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NFL Preseason Week 2 Roundup: Luck und Jackson mit Licht und Schatten

Von SPOX
Andrew Luck hatte gegen die Ravens-Starting-Defense einen schweren Stand
© getty
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Den gesamten Preseason-Spielplan inklusive aller DAZN-Übertragungen gibt es hier im Überblick.

Los Angeles Rams (1-1) - Oakland Raiders (1-1)

Ergebnis: 19:15 (0:0, 13:0, 3:6, 3:9) BOXSCORE

  • Rams-Coach Sean McVay hatte bereits im Vorfeld angekündigt, dass er über die Ansetzung nicht glücklich ist - beide Teams spielen zum Start der Regular Season schon wieder gegeneinander.
  • Folgerichtig wählte er den gleichen Ansatz wie in Week 1: Die Starter spielten nahezu komplett nicht, und da sein Gegenüber Jon Gruden den exakt gleichen Gedanken hatte, war es von Anfang an ein Backup-Duell.
  • Statt Goff, Gurley, Cooks auf der einen und Carr, Lynch, Cooper und Co. Auf der anderen Seite duellierten sich somit Connor Cook und EJ Manuel mit Sean Mannion und Brandon Allen - es war ein uninspirierendes Duell. Keines der Teams kam auf über 155 Passing-Yards, der einzige Passing-Touchdown gehörte Manuel Mitte des Schlussviertels.
  • Am ehesten noch auffällig war Rookie-Running-Back Chris Warren aufseiten der Raiders. Warren (18 ATT, 110 YDS, TD) durfte starten und machte das Beste aus seiner Gelegenheit: von seinen ersten vier Runs war keiner kürzer als fünf Yards. Kann er möglicherweise Doug Martin den zweiten RB-Spot streitig machen?

New Orleans Saints (1-1) - Arizona Cardinals (2-0)

Ergebnis: 15:20 (0:0, 3:17, 0:3, 12:0) BOXSCORE

  • Sam Bradford (6/6, 61 YDS) machte in etwas längerer Einsatzzeit keine Fehler, die beiden ersten Drives aber endeten schnell aufgrund von Strafen und konservativem Passspiel. Der Drive zum Ende des ersten Viertels war dann mit Abstand Bradfords beste Arbeit an diesem Abend, er verteilte den Ball an vier verschiedene Spieler, ehe Johnson aus neun Yards den Rest erledigte.
  • Wie im Vorfeld angekündigt, erhielt auch Rookie Josh Rosen dieses Mal einige Snaps mit den Startern und Rosen (10/16, 107 YDS, TD) zeigte erneut einige der vielversprechenden Ansätze, die man auch in Week 1 gesehen hatte: Gute Bewegungen in der Pocket, guter Rhythmus, gute Beinarbeit und die Fähigkeit, verschiedene Bereiche des Feldes akkurat zu bedienen. Ein langer Pass zu J.J. Nelson wurde nur durch ein Pass-Interference-Foul verhindert, sein Touchdown-Pass zu Christian Kirk war trotz guter Protection kein leichter Wurf.
  • Ansonsten bei den Cards zu notieren: Neben Kirk konnte Chad Williams (3 REC, 44 YDS) in der Receiver-Hackordnung Argumente für sich sammeln, während David Johnson (6 ATT, 22 YDS, TD) einen weiteren starken Kurzauftritt hatte - inklusive eines physischen Touchdown-Runs. Defensive Tackle Robert Nkemdiche dagegen musste früh mit einer Fußverletzung raus. Bene' Benwikere hatte eine spektakuläre Interception an der Seitenlinie, darüber hinaus prägten zu viele Strafen das Bild.
  • Aufseiten der Saints bekamen Cam Jordan, Alvin Kamara und Drew Brees den Abend frei, Taysom Hill erhielt den Quarterback-Start - und zeigte nur wenig Positives. Hill (11/15, 68 YDS, 2 INT, 3 FUM; 3 ATT, 43 YDS) kam im Passspiel über weite Strecken auf keinen grünen Zweig und obwohl das Run-Blocking bei den Startern absolut dominierte, zerstörten einfache Fehler und Turnover von Hill mehrere Drives.
  • Ball Security blieb auch mit Tom Savage (6/7, 53 YDS) ein Thema, Savage unterlief ebenfalls ein Fumble. Dennoch konnten sich einige Spieler auch offensiv empfehlen: Receiver Tre'Quan Smith (3 REC, 60 YDS) hatte einen weiteren sehr guten Auftritt, während Jonathan Williams (8 ATT, 37 YDS) aktuell die Nase im Rennen um die Mark-Ingram-Vertretung zum Saisonstart vorne haben dürfte.

