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Power Ranking nach der Free Agency: Wie hoch klettern die Browns?

SPOX blickt auf die 32 Teams nach der ersten Free-Agency-Welle.
© getty
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16. Pittsburgh Steelers

Mit den Abschieden von Le'Veon Bell und Antonio Brown kehrt in Pittsburgh wieder etwas Ruhe ein - unbestreitbar aber haben die Steelers in der bisherigen Offseason aber auch hohe Qualität verloren. Dazu zählt auch O-Line-Coach Mike Munchak, der zu den Broncos und damit näher zu seiner Familie geht. All diese Abgänge werden die Steelers merken, und das nicht nur aufgrund des enormen Dead Cap Hits, den der Brown-Trade hinterlässt. Donte Moncrief und Steven Nelson sind gute Verpflichtungen aus der zweiten Reihe, mehr aber auch nicht und Mark Barron mag dem Linebacker-Corps mehr Explosivität verleihen - eine langfristige Antwort ist aber auch er nicht. Die Steelers sind noch immer ein gutes Team, dafür sind die Offensive Line und die Defensive Line zu gut besetzt, dafür ist Ben Roethlisberger zu gut, genau wie die individuelle Qualität von JuJu Smith-Schuster oder Joe Haden. Doch die nächste Saison wird ein sehr schweres Stück Arbeit in Pittsburgh.

15. Minnesota Vikings

Dass sich die Vikings von Mike Remmers und Tom Compton getrennt haben, ist soweit nachvollziehbar. Comptons Vertrag lief aus und seine Leistungen haben einen neuen Deal nicht gerade gefordert, während Remmers seinem Vertrag nicht mehr gerecht wurde. Beide waren in der Top-12 was zugelassene Guard-Pressures anging. Doch zwei Fragen bleiben: Reicht die Verpflichtung von Josh Kline, um zumindest einen Guard-Spot wirklich zu verbessern? Und was ist mit den anderen Positionen? Pat Elflein war einer der anfälligsten Center in Pass-Protection, auch Left Tackle Riley Reiff gehörte vor allem in Protection zu den schwächsten Offensive Tackles letztes Jahr; und der zweite Guard-Spot ist ja ebenfalls offen. Unter dem Strich sieht die Offensive Line der Vikings, die bereits letztes Jahr der zentrale Grund für das Verpassen der Playoffs war, schlechter aus; angesichts der deutlichen Schwierigkeiten von Kirk Cousins gegen Pressure ein enormes Problem. Es droht eine Saison wie letztes Jahr, in der letztlich auch eine sehr gute Defense und das vielleicht beste Wide-Receiver-Duo der Liga nicht reicht.

14. Green Bay Packers

Packers-Fans können in diesem Jahr jedenfalls dem eigenen Team keine Inaktivität in der Free Agency vorwerfen, wie auch immer die Saison in Wisconsin letztlich verläuft. Green Bay hofft, eine seiner größten Baustellen - und das schon seit Jahren - mit sehr viel Geld repariert zu haben: Za'Darius Smith und Preston Smith sollen den Edge-Rush wiederbeleben. Beide waren zuvor in Baltimore beziehungsweise Washington Nummer-2-Edge-Rusher, können sie gemeinsam einen konstanten Pass-Rush aufs Feld bringen? Ein deutliches Upgrade ist auch zweifellos Adrian Amos, der von Division-Rivale Chicago kam. Billy Turner dürfte auf Right Guard Byron Bell beerben, was zumindest ein leichtes Upgrade darstellen sollte. Dass man Cobb für die geringe Summe, die er jetzt in Dallas erhält, nicht gehalten hat, verwundert ein wenig; die Packers setzen im Wide Receiver Corps offensichtlich auf viel Jugend hinter Davante Adams.

13. Houston Texans

Von Tyrann Mathieu zu Tashaun Gipson ist es ein Downgrade, von Kareem Jackson zu Bradley Roby ebenfalls - und die erhofften Upgrades in der Offensive Line sucht man vergebens. Natürlich steht der Draft noch bevor, und die Texans haben neben ihren regulären Picks in den ersten drei Runden noch einen zusätzlichen Zweitrunden-Pick; doch kann Houston damit wirklich die Line adäquat auch kurzfristig verstärken? Man kann nicht oft genug betonen, dass die vergangene Saison so kaum wiederholbar sein dürfte; zu sehr haben Deshaun Watson und DeAndre Hopkins die Offense über Wochen im Alleingang getragen. Letzterer erhält durch die Rückkehr von Will Fuller und im Idealfall durch einen Leistungssprung von Keke Coutee mehr Unterstützung. Doch Watson darf nicht wieder bei 45 Prozent seiner Dropbacks unter Druck stehen, eine erfolgreiche Offense unter diesen Bedingungen ist konstant quasi nicht möglich. Bisher sieht man nicht, inwieweit sich das ändern könnte.

