NFL

Third and Long: Free Agency Gewinner und Verlierer, Top- und Flop-Deals

SPOX blickt auf die erste Welle der Free Agency, inklusive der Gewinner und Verlierer.
© getty

Die erste große Welle der Free Agency ist vorüber, und auch wenn noch einiges an Qualität auf dem Markt ist - Ndamukong Suh, Tre Boston, Ziggy Ansah und Justin Houston vorneweg -, so lässt sich doch ein erstes Zwischenfazit ziehen. Welche Deals stechen positiv heraus und welche eher weniger? Wo sind potentielle Gewinner und Verlierer zu finden?

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Free Agency Gewinner

Buffalo Bills

Mit "Offseason-Gewinnern" muss man immer sehr vorsichtig sein, ich verwende den Titel hier trotzdem: Nach der ersten Free-Agency-Welle sind die Bills für mich ein erster Gewinner. Warum? Weil Buffalo bereits letztes Jahr eine sehr starke Defense hatte, und die diesjährige Free Agency nutzte, um Josh Allen um ein Vielfaches verbesserte Umstände zu verschaffen - und das ohne sich in der Free Agency irgendwo langfristige Kosten ans Bein zu binden. Man hat sich clever verstärkt.

John Brown gibt den Bills einen Deep Threat, den Buffalo für Allen dringend brauchte. Cole Beasley ist einer der verlässlichsten Slot-Receiver ligaweit. Spencer Long und Mitch Morse sind massive Upgrades für die Interior Offensive Line, verglichen mit der vergangenen Saison. Ty Nsekhe ist ein Swing-Tackle mit Starter-Potential. Andre Roberts war letztes Jahr einer der gefährlichsten Returner der Liga, Tyler Kroft ist ein solider All-Around-Tight-End und Frank Gore ist noch immer ein solider Running Back.

Der Draft liegt noch vor uns, aber Buffalos Offense hat mit der Free Agency bereits riesige Schritte nach vorne gemacht; und jeder einzelne Vertrag, abgesehen der von Center Mitch Morse, ist so strukturiert, dass die Bills nach einem Jahr ohne Probleme raus kommen. Eine sehr gute Offseason bislang in Buffalo.

Oakland Raiders

Der Trade für Antonio Brown war aufgrund all der Begleitumstände extrem günstig, und auch der neue Vertrag von Brown in Oakland ist absolut Team-freundlich; im Prinzip ist es ein Deal über zwei Jahre mit Team-Optionen für danach. Ja, Trent Brown war zu teuer, das Potential ist allerdings da. Und Offensive Linemen werden auf dem Markt jedes Jahr überbezahlt werden, insbesondere, wenn sie aus einer Saison kommen wie Brown.

Die anderen Deals aber gefallen. Lamarcus Joyner repariert einen Spot in einer extrem anfälligen Secondary, J.J. Nelson gibt Gruden eine Speed-Option und Tyrell Williams ist ein deutliches Upgrade gegenüber Jordy Nelson, der inzwischen entlassen wurde. Die Defense ist noch eine große Baustelle, und ich könnte mir vorstellen, dass Oakland hier viele Picks im Draft investieren wird. Die Offense aber sieht so viel besser aus als letztes Jahr.

Fairerweise bleibt zu sagen: Ob es den Umbruch beschleunigt oder im Endeffekt zu früh getätigte Investitionen waren, wird sich zeigen.

Cleveland Browns

Der Trade für Odell Beckham überstrahlt natürlich alles. Die Browns bekommen einen Elite-Receiver früh in seiner Prime, der zudem die größte Offense-Baustelle - Outside-Receiver - auf eine Art und Weise adressiert, wie es vor zwei Wochen noch unvorstellbar erschien. Cleveland kann jetzt im Draft auf die Offensive Line schauen, um dort langfristige Lösungen zu finden, etwa als Left-Tackle-Nachfolger für Greg Robinson. Die Offense kommt auf dem Papier aber mit unheimlicher Feuerkraft daher.

Und defensiv? Der Trade von Guard Kevin Zeitler kommt mit einem gewissen Risiko, die Browns haben Austin Corbett letztes Jahr aber nicht ohne Grund in der zweiten Runde gedraftet und glauben an Corbett als Starter. Im Gegenzug erhielten die Browns Olivier Vernon, dazu verpflichteten sie in der Free Agency Sheldon Richardson - und auf einen Schlag haben sie mit Richardson, Vernon, Larry Ogunjobi und Myles Garrett eine der talentiertesten Front Fours der NFL.

Die Verpflichtung von Kareem Hunt darf und sollte man aus Gründen abseits des Platzes kritisieren. Sportlich ist aber auch klar: Sobald Kareem Hunt seine 8-Spiele-Sperre abgesessen hat, wird die Offense nochmals eine Spur gefährlicher, aufgrund der Fähigkeiten, die Hunt im Passing Game mitbringt.

Philadelphia Eagles

Wenn man von Teams spricht, die das Spiel mit den Compensatory Picks gut beherrschen, dann muss man die Patriots als erstes nennen. Die Eagles allerdings hatten in dieser Hinsicht ebenfalls eine großartige Free Agency bisher.

Der größte Neuzugang? Defensive Tackle Malik Jackson, der ein deutliches Upgrade gegenüber Timmy Jernigan darstellt und von den Jaguars entlassen wurde - also die Compensatory-Formel nicht belastet.

Dann wurde DeSean Jackson via Low-Pick-Trade zurückgeholt und gibt den Eagles, als noch immer einer der gefährlichsten Deep Threat Receiver der Liga, vertikale Explosivität, die dringend benötigt wurde und an Position 3 wurde Cornerback Ronald Darby mit einem fairen Einjahresvertrag gehalten, welcher Darby die Chance gibt, nach seiner Verletzung zu zeigen, dass er ein Nummer-1-Corner sein kann.

Schon vor Beginn der Free Agency hatte Philadelphia mit Jason Kelce und Brandon Graham verlängert, die Abgänge von Nick Foles, Golden Tate und Jordan Hicks - auch Jay Ajayi und Jernigan werden früher oder später irgendwo unterschreiben - sichern Philadelphia 2020 zusätzliche hohe Draft-Picks. So bleiben gute Teams gut.