NFL

NFL Week 7: Redskins ringen Cowboys nieder - Patriots entgehen Bears-Comeback knapp

Von SPOX
Die Washington Redskins haben die Dallas Cowboys knapp geschlagen
© getty
Cookie-Einstellungen

Indianapolis Colts (2-5) - Buffalo Bills (2-5)

Ergebnis: 37:5 (0:0, 24:0, 0:5, 13:0) BOXSCORE

  • Über die vergangenen Wochen hatte die Bills-Defense klare Fortschritte gemacht und war auf dem Weg, die Top-12-Defense zu werden, für die Buffalo das Potential hat. Gegen die Colts aber brach schließlich auch die Defense, wieder einmal ohne jegliche Hilfe durch die eigene Offense, zusammen.
  • Andrew Luck (17/23, 156 YDS, 4 TD), seinerseits seit mehreren Wochen deutlich im Aufwind, lieferte eine weitere glänzende Partie ab. Die Colts banden die Tight Ends wieder gut ins Passspiel ein, Luck hatte mehrere spektakuläre Plays, unter anderem bei einem Touchdown-Pass zu T.Y. Hilton - und Indianapolis hatte erneut ein überraschend starkes Run Game. Vor allem Marlon Mack (19 ATT, 126 YDS, TD; 2 REC, 33 YDS, TD) konnte hier überzeugen.
  • Und so war diese Partie zu keinem Zeitpunkt ernsthaft in Gefahr, denn viel zu harmlos war auf der anderen Seite die Bills-Offense. Buffalo, das nach der Verletzung von Josh Allen den gerade erst verpflichteten Derek Anderson (20/31, 175 YDS, 3 INT) startete, verlor früh im Spiel LeSean McCoy mit einer Kopfverletzung, hatte Drops und Fumble-Probleme und war unter dem Strich offensiv ein einziges Chaos.
  • Anderson war dabei - erwartungsgemäß - sehr auf Sicherheit bedacht und so endeten die meisten Bills-Drives in Punts - oder eben dennoch in Turnovern. Ein Field Goal sowie ein Safety bei einem ungenauen Snap brachten Buffalo aufs Scoreboard, mehr kam nicht.

Jacksonville Jaguars (3-4) - Houston Texans (4-3)

Ergebnis: 7:20 (0:6, 0:7, 7:7, 0:0) BOXSCORE

  • Nach der Demontage gegen die Cowboys in der Vorwoche wollten die Jaguars in einem wichtigen Division-Heimspiel wieder in die Spur finden - stattdessen gab es ein weiteres Debakel. Blake Bortles (6/12, 61 YDS, 2 FUM) eröffnete die Partie mit einem Fumble, als er beim Scramble viel zu leichtsinnig mit dem Ball war.
  • Die Jaguars hatten dann zwar einige gute Momente im Underneath-Passing-Game, aber auch wieder Drops - und im dritten Viertel leistete sich ein erneut schwacher Bortles einen weiteren Fumble, diesen kurz vor der eigenen Endzone.
  • Als die Texans diesen Fumble direkt danach mit einem spektakulären Hopkins-Touchdown bestraften und Houston dadurch auf 20:0 erhöhte, hatten Jacksonvilles Coaches genug gesehen: Bortles wurde gebenched, Backup Cody Kessler übernahm. Und wie auf Knopfdruck war die Offense mit neuem Leben versehen. Kessler (21/30, 156 YDS, TD, INT) führte die Jags erstmals in diesem Spiel in die Red Zone, hatte bei seinem ersten Drive mehr Completions als Bortles in knapp drei Vierteln davor - und schloss den Drive mit einem tollen TD-Pass zu Yeldon ab!
  • Doch eine spektakuläre Aufholjagd war nicht im Drehbuch für Kessler. Fünfeinhalb Minuten vor dem Ende leistete sich Yeldon einen kostspieligen Drop, der Ball prallte in die Luft ab und landete zum Turnover bei Tyrann Mathieu. Angesichts der riesigen Offense-Probleme der Jaguars musste Deshaun Watson (12/24, 139 YDS, TD) gar nicht allzu viel machen - zumal Lamar Miller (22 ATT, 100 YDS, TD) sein bestes Saisonspiel feierte.
  • Das dürfte so ganz im Sinne der Texans gewesen sein: Watson war, weil das Team aufgrund des Druck-Unterschieds wegen der Rippenverletzung des Quarterbacks Bedenken hatte, nicht mit dem Team nach Florida geflogen - sondern mit dem Bus gefahren. "Deshaun spielt angeschlagen", gab Coach Bill O'Brien anschließend zu. In der Jaguars-Kabine derweil soll es sehr laut geworden sein, die Frustration in Jacksonville wird wohl spürbar größer.

