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Draft: Metcalf, Harry, Butler - das Wide Receiver Ranking

Die Wide-Receiver-Klasse ist einer der spannendsten Parts des diesjährigen Drafts.
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8. Deebo Samuel, South Carolina

Receiver-Typ: Z-Receiver.

NFL-Vergleich: Steve Smith.

Stärken:

  • Etwas kleinerer, aber sehr, sehr physischer Receiver. Samuel hat eine merkliche Aggressivität in seinen Routes, zeigt gute Körperkontrolle und auch Explosivität. Er spielt "bissig", vor und nach dem Catch.
  • Mit guter Agilität und Quickness auf engstem Raum kann er Defenses Underneath erhebliche Probleme bereiten. Er hat solide Hände und spielt furchtlos über die Mitte des Feldes.
  • Neben seiner körperbetonten Spielweise ist Samuels beste Qualität aber das, was er nach dem Catch macht. Samuel ist ein echtes YAC-Monster, zeigt dabei sehr gute Field-Vision, liest Verteidiger gut und attackiert mögliche Lücken aggressiv. Er bringt Qualitäten als Returner mit, mit dem Ball in der Hand ist er wie ein Running Back - dementsprechend wurde er bei South Carolina auch bei Jet Sweeps und dergleichen eingesetzt.

Schwächen:

  • Fußarbeit und Cuts sind nur durchschnittlich, dadurch kann er sich häufiger nicht von seinem Gegenspieler lösen.
  • Speed ist nicht seine Stärke, sollte in der NFL eher aus dem Slot und als Z-Receiver zum Einsatz kommen.
  • Einige hartnäckige Verletzungsprobleme stehen bei Samuel in der Akte. Hatte immer wieder Probleme mit dem Oberschenkel in der Vergangenheit.

7. Andy Isabella, UMass

Receiver-Typ: Z-Receiver/Deep Threat.

NFL-Vergleich: Tyreek Hill.

Stärken:

  • Wenige Receiver-Tapes machen so viel Spaß. Isabella erinnert konstant an Tyreek Hill, und genau so sollte er in der NFL auch eingesetzt werden. Führte die Draft-Klasse mit Abstand in Yards pro gelaufener Route an (4,15), zeigt eine exzellente Beschleunigung sowie sehr gute Agilität auf engstem Raum.
  • Körperkontrolle, Explosivität und Agilität spielen auch in seinen Routes andauernd zusammen und erlauben es ihm, in jedem Moment tolle Cuts hinzulegen. Isabella ist zu schnellen Richtungswechseln permanent in der Lage, kann mühelos mit seinem Tempo spielen und wenn er seine Routes effizient läuft, gewinnt er auch Underneath sehr häufig.
  • Isabella ist aber nicht der Slot-Receiver, zu dem ihn noch immer viele Draft-Analysten machen wollen - er ist ein vertikaler Receiver mit Qualitäten auch im Slot. Isabella hat brutalen Speed (705 Deep Receiving Yards, 14 Receptions von 20 oder mehr Yards), anhand seiner enorm schnellen, explosiven Fußarbeit erkennt man den national erfolgreichen High-School-Sprinter.
  • Isabella bringt Wert als Punt-Returner mit, außerdem wurde er bei Jet Sweeps und ähnlichem eingesetzt; genau wie als "Lockvogel", etwa bei angetäuschten Screens. Defenses müssen seine Geschwindigkeit respektieren, und genau so arbeiten die Chiefs in puncto Play-Designs auch mit Hill.

Schwächen:

  • Seine Physis bringt naturgemäß einige Limitierungen auf dem nächsten Level mit. Isabella ist weder ein Contested Catch Receiver, noch ein Blocker. Von physischen Cornerbacks kann er aus dem Rhythmus und aus der Route gebraucht werden, wenn ein Cornerback mal seine Hände an ihm hat, kann er sich nicht immer lösen.
  • Generell ist er technisch okay, aber noch nicht auf Elite-Level. Sein Release beispielsweise ist noch inkonstant, hier ist etwa Marquise Brown ihm bereits einen Schritt voraus.
  • Auch sein Route-Running muss noch konstanter werden. Teilweise ist Isabella hier großartig, teilweise aber auch überhaupt nicht effizient. Es wirkt generell so, als müsse er technisch noch an den Nuancen der Position arbeiten.

