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NFL Draft Grades 2019 - Cardinals, Raiders, Giants und Co.

SPOX blickt auf alle 32 Draft-Klassen 2019 und gibt seine Einschätzungen ab.
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Draft Grades AFC West

Denver Broncos

  • Runde 1 (20): Noah Fant, TE, Iowa
  • Runde 2 (41): Dalton Risner, OL, Kansas State
  • Runde 2 (42): Drew Lock, QB, Missouri
  • Runde 3 (71): Dre'Mont Jones, DT, Ohio State
  • Runde 5 (156): Justin Hollins, Edge, Oregon
  • Runde 6 (187): Juwann Winfree, WR, Colorado

Noah Fant an 10 wäre für meinen Geschmack zu hoch gewesen - dass die Broncos durch den Steelers-Trade zehn Spots runtergehen und dabei einen Zweitrunden-Pick in diesem sowie einen Drittrunden-Pick 2020 mitnehmen konnten und Fant dann an 20 bekamen, sieht dann schon deutlich besser aus. Die Broncos brauchten einen Tight End für Flacco, der diese Position sehr gerne nutzt, und sie brauchten Waffen im Receiving-Corps. Fant liefert beides.

Die nächsten beiden Picks waren dann auf meinem Board Steals: Dalton Risner wird in Denver mutmaßlich Right Guard spielen, sodass die Offensive Line zunehmend wirklich gut aussieht - nur die Center-Position würde mir noch Bauchschmerzen bereiten.

Drew Lock war mein Nummer-3-Quarterback und passt glaube ich ideal in die Offense, die Denver mit Ex-49ers-Assistent Rich Scangarello installieren will, mit vielen Bootlegs und Plays, bei denen Locks Athletik und Off-Platform-Qualitäten gut eingesetzt werden. Dass man Lock an 42 Overall bekommen hat, nimmt zusätzlich viel Druck von der Position sowie dem Pick und hilft dabei, Lock hinter Flacco die Zeit zu geben, die seine Mechanics insbesondere mit Blick auf die Beinarbeit noch brauchen.

Und auch Dre'Mont Jones könnte zumindest in der Rotation in der Interior Defensive Line früh eine Rolle bekommen. Das sieht wie eine gute bis sehr gute Draft-Klasse aus, mit drei Impact-Spielern für 2019 und Lock natürlich als Wildcard.

SPOX-Grade: 1-

Kansas City Chiefs

  • Runde 2 (56): Mecole Hardman, WR, Georgia
  • Runde 2 (63): Juan Thornhill, S, Virginia
  • Runde 3 (84): Khalen Saunders, DL, Western Illinois
  • Runde 6 (201): Rashad Fenton, DB, South Carolina
  • Runde 6 (214): Darwin Thompson, RB, Utah State
  • Runde 7 (216): Nick Allegretti, OL, Illinois

Nach dem Frank-Clark-Trade hatte Kansas City keinen Pick in der ersten Runde, und die aller Voraussicht nach unmittelbar bevorstehende Suspendierung - und wohl früher oder später auch Entlassung - von Tyreek Hill hat die Chiefs dann zum Handeln gezwungen: Mecole Hardman ist ein absoluter Speedster mit inkonstanten Händen und war sehr, sehr hoch. Bringt aber auch Returner-Value mit.

Thornhill ist ein vielseitiger Safety und es wird spannend sein zu sehen, wie die Chiefs ihn und Tyrann Mathieu zusammen einsetzen - beide können insbesondere rund um die Box alle möglichen Aufgaben übernehmen. Khalen Saunders hat eine beachtliche Athletik, wird aber noch Zeit brauchen. Gut gefallen hat mir an Tag 3 Darwin Thompson, der unheimlich agil und elusive ist, der eine irre Beschleunigung hat und der Value als Receiver mitbringt.

Außerdem haben sich die Chiefs nach dem Draft James Williams als UDFA geschnappt, in meinen Augen der beste Receiving-Back dieser Draft-Klasse. Die Picks in der Top-90 waren insgesamt aber eher durchwachsen.

