NFL

Offseason Storys NFC: Reichen die Waffen bei den Packers und Saints?

Equanimeous St. Brown könnte 2019 zu einer wichtigen Anspielstation für Aaron Rodgers bei den Green Bay Packers werden.
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NFC West

Arizona Cardinals

  • Die Story: Die neue Offense

Die Cardinals gehen mit Head Coach Kliff Kingsbury all-in. Sie gaben ihm "seinen" QB in Kyler Murray, holten im Draft drei neue Receiver und vertrauen nun darauf, dass das neue System greifen wird. Es wird mit hohem Tempo zugehen im Air-Raid-Stil, den Kingsbury bereits zu College-Zeiten bei Texas Tech geprägt hat und nun in die NFL importieren soll.

Doch wird dieses Unterfangen, das nicht ohne Risiko daherkommt, auch belohnt? Es ist ja nicht so, dass das Team, das Kingsbury vorfindet, schon komplett auf links gedreht wurde, um den neuen Ansprüchen gerecht zu werden. Viele Spieler sind eine ganz andere Philosophie gewohnt. Es besteht zum Beispiel die Gefahr, dass Teamikone Larry Fitzgerald das Tempo der neuen Offense nicht mehr mitgehen kann und daher weniger Einsatzzeit und weniger Targets sehen könnte. Und er sollte mit seinem großartigen Route Running noch das geringste Problem sein.

Die Cardinals sind ein sehr spannendes Projekt, aber ob auch schon vom Start weg erste Früchte geerntet werden können, bleibt die große Frage.

Los Angeles Rams

  • Die Story: Running Backs

Man muss sich wohl von der Vorstellung verabschieden, dass Todd Gurley die treibende Kraft dieser Offense sein kann; auch wenn Coach Sean McVay nach außen daran festhält. Gurley, einst auf MVP-Niveau unterwegs, leidet merklich an seiner Arthritis im Knie, die ihn schon gegen Ende der letzten Saison bis hin zum Super Bowl viel Spielzeit gekostet hat. Es will zwar keiner zugeben, aber Gurley wird wohl nicht mehr der Alte werden.

Abgesehen davon, dass das schon auf mentaler Ebene für ihn selbst und auch die Kollegen schwer zu akzeptieren sein wird, kommt hinzu, dass die Rams, die Gurley zum Topverdiener der Liga auf der Position gemacht haben, im Draft nochmal ordentlich Kapital für noch einen Running Back - Homerun-Hitter Darrell Henderson - nachlegen mussten, um auf der Position halbwegs abgesichert zu sein.

Alles zusammen genommen könnte wiederum einen Dominoeffekt erzeugen, denn die Rams hätten durchaus andere Baustellen gehabt, die so nicht beackert werden konnten. Wie Sean McVay nun aber die Frage der Spielzeit löst - und möglichst vertuscht, dass Gurley nicht mehr das Workhorse sein kann - ist die große Herausforderung für 2019.

San Francisco 49ers

  • Die Story: Defensive Statik

Die Rückkehr von Jimmy Garoppolo wird dafür sorgen, dass die Niners offensiv keine großen Probleme mehr haben sollten. Der Fokus liegt also auf der Defense, da mitzuhalten. Die schillerndsten Moves in der Bay Area waren sicherlich der Trade für Edge-Rusher Dee Ford sowie 2nd-Overall-Pick Nick Bosa. Beide werden den Pass-Rush nochmal merklich verbessern.

Generell muss man die Front Seven der Niners fürchten, so viel scheint klar. Allerdings finden sich ohne großes Suchen Schwachstellen in der Secondary, die gute Quarterbacks mit schnellem Release oder Scramble-Fähigkeit - allein in der Division fallen da Wilson und jetzt auch Murray ein - durchaus ausnutzen können. Selbst mit einem potenziell großartigen Pass-Rush ist die Defense also zu überwinden.

Der Druck liegt also auf der Secondary, das Manko zu beheben. Doch wie? Richard Sherman wird nicht jünger, seine Achillessehnenverletzung liegt aber nun immerhin schon zwei Jahre zurück. Und mit Jason Verrett kommt ein vielversprechender neuer Cornerback dazu, der das Gesamtniveau steigern könnte, wenn er gesund bleibt. Insgesamt aber muss dieser Teil der Defense stehen, damit das Gesamtkonstrukt funktioniert.

Doug Baldwin (l.) steht wohl vorm Karriereende.
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Doug Baldwin (l.) steht wohl vorm Karriereende.

Seattle Seahawks

  • Die Story: War es das wirklich für Doug Baldwin?

Rund um den Draft kam die Meldung auf, dass Wide Receiver Doug Baldwin womöglich sein letztes NFL-Spiel bereits bestritten hätte. Schaut man sich dann mal den Draft der Seahawks an, scheint dies wohl in der Tat der Fall zu sein. Nicht nur kam D.K. Metcalf, einer den man tief schicken kann und sollte, sondern auch Gary Jennings war in Runde 4 ein recht hoher Pick auf Wide Receiver.

Ansonsten ist da noch Tyler Lockett als sichere Option für Wilson. Aber die Seahawks ohne Baldwin wären schon eine größere Umstellung, obgleich Offensive Coordinator Brian Schottenheimer ohnehin lieber aufs Laufspiel setzt.