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NFL-Spielbericht: Cowboys vs. Giants 20:13: Cowboys-D dominiert Giantmen

Von Pascal De Marco
Die Dallas Cowboys haben Eli Manning sechsmal zu Boden gerissen.
© getty

Die Dallas Cowboys haben im Sunday Night Game ihren ersten Saisonsieg eingefahren. Beim 20:13 über die New York Giants dominierte der Pass Rush der Hausherren und bereitete Eli Manning einen Abend, den er schnell vergessen wollen, wohl aber noch länger spüren wird.

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Einen 0-2-Start galt es für beide Mannschaften zu vermeiden, doch schienen die Cowboys von Anfang an aggressiver auf dieses Ziel hinarbeiten zu wollen. Nachdem die Boyz-Offense in der Vorwoche super-harmlos war, legte man nun mit einem absoluten Highlight los. Nach einem Play Action Design schickte Dak Prescott (16/25, 160 YDS, TD; Ruhsing: 7 ATT, 45 YDS) Tavon Austin auf die Reise. Der schlug Janoris Jenkins schon an der Line of Scrimmage und war frei für einen 64-Yard-Score.

Leider konnten die Teams daraufhin keineswegs an den Start anknüpfen. Beide Offenses waren stark gehemmt und gerade die Giants hatten keine Antworten auf die Blitz-Designs der Cowboys, deren Pass Rush von Beginn nicht aufzuhalten war. Nicht ein einziges Mal ging es für die Giants im ersten Durchgang über die Mittellinie. Den zweiten Durchgang startete man dann mit einem Fumble beim bereits fünften Sack für Eli Manning (33/44, 279 YDS, TD, FUM) zu diesem Zeitpunkt. Doch die Offense der Boyz konnte das Spiel nicht außer Reichweite befördern.

Zu der mangelnden Durchschlagskraft auf beiden Seiten kamen auch immer wieder Unsauberkeiten und Fehler hinzu. Viele Strafen verwehrten den Offenses die Möglichkeit, sich über das Feld zu bewegen. Die Tendenz dazu, dass beide stark auf ihr Running Game setzten, wurde dann endlich im vierten Viertel belohnt. Allerdings war dies auch durch Read Options mit Prescott und Elliott belegt. Ein Drive mit vier größeren Runs war für die Cowboys genug, um New York aus dem Spiel zu nehmen. Gegen die Prevent-Defense der Cowboys gelang in der Schlussphase noch ein Touchdown durch Evan Engram und auf einen erfolgreichen Onside Kick folgte ein Field Goal. Dann war das Glück New Yorks aber ausgeschöpft.

Cowboys vs. Giants - Die wichtigsten Statistiken

Dallas Cowboys (1-1) - New York Giants (0-2) 20:13 (10:0, 0:0, 3:3, 7:10) BOXSCORE

  • Der 64-Yard-Touchdown-Pass von Dak Prescott auf Tavon Austin war das längste Pass Play in der Ära Prescotts bei den Cowboys. Die Aggressivität allerdings behielten die Cowboys keineswegs bei. Prescott hatte bei den 13 weiteren Passversuchen in der ersten Halbzeit durchschnittlich 3,2 Yards pro Passversuch.
  • Die Giants haben in der Vorsaison bei jedem zweiten ihrer Drives gepuntet. Geteilter Höchstwert gemeinsam mit den Chicago Bears. Nach sechs Vierteln in dieser Saison waren sie schon bei 59 Prozent.
  • Auch der fünfte Sack der Cowboys gegen Eli Manning kam nach einem Blitz. Das letzte Mal, dass die Boyz derart viele Sacks nach Blitzes hatten war 2011 in einem Spiel gegen die San Francisco 49ers.
  • Seit Week 15 2008 haben die Cowboys keine sechs Sacks mehr in einem Spiel gesammelt. Damals waren es DeMarcus Ware und Greg Ellis, die zusammen 5,5 der 8 Sacks verbuchten. An diesem Abend waren es 6 verschiedene Spieler, die Manning zu Boden rissen.

Der Star des Spiels: DeMarcus Lawrence (Dallas Cowboys)

Lawrence' Mix aus Power und lateralen Bewegungen war für Ereck Flowers zu viel des Guten. Lawrence arbeitete den Tackle auf, bis dieser nachgab. Sequenzen, in denen Lawrence Flowers mit Spins-Moves bearbeitete, bis dieser ihn nicht mehr halten konnte, zeigten, welcher Vorteile der Pass Rusher hat. Er war ein andauernder Unruheherd und ein Grund dafür, warum Manning in der Pocket immer vollkommen nervös wirkte. Neben seinem Sack sammelte Lawrence auch noch zwei Tackles for Loss.

Der Flop des Spiels: Eli Manning (New York Giants)

Freilich hat Manning von seiner O-Line wenig Unterstützung erhalten, doch war der Veteran viel zu selten bereit, seinen athletischen Waffen Möglichkeiten für Plays zu geben. Manning übersah einen komplett freien Beckham im dritten Viertel und verpasste so einen sicheren Touchdown. Sein mangelndes Vertrauen in seine Protection führte dazu, dass hauptsächlich kurze Pässe für wenig bis gar keinen Raumgewinn erzielt werden konnten. Die einfältige und eintönige Offense war so leicht zu durchschauen und auch Pre-Snap-Adjustments im Hinblick auf Blocking-Zuteilung scheinen mehrfach verpasst worden zu sein.

Analyse Cowboys vs. Giants - die Taktik-Tafel

  • Die Cowboys waren in der Vorwoche das einzige Team, welches kein einziges Play über mindestens 20 Yards zustande gebracht hat. Das wollten sie schon früh ändern und spielten Play Action bei 1&10. Ein äußerst effektiver Köder, an welchen die Giants immer wieder anbissen. Denn auch bei Jet Sweeps und Read Options waren die Giantmen darauf eingestellt, Elliott zu stoppen. Unverständlich, warum man erst im vierten Viertel wieder darauf zurück griff. Die Drives der Cowboys waren dann effektiv, wenn Read Options gespielt wurden.
  • Defensiv hatten die Boyz die Partie über weite Strecken wegen hervorragend funktionierenden Blitz-Designs unter Kontrolle. Immer wieder sah man Slot-Verteidiger die Pocket stürmen und blockende Tight Ends alt aussehen. New York kassierte bei First Down so Sack um Sack und fand keine Lösung gegen die hervorragenden Blitzing-Elemente von Rod Marinellis Defense.
  • Die Giants hatten offensiv keinerlei Antworten auf die heranrauschenden Cowboys. Das Running Game war nach den katastrophalen First Downs gänzlich kalt. Die Antwort sollten Slant Routes von Odell Beckham (4 REC, 51 YDS) oder Dump Offs auf Barkley (16 TGTS (!), 14 REC, 80 YDS) sein. Doch wurden diese auch immer wieder aus den exakt selben Formationen gelaufen. Die Boyz schienen darauf eingestellt. Eine weitestgehend enttäuschende Vorstellung.
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