Cleveland Browns (1-1) - Buffalo Bills (1-1)

Ergebnis: 17:19 (7:0, 0:10, 3:3, 7:6) BOXSCORE

  • Ob Carlos Hyde (9 ATT, 64 YDS, TD) oder Nick Chubb (11 ATT, 53 YDS, TD) - das Run Game der Browns sah sehr vielversprechend aus, beide Backs hatten immer wieder Lücken und konnten jeweils mit Explosivität und mit Power punkten.
  • Im Fokus aber standen selbstverständlich die Quarterbacks, auf beiden Seiten. Bei den Bills wurde aus dem Drei- ein Zweikampf: A.J. McCarron (3/6, 12 YDS), der diese Woche starten durfte, zog sich einen Schlüsselbeinbruch zu und ist vorerst raus - hinter einer wackligen Starting-Line steckten die Bills-QBs einige harte Hits ein.
  • Josh Allen (9/13, 60 YDS, TD) konnte anschließend trotz erneut einiger ungenauer Pässe Argumente für sich sammeln, vor allem sein Red-Zone-Touchdown war sehenswert: Sehr gutes Pocket-Movement, Ruhe gegen den Pass-Rush und dann ein Pass exakt in den Lauf seines Receivers. Doch auch Nathan Peterman (8/10, 113 YDS, TD) wirkte danach wie schon in Week 1 sehr sicher und abgeklärt. Es wird spannend sein zu sehen, welcher der beiden Week 3 beginnt - womöglich ein Fingerzeig für den Regular-Season-Auftakt.
  • Auf der anderen Seite war es ein kurzer Arbeitstag für Tyrod Taylor (4/7, 22 YDS), der einige gute Momente in der Pocket hatte und aus vier Gelegenheiten einen Touchdown-Drive produzieren konnte. Dahinter war Rookie Baker Mayfield (7/13, 75 YDS) deutlich weniger spektakulär als beim Auftakt, auch bei ihm war aber die Beinarbeit und das generelle Verhalten gegen Pressure auffällig gut. An der Quarterback-Hackordnung in Cleveland sollte dieses Spiel mit unter 100 Team-Passing-Yards aber nichts verändert haben.

Carolina Panthers (2-0) - Miami Dolphins (0-2)

Ergebnis: 27:20 (6:6, 7:3, 0:3, 14:8) BOXSCORE

  • Abermals war Christian McCaffrey der klare Starter im Backfield der Panthers, er hat jetzt 28 der 35 First-Team-Snaps in der Preseason absolviert. Dieses Mal hinterließ er eine sehenswerte Visitenkarte: Ein 71-Yard-Touchdown-Run gleich zu Beginn des Spiels verhalf McCaffrey (5 ATT, 92 YDS, TD) zu einer guten Stat-Line. Die Panthers-Starter zeigten mehrfach gutes Run-Blocking, C.J. Anderson (8 ATT, 39 YDS) hatte ebenfalls einige gute Szenen.
  • In Pass-Protection sah das abermals ganz anders aus, insbesondere die Tackles - Matt Kalil fiel hier gegen Robert Quinn (2 Sacks) mehrfach negativ auf - waren erneut ein Problem. Cam Newton (9/12, 89 YDS, TD, INT) hatte eine hässliche Interception klar in Coverage, sein Touchdown war ein Catch-and-Run von Rookie-Tight-End Ian Thomas, der McMillan in Coverage keine Chance ließ.
  • Rookie-Receiver D.J. Moore hatte dieses Mal keinen guten Tag erwischt. Er sah nur zwei Targets, fing keinen Ball und weil er den zweiten Pass nicht kontrollieren konnte, landete der Abpraller zur Interception bei den Dolphins.
  • Abgesehen von Quinn aber gab es für Miami nicht allzu viel positives zu berichten. Ryan Tannehill (14/17, 100 YDS) bewegte sich zwar abermals rund und gut in der Pocket und Kenyan Drake (8 ATT, 54 YDS; 3 REC, 4 YDS) hatte einige gute Szenen. Doch Miami war dabei sehr konservativ und vorsichtig, das Run-Blocking sah nicht gut aus und in Coverage - Tankersley insbesondere - häuften sich die Fehler.

