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NFL Third and Long: Rookie-Quarterbacks, Top-Teams, Titelfenster und Comeback-Player

Baker Mayfield ist der Nummer-1-Pick im Draft - doch wann kommt er für die Browns zum Einsatz?
© getty

Fünf Rookie-Quarterbacks dürfen sich berechtigte Hoffnung auf Snaps in der kommenden Saison machen - doch wie stehen ihre Chancen? Und wie passen sie in die Schemes ihrer neuen Teams? In seiner wöchentlichen Kolumne nimmt SPOX-Redakteur Adrian Franke die fünf Erstrunden-Quarterbacks des vergangenen Drafts unter die Lupe. Außerdem: Für wen öffnet sich das Titelfenster, für wen geht es zu? Wer ist der Favorit auf den Titel des Comeback-Players des Jahres? Und welche Offense wird 2018 besonders viel Spaß machen?

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Welcher Rookie-Quarterback spielt als erstes?

Fünf Quarterbacks wurden in der ersten Runde des Drafts ausgewählt - und die Geschichte verrät uns, dass hoch gepickte Quarterbacks in den allermeisten Fällen früher zum Einsatz kommen, als das irgendwann mal der Plan war. Ganz konkret bedeutet das häufig: Ein Erstrunden-Quarterback kommt in seiner Rookie-Saison früher oder später meist zum Einsatz.

Das macht den Blick auf die diesjährige Draft-Klasse mit fünf Erstrunden-Quarterbacks umso spannender. Denn bei mindestens vier der fünf Rookie-QBs könnten die Teams gute Argumente finden, um sie länger auf der Bank zu lassen - so sie das denn wirklich wollen.

Tatsächlich lohnt sich der Blick aber aus einer anderen Richtung: Wie ist die Situation für jeden der Erstrunden-Quarterbacks in diesem Jahr - und wie sieht der Scheme-Fit aus? Welche schematischen Situationen erwarten die Youngster, und wie schnell kommen sie letztlich wirklich zum Einsatz?

1. Baker Mayfield, Cleveland Browns (1 Overall)

Die Quarterback-Situation: Mit dem Trade für Tyrod Taylor haben sich die Browns auf der wichtigsten Position eine Ausgangslage geschaffen, wie man sie in Cleveland seit einer Weile nicht mehr gesehen hatte - Stabilität erhält Einzug. Dementsprechend deutlich war Coach Hue Jackson auch jüngst in seiner Ansage: "Ich werde meine Meinung da nicht ändern. Tyrod Taylor ist der Starting-Quarterback dieses Football-Teams. Das wird sich nicht ändern."

In dem Wissen, dass man den eigenen Wunsch-Quarterback mit dem ersten Pick bekommen wird, haben sich die Browns schon mehrere Wochen davor Taylor als Sicherheitsnetz geholt. Ein Game Manager par Excellence, der gerade im Vergleich zu DeShone Kizer insbesondere dadurch auffallen wird, dass er sich kaum Turnover leistet.

Und nicht nur das: Die Browns haben sich außerdem noch Cardinals-Free-Agent Drew Stanton geholt, in vielerlei Hinsicht ein idealer Backup. Wenn Cleveland Mayfield ein Jahr Zeit geben will, ist die Quarterback-Situation ideal dafür - umso mehr, da Taylors Vertrag nach der kommenden Saison ausläuft. Ein natürlicher Übergang wäre somit also gegeben.

Das Scheme: Genau wie Hue Jackson will auch Clevelands neuer Offensive Coordinator Todd Haley ein vertikales Passspiel mit einer Tendenz zu Isolation-Routes vor allem Downfield aufziehen. Nicht umsonst rangierte Ben Roethlisberger unter Haley 2017 auf Rang 8 aller Quarterbacks in puncto Average Intended Air Yards (mindestens 200 Pässe): Im Schnitt 9,5 Yards weit wollte Big Ben den Ball werfen. Auf Rang sieben? Clevelands DeShone Kizer (9,6).

