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NFL: Coin Toss Week 4 Preview: Denver Broncos - Kansas City Chiefs

Week 4 endet in Denver - mit einem Division-Duell: Die Chiefs sind zu Gast.
© getty

Zum Abschluss von Woche 4 in der NFL gibt es einen Division-Kracher: Die Denver Broncos empfangen die noch immer ungeschlagenen Kansas City Chiefs - und sind damit das nächste Team, das versuchen darf, Patrick Mahomes und Co. zu stoppen. Hat Denver genug Feuerkraft, um mit den Chiefs schrittzuhalten? Im Coin Toss wird diskutiert, zu sehen gibt es die Partie ab 2.15 Uhr live auf DAZN!

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Preview Denver Broncos (2-1) - Kansas City Chiefs (3-0) (Di., 2.15 Uhr live auf DAZN)

mySPOX-User SoEinSatansbraten: Die Broncos haben die ersten beide Spiele dieser Saison mit etwas Glück für sich entscheiden können, um danach gegen Baltimore zu zeigen, dass die Mannschaft noch viele Schwachstellen vorzuweisen hat. Kommt das jemandem bekannt vor? Auch 2017 brach Denver nach einem ordentlichen Start komplett ein und beendete die Saison mit 5-11.

Mit den Chiefs kommt nun - neben den Rams - das vermutlich heißeste Team der Liga ins Mile High. Patrick Mahomes zeigt auf beeindruckende Weise, dass die Entscheidung der Chiefs Smith abzugeben, die einzig richtige für die Zukunft der Franchise war. Mahomes und die Schar an offensiven Waffen, mit denen er arbeiten darf, zerstören mit 9,1 Net Yards pro Pass Woche für Woche gegnerische Defensiven. Da kommt Denvers (No) Fly Zone als Gegner gerade recht. Nach dem Abgang von Aqib Talib fehlt Denvers Secondary ein verlässlicher dritter Cornerback.

Sowohl die Veteranen Tramaine Brock und Adam Jones als auch Rookie Isaac Yiadom sind leichte Opfer für gegnerische Quarterbacks. Im eins-gegen-eins werden Denvers Passverteidiger regelmäßig geschlagen. Gegnerische Tight Ends sehen auch dieses Jahr aufgrund der mangelnden Coverage der Linebacker wieder Woche für Woche wie Superstars aus. Travis Kelce darf sich also besonders auf das Monday Night Game freuen.

Denvers Pass-Rush um den starken Rookie Chubb und den herausragenden Von Miller werden Mahomes vielleicht etwas ärgern können, diesen Angriff wird Denvers Defense aber nicht stoppen können. Mit Hunt, Watkins, Kelce und vor allem Hill hat Mahomes einfach zu viele und zu schnelle Waffen.

Broncos vs. Chiefs: Eine realistische Chance

Trotzdem haben die Broncos eine realistische Chance auf den Heimsieg. Dafür muss Denver "nur" den gegnerischen Angriff an der Seitenlinie halten und selbst genug Punkte aufs Scoreboard bringen. Für dieses Unterfangen hat Denver die richtigen Waffen im Arsenal.

Die Line hat sich im Vergleich zum Vorjahr klar verbessert. Auch wenn vor allem Bolles im letzten Spiel gewaltige Probleme mit seinem Gegenspieler hatte, sollte Case Keenum gegen KC genug Zeit in der Pocket bekommen. Mit Thomas, Sanders und Rookie Sutton hat auch er genug Anspielstationen, um den Gegner vor Probleme zu stellen. Kontinuierlich gelungen ist ihm das in diesem Jahr bisher jedoch noch nicht. 6,32 NY/A bei drei Touchdowns und fünf Picks sind nicht die Werte, die man in Colorado vom neuen QB erwartet.

Drops der Angreifer erschweren Keenum das Leben, doch auch er selbst leistet (vor allem zu Beginn der Partien) sich noch zu viele Fehler. Und das obwohl er genug Unterstützung vom Laufspiel bekommt. Fast 5 Yards pro Carry generiert Denvers RB Corps um die beiden starken Rookies Lindsay und Freeman. Ein gutes Laufspiel und ein zumindest solider Keenum sollten Denver genügen, um ausreichend oft punkten zu können.

Denvers Gegenüber hat nämlich noch mehr mit der eigenen Defense zu kämpfen. So gut die Offense der Chiefs funktioniert, so löchrig präsentiert sich die Abwehr von Kansas City. Sowohl die Total Stats (über 400 Total Yards pro Spiel zugelassen) als auch die Advanced Stats (Platz 32 nach Defense DVOA) zeigen, dass das Team ohne die heroischen Leistungen von Mahomes gar nicht in der Lage wäre Spiele zu gewinnen.

