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NFL Power Ranking nach Week 5: Los Angeles Rams, Kansas City Chiefs - und sonst?

SPOX zieht sein erstes ligaweites Zwischenfazit für diese Saison - das Power Ranking nach Week 5!
© getty
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8. Minnesota Vikings (2-2-1)

Platzierung vor Saisonstart: 3.

Quarterback-Fragen muss man in Minnesota nicht stellen, im Gegenteil: Kirk Cousins ist in der noch jungen Saison einer der besten Quarterbacks ligaweit, und verfügt dabei mit Adam Thielen und Stefon Diggs über das beste Receiver-Duo der ersten fünf Wochen - und das, obwohl die Offensive Line ein riesiges Problem darstellt und auch der zentrale Grund dafür ist, dass das Run Game so gar nicht ins Rollen kommt. Aktuell glänzt Cousins auch gegen Pressure und Minnesotas Passing Game hat die Vikings abgesehen vom Bills-Spiel jede Woche im Rennen gehalten, es bleibt die Frage, ob die Line am Ende ein zu großes Handicap darstellt und den ganz großen Wurf verhindert; die Defense jedenfalls konnte gegen Philadelphia nach mehreren teilweise richtig schwachen Eindrücken ein deutlich besseres Spiel abliefern. Minnesotas Pass-Rush ist ohne Everson Griffen merklich weniger gefährlich, vor allem aber konnten mehrere Teams die Linebacker jetzt im Passspiel äußerst erfolgreich attackieren. Diese Baustellen muss Mike Zimmer schließen, und das kann er.

7. Los Angeles Chargers (3-2)

Platzierung vor Saisonstart: 9.

Die Defense der Chargers ist noch weit von den eigenen Ansprüchen entfernt, und das Tape verrät: Das wird sich vermutlich auch nicht ändern, ehe Joey Bosa zurückkehrt. Denn ganz besonders der Pass-Rush ist ein riesiges Problem, auch sind die Chargers bislang zu anfällig gegen den Run. Mit Bosa sollten sich viele dieser Probleme lösen, während die Offense und ganz besonders Philip Rivers zu den konstant besten Offenses der Liga gehört: Rivers verfügt über das aktuell gefährlichste Running-Back-Duo der Liga und im Passspiel ist für Keenan Allen und Mike Williams noch Luft nach oben. Die Offensive Line ist noch mit einem Fragezeichen zu versehen, und - wie in eigentlich jeder Saison - das Kicking Game der Chargers ist ein wöchentliches Würfelspiel.

6. Carolina Panthers (3-1)

Platzierung vor Saisonstart: 16.

So richtig greifen kann man dieses Panthers-Team noch nicht. Carolina ist in der Offensive Line besser als erwartet und die Panthers haben jetzt schon mehrfach gezeigt, dass sie mit Cam Newton und Christian McCaffrey Spiele im Run Game komplett dominieren können. Das Passing Game ist solide, gegen die Giants hatte Cam Newton in der Hinsicht allerdings sein schwächstes Spiel mit hässlichen Turnovern. Und die Defense? Der Pass-Rush ist noch nicht auf dem dominanten Level, das Carolina mit im Vergleich zum Vorjahr deutlich weniger Blitzing braucht, gleichzeitig ist die Front insgesamt einmal mehr eine Stärke - und ganz nebenbei bekommen die Panthers jetzt noch Linebacker Thomas Davis nach abgesessener Sperre zurück. Coverage allerdings ist und bleibt ein wöchentliches Risiko.

5. New England Patriots (3-2)

Platzierung vor Saisonstart: 4.

Der Sieg gegen die Colts hat einerseits abermals die Probleme in der Defense aufgezeigt, andererseits aber gerade offensiv einen Vorgeschmack auf das gegeben, was diese Offense mit der Rückkehr von Julian Edelman sein kann: Eine horizontale Kurzpass-Offense, in der Tom Brady den Ball schnell Underneath und via Screens los wird, gleichzeitig aber mit Josh Gordon und Rob Gronkowski gemeinsam auf dem Feld auch im vertikalen Passspiel wieder mehr Möglichkeiten hat. Das sollte auch Brady wieder auf einem höheren Level stabilisieren. Sony Michel und James White bilden ein gefährliches Backfield-Duo, defensiv allerdings bleiben die Linebacker anfällig in Coverage, der Pass-Rush immer wieder über weite Strecken abwesend und die Offensive Line ist bestenfalls Durchschnitt. Doch das Potential in dieser Offense ist enorm, und das sollte sich in den nächsten Wochen noch deutlicher zeigen, und wenn die Patriots in der Secondary die positiven Trends bestätigen, dürfte das eine Oldschool-Belichick-Defense im "Bend but don't Break"-Stil werden.

