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NFL-Playoff-Guide: So steht es im Rennen um die Playoffs vor Week 16

Von Pascal De Marco
Die Seahawks und die Vikings kämpfen noch um die letzten Playoff-Plätze.
© getty
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NFC Playoff Rennen - wer kommt rein?

NFC: Die Division Leader

New Orleans Saints (12-2, NFC South gewonnen)

Restprogramm: vs. Steelers (8-5-1), vs. Panthers (6-8)

Der beeindruckende Sieg gegen die Rams vor einigen Wochen war für viele das Zeichen, dass die NFC und vielleicht sogar der Super Bowl über die Saints geht. Die Wehen in der Defensive aus den ersten Wochen wurden wie schon im Vorjahr schnell ausgemerzt. Und in der Offensive spielte man zu dem Zeitpunkt dank eines hervorragenden Schemes mit einem durchweg zuverlässig spielenden Quarterback und ein paar bärenstarken Skill Position Playern konstant gut.

In den vergangenen Wochen aber ist die Fassade des absoluten Top-Favoriten-Gerüsts etwas brüchig geworden. So zumindest lassen sich die Auftritte in Dallas und in Carolina deuten. Eines der Prunkstücke des Teams, die Offensive Line, wirkt aufgrund von Verletzungen nicht mehr so zuverlässig wie über weite Strecken der Saison. Dass diese aber zu 100 Prozent funktioniert ist nicht nur für MVP-Kandidat Drew Brees, sondern auch für das Run- und Screen-Game der Saints von elementarer Bedeutung. Dies zeigte sich in den letzten Wochen.

Das muss passieren: Simpel - ein Sieg reicht, und die Saints haben den Top-Seed sicher. Bei zwei Pleiten würden die Rams mit zwei eigenen Siegen noch den Top-Seed zurückholen.

Los Angeles Rams (11-3, NFC West gewonnen)

Restprogramm: at Cardinals (3-11), vs. 49ers (4-10)

Die Rams waren über weite Teile der Saison die heißeste Show der NFC, wenn nicht sogar der gesamten Liga. Dank eines genial ausgeklügeltem Schemes und hervorragender Ausführung der gesamten Offense eilten die Rams von Offense-Show zu Offense-Show und duellierten sich mit den Saints um Platz Eins in der NFC. Die letzten Wochen zeigten aber ein ganz anderes Bild.

Zum ersten Mal in der Ära McVay verloren die Rams zwei Spiele in Folge und die Offense hatte enorm große Probleme. Jared Goff, der einen tollen Start in die Saison hatte, wirkte gegen die starken Pass-Rushs der Bears und der Eagles sehr nervös und leistete sich Fehler, die man von ihm nur aus der schwachen Rookie-Saison kannte. Ohne Zweifel hat auch das Saisonaus von Cooper Kupp seine Spuren hinterlassen. Josh Reynolds konnte den Verlust bislang nicht kompensieren.

Mit Duellen gegen die Cardinals und die 49ers hat man dennoch beste Karten auf den zweiten Platz in der NFC. Es sind ideale Gelegenheiten, um an den Problemen der letzten Spiele zu arbeiten und wieder in den gewohnten Rhythmus zu finden. Einen weiteren Patzer darf man sich jedoch nicht leisten.

Das muss passieren: Gewinnen die Rams ihre ausstehenden Spiele, haben sie den Nummer-2-Seed sicher. Bei zwei Siegen und noch zwei Saints-Pleiten wäre L.A. wieder der Top-Seed, bei einer eigenen Niederlage und zwei Bears-Siegen würde umgekehrt Chicago noch vorbeiziehen.

