Tyler Lockett war ligaweit einzigartig.
  • Dabei gelang es Seattle, Wilson eine zumindest durchschnittliche Offensive Line an die Seite zu stellen, wenngleich es in Pass-Protection nach wie vor einige schwache Spiele gab. Hier wurde J.R. Sweezy durch Mike Iupati ersetzt, was unter dem Strich vermutlich ein leichtes Downgrade im Pass-Blocking und ein leichtes Upgrade im Run-Blocking ist.
  • Und das ist auch direkt das Stichwort: Die Seahawks - das einzige Team, das letztes Jahr bei über 60 Prozent seiner First Downs lief (64 Prozent; kein anderes Team mehr als 59 Prozent) und die zweithöchste Run-Quote bei Second Down hatte (53 Prozent, nur Buffalo lag noch leicht darüber) - wollen auch 2019 über den Run Spiele gewinnen. Das stellte Offensive Coordinator Brian Schottenheimer jüngst nochmals überdeutlich klar.
  • 534 Runs verzeichnete Seattle in der vergangenen Regular Season, nur Baltimore (547) lag noch davor; maßgeblich gepusht durch Lamar Jackson. Kein anderes Team hatte mehr als 480 Runs. Die Line war gut im Run-Blocking, Chris Carson war einer der besten Contact-Runner der vergangenen Saison - doch hat man Wilson den neuen, großen Vertrag gegeben, um ihn in über der Hälfte der Snaps den Ball an einen Running Back übergeben zu lassen?
  • Schottenheimers Aussagen, seine Offense-Philosophie und auch die Offense-Philosophie von Head Coach Pete Carroll lassen darauf schließen, dass das Run Game weiter der Fokus der Offense sein wird. Umso interessanter ist, dass man die Wide Receiver getrost als das Highlight der Draft-Klasse bezeichnen kann.
  • D.K. Metcalf könnte in der vertikalen Passing-Offense der Seahawks seine Stärken schnell eindrucksvoll ausspielen, während Gary Jennings das vertikale Element aus dem Slot mitbringt, das auch Doug Baldwin so auszeichnete. Das trifft auch auf Ex-Hawaii-Receiver John Ursua zu - womöglich der spannendste Siebtrunden-Pick im diesjährigen Draft. Lockett ist gesetzt, daneben hat Seattle mit Jaron Brown und David Moore gute Rotationsspieler. Die Rookies aber werden der spannende Part.
  • Die Offense hat in jedem Fall eine klare Identität, sie hat durch Wilson allein eine hohe Base-Line und sie hat ohne Frage auch individuelles Talent. Die Defense auf der anderen Seite? Hier stellen sich entschieden mehr Fragen, als man das von den Seahawks in den letzten sechs Jahren kannte.
  • Bobby Wagner und K.J. Wright sind und bleiben das Herz der Defense, Jarran Reed und auch Poona Ford sind so etwas wie die Stufe danach. Aber sonst? Der Edge-Rush ist ohne Clark und dafür mit Rookie L.J. Collier und dem vorerst noch verletzten Ziggy Ansah ein Fragezeichen, auf die Secondary trifft das ohnehin zu.
  • Die Outside-Corner Shaquill Griffin und Tre Flowers kommen aus einer enttäuschenden beziehungsweise durchschnittlichen Saison, McDougald und Thompson sind ein solides Safety-Duo - nicht mehr, und damit weit von dem entfernt, was Seattle über die vergangenen Jahre hatte.
  • Slot-Corner ist zudem ein massives Fragezeichen. Justin Coleman ist nach einer sehr guten Saison weg, und ehrlicherweise ist es Stand heute ein Ratespiel, wer hier im September startet. King ist eine denkbare Option, auch Kalan Reed wäre keine Überraschung. Vielleicht zieht Seattle auch einen Safety - Delano Hill etwa, oder vielleicht auch die Rookies Marquise Blair und Ugochukwu Amadi - gelegentlich in den Slot.
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