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Hill, Gurley, Manning und Co.: Für diese Stars wird es nach dem Draft eng

Von Jan Dafeld
Tyreek Hill, Eli Manning und Todd Gurley könnten in der kommenden Saison neue Rollen einnehmen müssen.
© getty
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Case Keenum (Quarterback, Washington Redskins)

Mehr als eine Übergangslösung für ein Jahr, ehe dann entweder ein wieder genesener Alex Smith oder ein junger Quarterback übernehmen würde, schien Keenum in Washington sowieso nie zu sein. Nun könnte seine Zeit als Redskins-Starter aber schon vorbei sein, bevor sie überhaupt begonnen hat: Mit dem 15. Pick im Draft wählte Washington Dwayne Haskins - und dessen Chancen, direkt zu starten, scheinen höher als die von Jones oder Lock.

Haskins gilt, obwohl er nur ein Jahr als Starter am College spielte, bereits als relativ weit, wirklich überzeugt von Keenum dürften innerhalb der Franchise ohnehin nur die wenigsten sein. Head Coach Jay Gruden installierte in der Vergangenheit zudem durchaus Quarterback-freundliche Offenses, die einem Rookie das Leben erleichtern können.

Hinterlässt Haskins im Training Camp und in der Preseason gute Eindrücke, dürfte er den Starterjob gewinnen - und Keenum so auf die Bank verbannen. Colt McCoy scheint so oder so keine Zukunft mehr bei den Redskins zu haben.

Jordan Howard (Running Back, Philadelphia Eagles)

Nach seiner tollen Rookie-Saison sank Howards Stern am Running-Back-Himmel der NFL in den letzten zwei Jahre kontinuierlich. In der Vorsaison gelangen ihm in einer Rolle, die nicht wirklich auf seine Stärken zugeschnitten schien, nur noch 3,7 Yards pro Carry. In Philadelphia sollte Howard nun eigentlich der Neustart gelingen.

Wie groß seine Rolle in Philly ausfallen wird, muss nach dem Pick von Miles Sanders in Runde 2 aber erst mal abgewartet werden. Head Coach Doug Pederson bevorzugt ohnehin eher einen Committee-Ansatz im Backfield, die Passing-Downs dürften dabei mehr und mehr an den Rookie gehen. Überzeugt Sanders die Coaches schnell, könnte Howard früher als ihm lieb ist zu einem reinen Short-Yardage-Runner werden.

Ryan Fitzpatrick (Quarterback, Miami Dolphins)

Fitzpatricks Situation ähnelt der von Keenum in Washington. In seinem Fall scheint es allerdings geradezu unausweichlich, dass Fitzpatrick letztlich doch (mal wieder) die Rolle des Backups übernimmt. Miami hat während des Drafts für Josh Rosen getradet und wird während der kommenden Saison herausfinden wollen, ob Rosen Miamis Quarterback der Zukunft sein kann oder ob es 2020 einen Neuanfang mit einem Quarterback wie Tua Tagovailoa oder Justin Herbert geben soll.

Dafür wird Rosen spielen müssen - und Fitzpatrick auf der Bank Platz nehmen. Die Dolphins sammeln aktuell so viel Draft-Kapital wie nur möglich, sollte sich in den kommenden Monaten also ein Starting Quarterback ernsthaft verletzen, könnte auch hier noch ein Trade ins Spiel kommen.

Arik Armstead (Defensive End, San Francisco 49ers)

Nach einer starken Rookie-Saison blieb der einstige First-Round-Pick in den vergangenen Jahren weitestgehend hinter den Erwartungen zurück. Auch in der letzten Spielzeit zeigte Armstead einmal mehr gute Ansätze, vor allem in der Run-Defense, konnte sein Talent aber zu selten aufs Feld bringen.

Mit den Neuzugängen Dee Ford und Nick Bosa an Bord droht Armstead bei den 49ers ab sofort eine limitierte Rolle. Inwieweit San Francisco bereit ist, ihm dafür mehr als neun Millionen Dollar zu zahlen, darf bezweifelt werden.

Mario Addison (Defensive End, Carolina Panthers)

29,5 Sacks stehen über die letzten drei Saisons für den 31-Jährigen zu Buche. Addison bekommt ligaweit zwar nur wenig Aufmerksamkeit, gehörte über diesen Zeitraum aber zu den besseren Pass-Rushern der NFL. Nach den Verpflichtungen von Bruce Irvin und Brian Burns könnte dem ehemaligen Undrafted Free Agent nun allerdings eine kleinere Rolle drohen.

Bei einem Trade von Addison würden die Panthers acht Millionen Dollar einsparen und gleichzeitig wohl noch einen Draft-Pick einstreichen. Sollte sich ein Team mit Lücken im Pass-Rush melden, dürfte Carolina durchaus den Hörer abnehmen.

Rex Burkhead (Running Back, New England Patriots)

Damien Harris, den die Patriots im Draft in der dritten Runde ausgewählt haben, könnte ein Running Back zu viel im Kader der Patriots sein, um Burkhead zu halten. Neben Harris stehen Sony Michel und James White sowie Fullback James Develin und Special Teamer Brandon Bolden in New England unter Vertrag.

Es erscheint mehr als unwahrscheinlich, dass die Patriots mit sechs Spielern für das offensive Backfield in die Saison gehen werden. Burkhead, der während seiner Zeit in Foxborough immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hatte, ist ein Trade-Kandidat.

Karl Joseph (Safety, Oakland Raiders)

Joseph geht in das letzte Jahr seines Rookie-Vertrags und dass Jon Gruden kein großer Fan des 25-Jährigen ist, ist nicht erst seit den Verpflichtungen von Lamarcus Joyner (via Free Agency) und Johnathan Abram (in der ersten Runde) offensichtlich.

Der ehemalige First-Round-Pick scheint in seiner mutmaßlich letzten Saison bei den Raiders kaum mehr als eine Backup-Rolle ergattern zu können. Sollte sich ein Interessent melden, könnte auch Joseph ein heißer Kandidat für einen Post-Draft-Trade sein.

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