Wenn Denver diese Schwäche kontinuierlich ausnutzen und die Uhr kontrollieren kann, lässt sich die zweite Saisonniederlage mit Unterstützung des Heimpublikums vermeiden. 37-34 Denver.

Adrian Franke (SPOX): Denvers Defense ist gut, keine Frage, vor allem die Run-Defense sieht bereits sehr gut aus und profitiert enorm von Chubb. Die Secondary aber ist, da gehe ich voll mit, durchaus anfällig. Einige der Namen hast du ja schon angesprochen, aber auch Bradley Roby ist noch nicht auf dem erhofften Niveau und wird inzwischen von Teams gezielt attackiert. Und die Chiefs haben ohne jede Frage die Mittel, um genau hier gleich mal anzusetzen.

Kein anderes NFL-Team hat ein derart vielfältiges Waffenarsenal auf diesem Niveau wie die Chiefs, und wenn die Broncos Chris Harris etwa auf Tyreek Hill abstellen, dann wird Sammy Watkins ein ernsthaftes Problem.

Nur Houstons Deshaun Watson wirft den Ball im Schnitt weiter als Patrick Mahomes (11,6 Average Intended Air Yards), der Woche für Woche einige "Wow"-Plays dabei hat, auch mit Pre- und Post-Snap-Reads begeistert und dabei die Pässe gut verteilt. Lediglich Running Back Kareem Hunt spielt im durch wenige Checkdowns geprägten Passspiel eine deutlich geringere Rolle als noch letztes Jahr.

Der Team-interne Stat-Leader hier? Travis Kelce! Der Tight End steht bei 21 Targets (16 REC, 229 YDS, 2 TD, 9 First-Down-Catches) und ist für diese Partie ein weiteres riesiges Matchup-Problem für Denver, da kann ich dir nur zustimmen. Baltimore gelang es letzte Woche mehrfach, Tight End Mark Andrews gegen Denvers Linebacker in gute Matchups zu bekommen, genau wie Oakland in der Woche davor mit Jared Cook und natürlich Seattle mit Will Dissly beim Saison-Auftakt. Diese Duelle werden Andy Reid und die Chiefs suchen.

Chiefs-Defense vs. Denver: Case Keenum muss liefern

Und ja - alle Lobeshymnen auf die Chiefs über die ersten drei Wochen kommen immer mit einem "Aber", und dieses "Aber" ist die Pass-Defense. Kansas City stellt in der bisherigen Saison eine der anfälligsten (wenn nicht gar die anfälligste) Secondarys sowie nicht mehr als einen durchschnittlichen Pass-Rush. Die Folge daraus: gegen die Chargers und Steelers brauchte es auch das offensive Feuerwerk, um zurück zu kommen, und auch San Francisco arbeitete bis zur Verletzung von Jimmy Garoppolo daran, die Partie wieder eng zu machen.

Das aber waren gleichzeitig auch drei sehr gute Offenses, mit hohe individueller und teilweise auch Scheme-Qualität, was die Frage aufwirft: Wie sehr kann Denver Kansas Citys größte Schwäche wirklich ausnutzen? Keenum spielt zwar durchaus aggressiv und will den Ball auch tief werfen, wobei ihm die Offensive Line eine überdurchschnittliche Protection verschafft.

Gleichzeitig sieht man hier aber auch Keenums Risikobereitschaft und die omnipräsente Turnover-Gefahr: Bislang hat er 18 Pässe mindestens 20 Yards Downfield geworfen, davon kamen nur sieben an - kein Touchdown, dafür zwei Interceptions. Das schnelle Underneath-Passing-Game über die Mitte kränkelt ebenfalls noch etwas, obwohl die Waffen gerade mit Sanders vorhanden sind. Keenum wird die Chiefs-Secondary sicher das eine oder andere Mal erwischen - genauso aber ist es denkbar, dass er den einen oder anderen unnötigen Turnover wirft.

Denvers Pass-Defense ist aktuell nicht gut genug, um Kansas Citys Offense signifikant zu limitieren und somit wird die Broncos-Offense zumindest halbwegs Schritt halten müssen. Die Chiefs haben einen der Top-Right-Tackles im Mitchell Schwartz, der in der kompletten Saison erst drei Pressures zugelassen hat, somit sollte es auch kein Spiel sein, in dem Von Miller die Partie im Alleingang entscheidet. Die Chiefs-Offense ist im Moment zu stark und zu vielseitig.

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