Chicago Bears (10-4, NFC North gewonnen)

Restprogramm: at 49ers (4-10), at Vikings (7-6-1)

Auch Chicago hat seine Division bereits gewonnen, und das trotz einiger holpriger Spiele gerade zu Saisonbeginn. Die Mannschaft spielte zwar guten Football auf beiden Seiten des Balls, doch war sie gleichzeitig inkonstant. Dies hatte vor allem mit den Aussetzern von Mitch Trubisky zu tun, welche auch aktuell immer wieder zu beobachten sind. Die Siege aus der ersten Saisonhälfte kamen außerdem allesamt gegen schwache Teams zustande.

Mit Ausnahme von der Pleite gegen die Giants aber spielen die Bears gerade den besten Football ihrer Saison. Das ist vor allem auf die Defense zurückzuführen, welche mit ihrem Pass-Rush großen Druck erzeugen und dahinter über genügend Talent verfügt, um schlechte QB-Entscheidungen in Turnover umzuwandeln. Mit 35 Takeawys stellen die Bears die gierigste Defense der Liga und das war mit einer der Gründe dafür, dass man zuletzt auch gegen die Rams völlig zurecht eindrucksvoll gewonnen hat. In der Offense hingegen profitiert man von einem der interessantesten Play-Callings der Liga.

Das muss passieren: Für Chicago bleibt in den letzten zwei Spielen nur die Hoffnung auf einen Patzer der Rams. Dann könnte man noch an L.A. vorbei gehen und sich den Nummer-2-Seed holen.

Dallas Cowboys (8-6)

Restprogramm: vs. Buccaneers (5-9), at Giants (5-9)

Die Cowboys waren in der ersten Saisonhälfte eines der frustrierendsten Teams der Liga. Eine sehr gute Defenses wurde aufgrund einer unglaublichen Inkonstanz in der Offense viel zu selten belohnt. Die Cowboys hatten kein Passing Game und waren viel zu leicht ausrechenbar. Dann entschied man sich dafür, in Amari Cooper einen echten Nummer-1-Receiver zu holen und die Balance der Offense zu verstärken. Ein Move, der sich als die genau richtige Entscheidung entpuppte.

Nun ist Dallas ein anderes Team. Denn Cooper spielt wie ein komplett anderer Receiver als in den letzten Monaten bei den Raiders. Dies hat neue Möglichkeiten und vor allem eine Menge Selbstvertrauen für Dak Prescott zur Folge gehabt. Vor allem aber hat dies weniger vollgestopfte Boxen und viel mehr Entfaltungsmöglichkeiten für Ezekiel Elliott bedeutet. Eine 5-Spiele-Siegesserie hat Dallas einen nahezu sicheren Playoff-Platz beschert.

Dennoch war der Shutout bei den Colts wieder ein gewaltiger Schritt in die falsche Richtung. Die Colts-Defense hat gezeigt, dass Prescott weiterhin fehleranfällig ist und Dallas' Offense noch lange nicht so stabil, wie von manchen schon gedacht.

Das muss passieren: Ein Sieg in den nächsten beiden Spielen reicht, um den Division-Sieg klarzumachen. Bei einer Niederlage könnte Washington mit einem Sieg gleichziehen. Verlieren die Cowboys beide Partien, könnte Washington noch die Division gewinnen und auch der Wildcard-Platz wäre dann mutmaßlich weg.

NFC: Wild-Card-Plätze

Seattle Seahawks (8-6)

Restprogramm: vs. Chiefs (11-3), vs. Cardinals (3-11)

Wie die Cowboys, befanden sich auch die Seahawks mit vier Siegen in Serie auf einem beeindruckenden Marsch in Richtung Playoffs. Dann folgte die vollkommen überflüssige Niederlage In San Francisco und nun ist man doch noch einmal gefordert. Die von Fehlern und Undiszipliniertheiten geprägte Partie erinnerte an die erste Saisonhälfte, von der man sich mit tollen Leistungen zuletzt eigentlich verabschiedete.