4. Cincinnati Bengals (4-1)

Platzierung vor Saisonstart: 15.

Die Bengals sind eine klare Positiv-Überraschung nach den ersten fünf Spielen. Die Offense ist deutlich kreativer und hat mehr Antworten für gegnerische Defenses - insbesondere gegen den Blitz sieht man das Woche für Woche deutlich, auch wenn die erste Hälfte gegen Miami dieses Argument so gar nicht stützt. Andy Dalton ist über die ersten fünf Partien ein Top-10-Quarterback, Tyler Boyd einer der besten Underneath-Second-Receiver und das Run Game sieht ebenfalls sehr gut aus. Das gilt auch für die Defense, in der ganz besonders die Front sehr stark aussieht, und seit letzter Woche noch Vontaze Burfict wieder hat. Man könnte aktuell argumentieren, dass die Bengals eines der ausgeglichensten Teams der AFC sind, gemeinsam mit Baltimore. Größte Sorgenfalte aktuell: Wie schwer wiegt die Verletzung von Tyler Eifert? In vergangenen Jahren war es mitunter eine komplett andere Offense ohne ihn.

3. New Orleans Saints (4-1)

Platzierung vor Saisonstart: 2.

Vom Spitzen-Trio zu den Rängen dahinter ist ein merklicher Cut. Die zu Saisonbeginn so eklatanten Probleme in der Saints-Defense werden von Woche zu Woche geringer, insbesondere der Pass-Rush findet immer mehr auch außerhalb von Cam Jordan seine Form - gegen Washington hatte New Orleans aus dem 4-Men-Rush heraus ein sehr starkes Spiel. Stabilisiert sich die Defense weiter, sind die Saints neben den Rams der Topkandidat in der NFC: Drew Brees ist noch immer der akkurateste Quarterback der Liga, das Screen-Game ist brandgefährlich, Alvin Kamara ist die gefährlichste Mismatch-Waffe der Liga, Michael Thomas einer der zwei, drei besten Receiver dieser Saison - und die Offensive Line ist nach wie vor absolute Liga-Spitze. Die Rückkehr von Mark Ingram gibt New Orleans eine zusätzliche physische Komponente, wie man gegen die Redskins gleich eindrucksvoll sehen konnte. Die Saints laufen heiß.

2. Kansas City Chiefs (5-0)

Platzierung vor Saisonstart: 21.

Die Offense ist noch immer absolut spektakulär, daran ändert auch Mahomes' statistisch schlechtestes Spiel dieser Saison am Sonntag gegen Jacksonville nichts. Die Chiefs haben das vielseitigste Waffenarsenal der Liga, eine sehr gute Offensive Line - und was Mahomes mit seinen Pre- und Post-Snap-Reads sowie athletisch bei Pässen außerhalb der Pocket machen kann, ist absolut beeindruckend. Gegen die Jaguars war dann auch der Pass-Rush mal zur Stelle, was gegen eine bessere Offensive Line aber auch schnell wieder anders aussehen kann. Die Fragezeichen in der Secondary bleiben - nicht umsonst war Kansas City wohl stark an Earl Thomas interessiert - und die Run-Defense ist eine der anfälligsten ligaweit, vielleicht sogar die schlechteste. Das könnte KC noch zum Verhängnis werden, sollte die Offense dann doch mal eine schwächere Phase haben.

1. Los Angeles Rams (5-0)

Platzierung vor Saisonstart: 7.

Auch die Rams sind kein komplettes Team, aber sie sind am nächsten dran. L.A. hat ein herausragendes Offense-Scheme, Sean McVay kann aus seinen engen Formationen und mit Motion Receiver über das Scheme besser frei bekommen, als irgendeine andere Offense aktuell. Bei keinem anderen Team sind die Formationen und Spielzüge für Play Action und das Standard-Passing besser miteinander verknüpft, kein Team ist in seinem Personnel so eindimensional - und daraus so unberechenbar. Und ganz nebenbei spielt Jared Goff bislang eine sehr gute Saison und kann sich auf eine Top-3-Protection verlassen. Das größte Fragezeichen ist und bleibt der Edge-Rush - hier sind die Rams eines der schwächeren Teams - und auch die Linebacker dahinter wackeln hin und wieder. Damit der aggressive Cover-Ansatz funktioniert, den L.A. mit den Verpflichtungen von Aqib Talib und Marcus Peters offensichtlich verfolgt, muss der Pass-Rush also schnell ankommen, ansonsten drohen wie gegen Seattle Big Plays. Das können Suh und Donald leisten, sie stehen aber auch damit konstant unter Druck.

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