Detroit Lions (0-2) - New York Giants (1-1)

Ergebnis: 17:30 (3:0, 0:10, 0:7, 14:13) BOXSCORE

  • Nach einem sehr guten Preseason-Debüt war es ein ruhigerer Auftritt von Lions-Running-Back Kerryon Johnson (4 ATT, 9 YDS), doch galt das für das gesamte Lions-Run-Game: Detroit bekam hier kaum einen Fuß in die Tür, erst spät im Spiel hatte LeGarrette Blount (11 ATT, 32 YDS) gegen die Backups der Giants einige gute Szenen.
  • Am auffälligsten war aus dem RB-Corps noch Theo Riddick, der mit einem 42-Yard-Catch für den Großteil der Production von Matt Stafford (2/5, 51 YDS) verantwortlich war. Stafford hatte insgesamt einen unerwartet harten Abend, gleich zwei Sacks kassierte er in seiner limitierten Einsatzzeit und leistete sich außerdem noch einen Fumble.
  • Die Giants indes hielten Eli Manning an der Seitenlinie, auch Odell Beckham sowie Saquon Barkley spielten nicht. Davis Webb durfte statt Manning starten, Webb (14/20, 140 YDS, TD) sah dabei im Vergleich zu der mitunter desolaten Vorwoche deutlich verbessert aus. Er hatte einige sehenswerte lange Pässe, die Quarterback-Szene des Spiels aber gehörte Rookie Kyle Lauletta (2/5, 27 YDS; 2 ATT, 13 YDS, TD), der bei einem Touchdown-Run gleich mehrere Lions-Verteidiger alt aussehen ließ.
  • Generell war die Run-Defense im Laufe der Partie ein Problem für Detroit. Robert Martin (7 ATT, 47 YDS, TD), Wayne und Gallman (5 ATT, 26 YDS, TD) hatten beide Touchdown-Runs aus über zehn Yards. Bei den Startern dagegen zwang Jarrad Davis gleich beim ersten Drive mit drei Tackles die Giants zum schnellen Punt. Der Starting-Pass-Rush wirkte im Vergleich zur Vorwoche ebenfalls deutlich verbessert und bereitete den Giants immer wieder Probleme.

Atlanta Falcons (0-2) - Kansas City Chiefs (1-1)

Ergebnis: 14:28 (7:0, 7:10, 0:7, 0:11) BOXSCORE

  • Nach einem etwas enttäuschenden Preseason-Auftakt für die Chiefs-Offense sah Week 2 schon interessanter aus. Patrick Mahomes (8/12, 138 YDS, TD, INT) hatte einen Pick in Coverage, bei dem er den Free Safety übersah und ihm so eine einfache Interception ermöglichte, genau wie einen spektakulären 69-Yard-Touchdown-Pass zu Tyreek Hill. In der gesamten vergangenen Saison hatte es keine Completion über mehr als 62 Air Yards gegeben, Mahomes' Pass flog 68,6 Yards durch die Luft.
  • Insgesamt war es ein guter Auftritt von Mahomes, der seine Armstärke auch bei einigen Out-Breaking-Routes zeigte und einen deutlich besseren Rhythmus innerhalb der Offense an den Tag legte.
  • Gleichzeitig aber waren, wie schon in Week 1, die Sorgen rund um die Starting-Defense der Chiefs abermals gerechtfertigt. Atlanta legte gleich zum Start Drives über 65, 69 und 75 Yards hin, zwei davon resultierten in Touchdowns. Atlantas Top-Pick Calvin Ridley (3 REC, 49 YDS, TD) hatte dabei einen deutlich besseren Auftritt als noch zum Auftakt und konnte zusätzlich den Opening Kickoff 34 Yards zurücktragen. Auch sein starkes Route-Running war früh zu sehen.
  • In Atlantas Backfield war - erneut ohne Devonta Freeman - Tevin Coleman (5 ATT, 35 YDS) der auffälligste Runner. Rookie Ito Smith (13 ATT, 34 YDS) erhielt zwar mit Abstand die meisten Runs, fand aber nur selten mal Raum; sein längster Run war ein 9-Yarder. Im Passspiel war außerhalb von Matt Ryan (5/7, 90 YDS, TD) abermals sehr konservatives, sicheres Passing angesagt.