Unter Haley wird eine Mischung aus einigen schnellen Pässen und Screens mit dem aggressiven vertikalen Passspiel Einzug erhalten, es wird Haleys Offense mit seinen Plays und seiner Terminologie sein. "Wir werden viele neue Konzepte und Elemente installieren", stellte Jackson selbst klar. Haley wird gleichzeitig nicht müde zu betonen, dass er "kein System-Coach" ist: "Ich glaube daran, die Stärken deiner Spieler bestmöglich zur Geltung zu bringen. Man muss ihnen die beste Chance auf Erfolg geben."

Das passt zu einem Zitat Haleys vor der vergangenen Saison: "Wir werden in die Spiele mit einem attackierenden Game Plan gehen. Das kann man ein Fokus aufs Run Game sein, mal ein Fokus aufs Passing Game. Wir haben ein eher kleineres Playbook. Manche Coaches arbeiten mit unzähligen Plays, wir versuchen, die Dinge, die unseren Jungs wirklich liegen, stark einzusetzen."

Für Mayfield würde das unter anderem konkret mehr Spread-Elemente bedeuten, auf der anderen Seite passen auch einige von Haleys Konzepten zu Mayfields stärken: Sein herausragendes Pocket-Movement wird den Isolation-Routes die notwendige Zeit verschaffen, Screens sowie Pässe zu Tight Ends und Running Backs vor allem aus Play Action heraus über die Mitte waren eine Spezialität Mayfields im College.

Spannend wird es sein, zu sehen, was das im Run Game bedeutet. Haley und Pittsburghs O-Line-Coach Mike Munchak mischten hier durch, neben vielen Zone-Elementen arbeitete Haley auch gerne mit kreativen Pull-Blocks - alles mit dem Ziel, Le'Veon Bell Zeit zu geben. So nutzte er auch Tight Ends sowie teilweise Fullbacks als Blocker. Insbesondere Inside Zone Runs wurden hier sehr häufig genutzt und angesichts der Qualität in der Interior-O-Line der Browns könnte Haley diese Elemente nach Cleveland mitbringen.

Die Prognose: Taylor ist die ideale Lösung für 2018 und die Browns werden mehr Geduld an den Tag legen. Mit Jarvis Landry, Corey Coleman und Josh Gordon steht ein äußerst spannendes Wide-Receiver-Trio zur Verfügung, auch die Tiefe dahinter sowie das Tight-End-Corps sind vielversprechend. Die Browns haben die Waffen, um mit Taylor erfolgreich zu sein und dennoch ist es schwer vorstellbar, dass Mayfield nicht zumindest im letzten Saisondrittel zum Einsatz kommt, schon mit Blick auf 2019, wenn er dann der klare Starter sein sollte. Tipp: Mayfield startet mindestens 4 Spiele.

2. Sam Darnold, New York Jets (3 Overall)

Die Quarterback-Situation: Ähnlich wie die Browns bei Mayfield haben auch die Jets alle Möglichkeiten, Darnold für ein Jahr draußen zu lassen. Josh McCown wurde für ein Jahr zurück geholt, nachdem er in der vergangenen Saison eine seiner besten NFL-Spielzeiten abliefern konnte. McCown gibt New York Stabilität, Ruhe und Erfahrung und wird dabei helfen, eine ansonsten vergleichsweise junge und abermals veränderte Offense zusammen zu halten.

Sollte sich McCown verletzen, verfügen die Jets gewissermaßen über die Premium-Backup-Option: Teddy Bridgewater wurde zusätzlich als Free Agent geholt, und davon ausgehend, dass sein Knie inzwischen wieder spieltauglich ist - immerhin konnte er in Minnesota eine Weile lang mittrainieren und kam sogar zu einem Kurzeinsatz - wäre er der wohl interessanteste Backup-QB der kommenden Saison. Möglicherweise macht ihn das auch zu einem Trade-Kandidaten zur Deadline.

Das Scheme: Da der neue Jets-Offensive-Coordinator Jeremy Bates seit 2011 keinen Offensive-Coordinator-Posten mehr hatte und von 2013 bis 2016 eine Auszeit von der NFL generell nahm, ist die Prognose hier nicht ganz einfach. Sinnvoller ist es, auf seine Lehrmeister über diese Zeit zu schauen: Da wären ganz vorne Jon Gruden und Mike Shanahan, was eine Mischung aus West Coast Offense und Zone-Blocking im Run Game nahe legt.