6. Marquise Brown, Oklahoma

Receiver-Typ: Z-Receiver/Deep Threat.

NFL-Vergleich: DeSean Jackson.

Stärken:

  • Permanente Big Play Gefahr. "Hollywood" Brown verfügt über enorme Explosivität und Geschwindigkeit, mit seinen Stop-and-Start-Fähigkeiten während der Route bereitet er Verteidigern immense Probleme und mit seinem Speed kann er Coverages diktieren.
  • Die Art und Weise, wie er mit seiner Geschwindigkeit während einer Route spielt, verschafft ihm immer wieder riesigen Platz. Seine Explosivität und seine schnellen Füße sieht man auch beim Release.
  • Brown, der letztes Jahr absurde 3,56 Yards pro gelaufener Route (Rang 4) und 17,6 Yards pro Catch auflegte, ist aber nicht nur ein Downfield-Receiver. Verteidiger müssen seine Geschwindigkeit respektieren, das nutzte Brown konstant, um eine vertikale Route anzutäuschen und dann nach innen zu ziehen. Lief außerdem viele Mesh-Konzepte, wo er dann mit seiner Geschwindigkeit auch nach dem Catch glänzen konnte.
  • Browns Spiel funktioniert über Speed, aber er kann mehr damit machen, als nur geradeaus laufen.

Schwächen:

  • Extrem schmal und leicht. Wäre heute einer der leichtesten Receiver in der NFL, was Fragen aufbringen wird, ob er Jahr für Jahr 16 NFL-Spielen standhalten kann.
  • Brown hat nicht wenige Drops, generell kommen seine Ball-Skills ein wenig mit einem Fragezeichen.
  • Naturgemäß bringt sein Körper einige Limitierungen mit sich. Brown ist kein Contested-Catch-Receiver, er ist kein Blocker, er wird zeigen müssen, dass er sich gegen physische Cornerback auch auf dem NFL-Level behaupten kann.

5. A.J. Brown, Ole Miss

Receiver-Typ: (Big) Slot-Receiver.

NFL-Vergleich: JuJu Smith-Schuster, mit etwas mehr Physis und etwas weniger Agilität.

Stärken:

  • Einer der komplettesten Receiver dieser Klasse, der unheimlich viele Details gut bis sehr gut beherrscht und schlicht wenige klare Schwächen aufweist.
  • Sein Route-Running wirkt überlegt und einfach clever. Er ist kein spektakulärer Route-Runner, aber er weiß, was er machen muss, um sich Platz zu verschaffen. Arbeitet gut mit Comeback-Routes und war konstant offen, wenn er von einer Outside-Position aus In-Breaking-Routes laufen durfte.
  • Brown findet Lücken in der Zone Coverage, wurde Outside, im Slot, vertikal und Underneath eingesetzt. Dabei zeigt er extrem gute Hände mit tollen Catches in Bedrängnis über die Mitte und in vollem Lauf. Ein sehr guter All-Around-Receiver.
  • Hat außerdem beachtliche Qualitäten nach dem Catch, Brown sorgt hier permanent für Broken Tackles.

Schwächen:

  • Brown ist weder ein Speedster, noch der agilste Receiver. Im Slot bei Ole Miss hatte er zudem sehr viele komplett freie Releases, musste sich hier also nicht allzu oft beweisen.
  • Die Explosivität ist durchschnittlich, teilweise sieht man das auch in seinen Routes. Brown ist ein "schwerer" Receiver, der mit Physis punkten kann; die schärfsten Cuts oder explosivsten Releases sollte man von ihm aber nicht erwarten.
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