12. Dallas Cowboys

Sehr ruhige Free Agency in Big D, was mit Blick auf die Gesamtstruktur des Kaders allerdings nicht wirklich überraschend ist. Mit unter anderem Amari Cooper, Dak Prescott, Byron Jones, Jaylon Smith, La'el Collins, Ezekiel Elliott und Tyrone Crawford haben die Cowboys über die nächsten beiden Jahre sehr viele prominente eigene Free Agents, und zuerst einmal will ohnehin DeMarcus Lawrence bezahlt werden. Den Fokus auf die guten Spieler im eigenen Team zu richten macht also durchaus Sinn. Das bedeutet auch, dass man nicht alle eigenen Spieler halten kann - wie etwa Cole Beasley. Randall Cobb ist aber ein guter und deutlich günstigerer Ersatz, zudem erhalten die Cowboys Center Travis Frederick, der die komplette Vorsaison aufgrund einer Nervenerkrankung verpasst hatte, zurück; Frederick soll die gesamte Saisonvorbereitung mitmachen können. Das ist ein riesiger Boost; Dallas darf auch 2019 wieder Richtung Playoffs schauen.

11. Atlanta Falcons

Eine Offseason, gar nicht so unähnlich wie die der gerade beschriebenen Cowboys. Auch die Falcons haben einen Defense-Star - Grady Jarrett - den sie zunächst via Franchise Tag gebunden haben und der einen langfristigen Vertrag erhalten soll. Auch bei den Falcons stehen über die nächsten beiden Jahre potentiell einige teure Vertragsverlängerungen an, neben Jarrett allen voran Deion Jones, De'Vondre Campbell, Julio Jones, Alex Mack, Keanu Neal und Mohamed Sanu. Die Verpflichtung von James Carpenter schließt dennoch die vielleicht größte Baustelle in der Interior Offensive Line, der Edge-Rush dagegen bleibt ein Fragezeichen. Darüber hinaus brauchen die Falcons mehr Tiefe für kritische Positionen, das hat die vergangene Saison mehr überdeutlich gemacht. Blickt man auf die Starter, dann hat Atlanta noch immer einen Playoff-Kader.

10. Seattle Seahawks

Dass die Seahawks Justin Coleman nicht halten konnten, tut weh, immerhin aber bleiben K.J. Wright und D.J. Fluker. J.R. Sweezy durch Mike Iupati zu ersetzen ist in puncto Pass-Protection ein leichtes Downgrade, was aber schon zur noch immer alles übergreifenden Frage führt: Welche Art Offense wollen die Seahawks nächstes Jahr sein? Und daran anschließend: Was haben sie aus der vergangenen Saison gelernt? Russell Wilson hatte eine phänomenale Saison, genau wie Wide Receiver Tyler Lockett. Mit einem - nach weiteren Operationen - im Idealfall wieder fitten Doug Baldwin und einer soliden Offensive Line ist die Basis für eine explosive Offense eigentlich da - setzt Seattle dennoch wieder bevorzugt auf den Run? Defensiv wird viel davon abhängen, ob sich die Outside Cornerbacks nach einer durchwachsenen Saison steigern können. Gelingt das nicht, ist zumindest der Platz gegenüber von Shaquill Griffin eine Baustelle.

9. Chicago Bears

Ein neuer Defensive Coordinator - Vic Fangio ist neuer Head Coach der Broncos, Chuck Pagano übernimmt - sowie die unvermeidbar bevorstehende statistische defensive Regression setzen Chicagos Offense unter Druck; konkret: Mitch Trubisky muss einen deutlichen Schritt nach vorne machen. Trubisky war letztes Jahr ein durchschnittlicher Quarterback mit einigen positiven Ausreißern und Tendenzen sowie noch immer zu vielen Read- und Accuracy-Wacklern. Wird die Defense allerdings anfälliger, muss insbesondere als Passer noch mehr von ihm kommen. Letztlich wird davon sehr viel in Chicago abhängen. Die Bears haben ansonsten den Head Coach, die offensiven Waffen, eine gute Offensive Line und defensiv jede Menge Talent.