Diese Idee gilt gemeinhin als Bates' Idealvorstellung. Bates, der in Chicago bereits mit McCown zusammengearbeitet hat und im Vorjahr als QB-Coach der Jets natürlich ebenfalls, würde somit auf ein Timing-Passspiel mit schnellen Pässen sowie einen Running Back mit Geduld und Vision setzen. Ersteres könnte sehr gut zu Darnold passen: Im College war Darnold phasenweise einer der akkuratesten Passer, allein die Konstanz fehlt noch merklich. Er ist weit, was seine Reads angeht, und findet Schwachstellen in der Defense.

Die West Coast Offense, in der er schnelle Entscheidungen treffen muss, wird ihn fordern und seine Gunslinger-Plays reduzieren. Ultimativ könnte es aber genau sein Scheme sein und Bates' Ruf als Quarterback-Coach ist innerhalb der NFL deutlich höher anzusiedeln als sein aktuelles Standing als Coordinator. Insofern könnte die Entwicklung für Darnold unter Bates und hinter McCown Gold wert sein.

Die Prognose: Die Baustellen in der Offensive Line, die offensichtlichen Probleme noch bei Darnold vor allem was die Turnover angeht, Fragezeichen im Tight-End-Corps - und eine ideale Quarterback-Situation vor dem Rookie: Die Jets, auch wenn schon jetzt über einen Wettkampf im Training Camp gesprochen wird, lassen Darnold bis ganz spät in der Saison draußen. Tipp: Darnold startet mindestens 2 Spiele.

3. Josh Allen, Buffalo Bills (7 Overall)

Die Quarterback-Situation: Keine Quarterback-Situation ist offener: A.J. McCarron muss erst zeigen, dass er mehr als ein NFL-Backup ist - aktuell wäre er der Starter in Buffalo. Nathan Peterman dahinter ist nicht so schlecht wie sein bitteres Intermezzo in der Vorsaison vermuten lässt; ein NFL-Starter ist auch er aktuell allerdings nicht.

Das Scheme: Neuer Quarterback, neuer Coordinator und neues Scheme in Buffalo. Rick Dennisons West Coast Offense hat ausgedient, Ex-Patriots- und Alabama-Coach Brian Daboll soll es jetzt bei den Bills richten. "Es" heißt in dem Fall ganz konkret: In Buffalo wird ab 2018 eine Version der Erhardt-Perkins Offense - die Basis der Patriots-Offense seit vielen Jahren - gespielt.

Das bedeutet unter anderem: Statt exzessiven Play-Calls werden Spielzüge in Konzepte aufgeteilt, neben dem Protection-Call werden also Route-Kombinationen zusammengefasst. Etwa drei bestimmte Laufwege auf der einen Seite der Line können "Ghost" (eine Vertikale sowie zwei horizontale Routes) heißen, Laufwege auf der anderen Seite "Tosser" (zwei Slant-ähnliche Routes) - und so ist der Name der Routes schlicht "73 Ghost Tosser".

Der Clou dabei: diese Route-Konzepte können aus verschiedensten Formationen, ob personell oder was die Formation angeht, ausgeführt werden und so erhält die Offense aus Sicht der Defense eine gehörige Portion Komplexität - während der Quarterback strikt in Routes denken kann, egal, wer auf dem Feld steht. Auch Option Routes und Full-Field-Reads sind in der Erhardt-Perkins Offense unvermeidlich.

Im College bei Alabama ließ Daboll zudem mehr Shotgun- und Pistol-Formationen spielen und nutzte auch die Athletik seiner Quarterbacks. Das könnte Josh Allen, der im College durchaus häufig als Runner eingesetzt wurde, entgegenkommen. Was das Passspiel angeht, wird Allen mit Blick auf Accuracy, Timing und Antizipation so oder so Zeit brauchen. Die Erhardt-Perkins Offense, so attraktiv sie mit der Zeit für den Quarterback wird, verlangt auch mental viel und bis ein Rookie dieses Scheme beherrscht, wird es in jedem Fall eine Weile dauern.