Das Run Game der Seahawks und die wiedererstarkte Defense werden im Sunday Night Game gegen die Chiefs wieder an die vorherigen Leistungen anknüpfen müssen, wenn man den Playoff-Platz so gut wie sicher haben will. Kann (beziehungsweise will?) Seattle sich auch mit Blick auf die Playoffs mehr auf das Passing Game verlagern?

Das muss passieren: Seattle ist durch die Siege über die direkten Wild-Card-Konkurrenten Minnesota und Carolina bereits in einer sehr guten Position. Mit einem weiteren Sieg hätten die Seahawks den Playoff-Platz so gut wie sicher, zwei Siege garantieren den fünften Seed. Bei zwei Niederlagen und gleichzeitig einem Sieg der Vikings und zwei Siegen der Eagles wackelt der Playoff-Platz nochmal.

Das Wild-Card-Rennen in der NFC im Überblick:

TeamBilanz
Seattle Seahawks8-6
Minnesota Vikings7-6-1
Philadelphia Eagles7-7
Washington Redskins7-7
Carolina Panthers6-8

Minnesota Vikings (7-6-1)

Restprogramm: at Lions (5-9), vs. Bears (10-4)

Mit dem designierten Franchise-Quarterback sollten die Vikings eigentlich sicher geglaubter Contender sein, doch konnte das Team zu keiner Zeit seinem Potenzial gerecht werden. Die Offensive Line war weiterhin eine einzige Baustelle, welche es unmöglich machte, den Ball zu laufen. Cousins zeigte gerade in der zweiten Saisonhälfte ganz schwache Spiele und auch die Defensive, die über weite Strecken der Saison auf Everson Griffen verzichten musste, blieb hinter den Erwartungen zurück.

Das Vikings-Chaos endete in der Entlassung von Offensive Coordinator John DeFilippo, der nur selten einer Meinung mit Head Coach Mike Zimmer gewesen sein soll. Nun hat man noch die Chance, seine Playoff-Hoffnungen zu retten.

Das muss passieren: Sicher ist die Playoff-Teilnahme nur, wenn man beide Spiele gewinnt. Zwei Niederlagen würden das Aus bedeuten, falls Philadelphia oder Washington mindestens eines seiner ausstehenden Spiele gewinnt, oder die Panthers beide Spiele gewinnen.

NFC-Playoffs: Noch im Rennen

Philadelphia Eagles (7-7)

Restprogramm: vs. Texans (10-4), at Redskins (7-7)

Der überraschende Erfolg gegen die Rams hält die Playoff-Hoffnungen der Eagles am Leben. Allerdings braucht es dafür ein wenig fremde Unterstützung. Die besten Chancen hat der Super-Bowl-Champion freilich, wenn beide Spiele gewonnen werden. Allerdings bestehen auch bei einer Niederlage in einem der beiden Spiele Hoffnungen, wenn die Panthers, Seahawks und vor allem die Vikings komplett einbrechen. Mit zwei eigenen Siegen und noch einer Vikings-Niederlage ist Philly dabei.

Washington Redskins (7-7)

Restprogramm: at Titans (8-6), vs. Eagles (7-7)

Auch mit dem vierten Quarterback bestehen geringe Hoffnungen auf die Playoffs in der Hauptstadt. Damit diese bestehen bleiben, werden vermutlich zwei Siege nötig; dann ist sogar noch der Division-Sieg drin. Gewinnt Washington noch zwei Mal und patzen gleichzeitig die Vikings zumindest in einer Partie, gehört ein Playoff-Platz Washington.

Carolina Panthers (6-8)

Restprogramm: vs. Falcons (5-9), at Saints (12-2)

Die Panthers haben durch die Niederlage gegen die Saints so gut wie keine Chancen mehr auf die Playoffs. Damit man den Weg in die Postseason doch noch schafft, müsste man zunächst einmal beide verbleibenden Spiele gewinnen und dann auf Niederlagen der Redskins, Eagles und Vikings hoffen. Seattle ist für Carolina nicht mehr einholbar.

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