Chicago Bears (3-3) - New England Patriots (5-2)

Ergebnis: 38:31 (10:7, 7:14, 7:10, 7:7) BOXSCORE

  • Nur um Zentimeter verpassten die Bears ein absolut verrücktes Finish mit möglicherweise noch einer Chance auf den Sieg: aus 55 Yards musste Chicago zwei Sekunden vor dem Ende den Hail Mary versuchen - und der Pass landete tatsächlich in den Armen von Kevin White, direkt vor der Goal Line! White schnappte sich den Ball unter Bedrängnis, drehte sich und versuchte sich, über die Goal Line auszustrecken - verpasste das Spektakel-Finish aber um wenige Zentimeter.
  • Dass die Patriots dennoch über ihre letzten drei Spiele nunmehr 95 Punkte zugelassen haben - der geteilte zweithöchste Wert über ein 3-Spiele-Fenster unter Bill Belichick - lag lange vor allem an einer für Pats-Fans nur altbekannten Problematik: New England hatte riesige Probleme, vor allem die Scrambles von Mitch Trubisky (26/50, 333 YDS, 2 TD, 2 INT; 6 ATT, 81 YDS, TD) zu stoppen. Trubisky hatte bei der 2-Minute-Warning der ersten Hälfte ganze 4 Completions für 43 Yards - bei 42 eigenen Rushing-Yards.
  • Für die Bears bleibt ein Thema die Frage: Wie weit geht der Weg mit Trubisky in dieser Saison? Neben den beiden Picks hätte er noch zwei weitere haben müssen, beide in die Pats-Endzone - hatte jeweils aber riesiges Interception-Glück und bei beiden Malen gelang Chicago unmittelbar danach ein Touchdown. Trubisky war erneut mehrfach wahnsinnig ungenau und fand offene Receiver nicht; konnte gleichzeitig aber mit seinem Scrambles viele Drives dennoch ausdehnen.
  • Die Patriots auf der anderen Seite, die ohne Rob Gronkowski auskommen mussten, hatten ihrerseits einige frühen Fehler: Cordarrelle Patterson leistete sich einen Fumble beim Kickoff-Return, wenig später ließ auch Rookie-Back Sony Michel den Ball fangen - und verletzte sich dabei möglicherweise schwer am Knie.
  • Doch die Offense fand ihren Rhythmus. Tom Brady (25/36, 277 YDS, 3 TD, INT) konnte Chicago mehrfach Underneath attackieren, erneut suchte und fand er außerdem in kritischen Momenten Josh Gordon (4 REC, 100 YDS) für kritische Receptions. Patterson machte seinen Fumble mit einem 95-Yard-Kickoff-Return-Touchdown wieder gut und das Special Team steuerte in der zweiten Hälfte einen weiteres Big Play bei: Hightower blockte einen Punt, Van Noy trug den Ball zum Touchdown zurück. Die Pats hatten auch zwei spektakuläre Interceptions, die einfachen Chancen ließen sie aber fallen - und die Scramble-Probleme machten diese Partie lange spannend.

New York Jets (3-4) - Minnesota Vikings (4-2-1)

Ergebnis: 17:37 (7:7, 0:3, 3:10, 7:17) BOXSCORE

  • Wer im Vorfeld der Partie erwartet hatte, dass Minnesotas Passing-Offense gegen eine durch Verletzungen dezimierte Jets-Secondary die Partie dominieren sollte, der sah sich nur phasenweise bestätigt. Cousins (25/40, 241 YDS, 2 TD) gelangen zwar einige Big Plays - darunter ein später langer Touchdown-Pass zu Robinson bei Fourth Down - doch war es nicht die konstante Production, die man im Vorfeld vermutet hatte. Beide Teams starteten die Partie zusammengenommen 0/15 bei Third Down Conversions, ehe Cousins und Thielen den Bann brachen.
  • Stichwort Konstanz: Hier stand einmal mehr Adam Thielen im Fokus. Thielen fing neun Pässe für 110 Yards und einen Touchdown, es ist sein siebtes Spiel zum Saisonstart mit jeweils mindestens 100 Receiving-Yards in Folge. Gelingt ihn das im nächsten Spiel nochmal, stellt er die All-Time-Bestmarke von Calvin Johnson ein.
  • Und während auch das Run Game nach einem sehr guten Spiel in der Vorwoche gegen Arizona nur sehr zäh ins Rollen kam, war es Minnesotas Defense, die diese Partie kontrollierte. Die Vikings konnten Sam Darnold (17/42, 206 YDS, TD, 3 INT, FUM) von Anfang an unter Druck setzen und lockten den Rookie-Quarterback auch in einige falsche Würfe, während Darnold gleichzeitig bei seinen Interceptions teilweise auch Pech hatte.
  • Doch die Jets bekamen im Passspiel kaum etwas ins Rollen, und konnten an der Line of Scrimmage selbst ohne den verletzten Linval Joseph aufseiten der Vikes nicht standhalten - auch das Run Game klappte überhaupt nicht. Allerdings könnte der Sieg für die Vikings zu einem hohen Preis kommen: Nummer-1-Cornerback Xavier Rhodes musste mit einer womöglich schweren Knöchelverletzung raus. Wie schwerwiegend die Verletzung tatsächlich ist, bleibt abzuwarten.