Die Prognose: Die (mangelnde) Konkurrenz in Buffalo wird dafür sorgen, dass die Rufe nach Allen sehr schnell sehr laut werden. Die Bills wären gut beraten, angesichts der anderen Baustellen in der Offense - die Offensive Line ist ein riesiges Problem, das Receiving-Corps wird von Fragezeichen dominiert - dennoch Geduld walten zu lassen. Doch winkt mit Spielen in der ersten Saisonhälfte in Minnesota, Green Bay und Houston sowie gegen die Chargers und Patriots daheim ein Horror-Start in die Saison. Tipp: Allen startet mindestens 8 Spiele.

4. Josh Rosen, Arizona Cardinals (10 Overall)

Die Quarterback-Situation: Klare Hierarchie in der Wüste. Sam Bradford ist der Starter - so lange er fit ist. Mike Glennon ist der Backup - selbst wenn Bradford ausfällt. Mit dieser Reihenfolge jedenfalls geht es in den Sommer: Rosen ist intern wohl die Nummer zwei und wird seine Aktien über den Sommer weiter steigen lassen können.

Bradford aber gibt den Cardinals für 2018 zunächst die beste Chance auf Siege und geht dementsprechend als Starter in die Saison. Genau wie bei den Browns wäre auch hier der "natürliche" Übergang gegeben, Bradfords Vertrag ist essenziell ein Einjahres-Deal mit Team-Option auf ein zweites Jahr.

Das Scheme: Der Fingerabdruck des neuen Head Coachs Steve Wilks auf dieser Offense wird eine Betonung des Run Games sein - ansonsten ist es Mike McCoys Baustelle. Und hier wird es spannend: McCoy ist grundsätzlich ein aggressiver Play-Caller, der explosive Plays will, schematisch aber auch eine gewisse Flexibilität mitbringt und konstant gezeigt hat, dass er sich an die Qualitäten seiner Spieler anpassen kann.

McCoy hat als Spieler und Coach jahrelange Erfahrung in der West Coast Offense, der Air Coryell (zentrale Elemente: vertikales Passspiel, viel Pre-Snap-Motion, Power Run Game, Pässe zum Running Back) und auch der Erhardt-Perkins Offense: McCoy arbeitete 2009 in Denver unter dem durch die Patriots geprägten Josh McDaniels. Für Tim Tebow baute er Zone-Reads ein, Philip Rivers gab er einerseits Freiheiten via Pre-Snap-Motion, andererseits auch mehr Sicherheit durch definiertere Reads.

Ein Markenzeichen seines Schemes ist dabei übergeordnet dessen Komplexität und der schiere Umfang - ein Umstand, der für seine Entlassung in Denver in der vergangenen Saison mitverantwortlich war. Für Josh Rosen sollte das kein Problem sein, im Gegenteil: Die allgemeine Einschätzung zu Rosen lautet, dass er herausgefordert werden und von seinem Coach weitergebracht werden muss. Das Scheme von McCoy - der zudem viel Erfahrung als Quarterback-Coach mitbringt - sollte das leisten können.

Die Prognose: Rosen ist von allen Quarterbacks dieser Draft-Klasse der Kandidat, der am ehesten in der NFL spielen kann. Das sollte über den Sommer bereits für ein interessantes Duell sorgen. Verletzt sich Bradford irgendwann im Laufe der Saison, wird Rosen - nicht Glennon - übernehmen, und es ist nicht sonderlich wahrscheinlich, dass die Coaches dann wieder zurück tauschen. Tipp: Rosen startet mindestens 8 Spiele.

5. Lamar Jackson, Baltimore Ravens (32 Overall)

Die Quarterback-Situation: Ähnlich wie bei den Cardinals - auch die Ravens haben zunächst einmal einen klaren Starter. Joe Flacco wird als Starter in die Saison gehen, alles andere ist mehr als nur schwer vorstellbar. Der hat sich zwar immerhin im Laufe der vergangenen Saison gesteigert und wird von der verbesserten individuellen Qualität in der Offense insgesamt profitieren - doch seine Zeit in Baltimore geht ihrem Ende entgegen.

Zunächst aber wird kein Ravens-Coach die Quarterback-Frage in einem Meeting aufbringen. Sollte sich Flacco allerdings verletzen, wäre es eine spannende Situation. Robert Griffin III ist aktuell noch erster Backup und stilistisch auch eine gute Wahl hinter Lamar Jackson. Doch angesichts von Griffins NFL-Auftritten in den vergangenen Jahren könnte man in diesem Szenario durchaus die Frage stellen, ob es nicht sinnvoller wäre, Jackson direkt reinzuwerfen.