SPOX-Grade: 3+

Los Angeles Chargers

  • Runde 1 (28): Jerry Tillery, DL, Notre Dame
  • Runde 2 (60): Nasir Adderley, DB, Delaware
  • Runde 3 (91): Trey Pipkins, T, Sioux Falls
  • Runde 4 (130): Drue Tranquill, LB, Notre Dame
  • Runde 5 (166): Easton Stick, QB, North Dakota State
  • Runde 6 (200): Emeke Egbule, LB, Houston
  • Runde 7 (242): Cortez Broughton, DT, Cincinnati

Die ersten beiden Picks könnten absolute Homeruns werden. Tillery hat immenses Potenzial als Interior-Rusher und war hier letztes Jahr schon sehr vielversprechend - wenn der in seiner Technik noch besser ausgebildet und konstanter wird, ist das ein Steal an 28. Zwischen Bosa und Ingram mit Derwin James dahinter kann das ein Albtraum für gegnerische Offensive Lines werden.

Stichwort James: Aus irgendeinem Grund war der beste Deep-Cover-Safety dieser Klasse an 60 Overall noch verfügbar, und dann schlugen die Chargers zu. Adderley ist der Safety, der dem "Earl-Thomas-Typ" am nächsten kommt und somit passt er perfekt in das Chargers-Scheme. Adderley und James könnten mittelfristig das beste Safety-Duo der Liga werden.

Anschließend wurde es "ruhiger" in L.A. Pipkins ist ein Right-Tackle-Projekt, wo die Chargers dringend Hilfe brauchen - aber Pipkins ist nicht die sofortige Starter-Hilfe, auf die man vielleicht gehofft hatte. Tranquill ist athletisch und könnte vor allem in Coverage helfen; auch Egbule zeigt in Coverage sehr gute Ansätze und hatte auf Tape auch Qualitäten als Edge-Rusher.

Easton Stick hatte ich so früh nicht erwartet, er zeigt Antizipation und Touch, viele Aspekte seines Spiels basieren aber auf seiner Athletik und seinen Qualitäten als Dual-Threat-Quarterback - wobei ich nicht sicher bin, wie viel sich davon auf die NFL überträgt. Interessant ist, dass die Chargers in der Free Agency Tyrod Taylor als Backup für Philip Rivers geholt und jetzt Easton Stick gedraftet haben - zwei mobile Rushing-Quarterbacks. Vielleicht ein Hinweis darauf, was die Chargers nach Rivers auf der Position vorhaben?

SPOX-Grade: 2+

Oakland Raiders

  • Runde 1 (4): Clelin Ferrell, DE, Clemson
  • Runde 1 (24): Josh Jacobs, RB, Alabama
  • Runde 1 (27): Johnathan Abram, S, Mississippi State
  • Runde 2 (40): Trayvon Mullen, CB, Clemson
  • Runde 4 (106): Maxx Crosby, DL, Eastern Michigan
  • Runde 4 (129): Isaiah Johnson, CB, Houston
  • Runde 4 (137): Foster Moreau, TE, LSU
  • Runde 5 (149): Hunter Renfrow, WR, Clemson
  • Runde 7 (230): Quinton Bell, DE, Prairie View A&M

Eine schwierige Bewertung. Die Raiders haben gute Spieler gepickt, sie haben aber vor allem früh im Draft auch mehrfach Value liegen gelassen und dadurch aus ihrem Potenzial nicht ansatzweise das Maximum rausgeholt. Ferrell ist ein rundum solider Edge-Verteidiger und wäre ein super Pick gewesen, hätten ihn die Raiders an 24 genommen. Das Potenzial nach oben scheint bei ihm einfach begrenzt, dafür hat er einen hohen Floor.

Letzteres gilt auch für Josh Jacobs, den einzigen First-Round-Running-Back in diesem Jahr. Balance, Power, tolle Bewegungen, effiziente Cuts, echter Wert als Receiver - Jacobs ist für mich Stand heute der klar beste Running Back in diesem Draft und erfüllt spätestens nach dem Rücktritt von Marshawn Lynch einen Need in Oakland. Ich hätte ihn dennoch nicht in der ersten Runde genommen, wenn man Talent und Positional Value kombiniert.

Abram ist ein physischer Box-Safety; auch hier kann man über Positional Value sprechen, Abram ist in Coverage (noch?) limitiert. Ferrell, Jacobs und Abram sind solide Spieler mit geringer Bust-Gefahr, aber eben auch keine Value-Picks. Letzteres gilt auch für Trayvon Mullen in Runde 2. An Tag 3 sticht Hunter Renfrow heraus, eine Slot-Maschine mit spektakulären Händen. Mit Antonio Brown und Tyrell Williams Outside ist Renfrow eine super Waffe für das mit Carr sehr wichtige Underneath Passing Game.

SPOX-Grade: 3+