Das Scheme: Ich hatte die neue (alte?) Ravens-Offense bereits in der letzten Kolumne thematisiert, unter anderem mit Fokus auf die Coaches. Greg Roman (Offensive Coordinator während Colin Kaepernicks Hochzeiten in San Francisco) und Marty Mornhinweg sowie James Urban (Offensive Coordinator respektive QB-Coach in Philadelphia mit Michael Vick) bringen ein gehöriges Maß an Erfahrung mit, Lamar Jackson hätte sich, was eine sinnvolle Nutzung seiner Athletik und Mobilität angeht, kein besseres Team wünschen können.

Und diesen Punkt darf man dabei nicht vergessen: Jackson war im College kein wilder Scrambler, der direkt den Run gesucht hat. Laut Pro Football Focus kamen 73 Prozent seiner Rushing-Yards bei geplanten Runs zustande, nur 27 Prozent waren Scrambles. Jackson arbeitete im College mit Full-Field-Reads und komplexen Route-Kombinationen, hatte Verantwortungen an der Line of Scrimmage, teilweise inklusive Protection-Calls.

Als Passer geht es bei ihm vor allem um die Beinarbeit, deren Korrektur auch seine Accuracy deutlich konstanter machen sollte. Gelingt das, wird es spannend sein zu sehen, wie lange die Ravens an Flacco festhalten. Die Ravens haben in dieser Offseason unter anderem einen Fokus darauf gelegt, insgesamt wieder vielseitiger zu sein. Das erklärt die beiden hohen Draft-Pick-Investments in Tight Ends sowie die Tatsache, dass Baltimore weiterhin einen Fullback im Team hat.

Die Ravens waren in der vergangenen Saison im Run Game viel zu ineffizient und im Passspiel zu ausrechenbar, die Neuzugänge sollten ihnen schon rein personell mehr Möglichkeiten geben und gleichzeitig aus gleichen Formationen - etwa 12-Personnel (ein Running Back, zwei Tight Ends) - verschiedene Play-Calls effizient ermöglichen.

Mornhinweg legt einen klaren Fokus auf das Passspiel, der Spitzname "Air Marty" ist kein Zufall, ohne dabei aber das Run Game zu ignorieren. Im Gegenteil, in Mornhinwegs Zone-Blocking-Scheme hatten die Eagles einst herausragende Run Games mit Brian Westbrook und anschließend mit LeSean McCoy, während die Ravens in der Vorsaison die siebtmeisten Runs pro Spiel (28,8) verzeichneten.

Das Passspiel legt einen großen Fokus auf Timing und Rhythmus, die Routes sind exakt mit dem Dropback des Quarterbacks abgestimmt und Check-Downs oder andere sichere Pass-Optionen sind zumeist eingebaut. Gleichzeitig ist das Downfield-Passspiel ebenfalls ein elementarer Bestandteil von Mornhinwegs Idealvorstellung einer Offense.

Diese Dinge sollten einem Rookie-Quarterback helfen. Das gilt umso mehr, falls Mornhinweg - der neben Vick unter anderem auch mit Steve Young und Donovan McNabb gearbeitet hat, die beide ihrerseits mobile Quarterbacks waren - das Run Game um Jackson herum als Rückgrat der Offense aufbauen kann.

Die Prognose: Baltimores Offense sah im Vorjahr über weite Strecken desolat aus. Das lag definitiv nicht ausschließlich, aber auch an Joe Flacco. Der wird in der kommenden Saison stabiler daherkommen, auch weil die Line genau wie sein Wide-Receiver- und Tight-End-Corps besser sein werden. Trotzdem scheint Flacco individuell betrachtet nach oben noch deutlicher als in vergangenen Jahren klare Limitierungen zu haben. Daher gibt's im Laufe des Saison-Endspurts den Quarterback-Tausch, um Jackson Praxis zu geben - vorausgesetzt, die Playoffs sind außer Reichweite. Tipp: Jackson startet mindestens 3 Spiele.

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