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Die Pittsburgh Steelers vor der Free Agency: Ein letztes Mal die Killer B's?

Von Christoph Sahler
Le'Veon Bell wird 2018 erneut unter dem Franchise Tag spielen.
© getty
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Linebacker: Sorgen Inside and Out - Wer füllt die Lücke von Ryan Shazier?

Der Blick auf die andere Seite des Balls funktioniert nicht ohne eine gewisse Tragik: Als wäre die Defense für Pittsburgh nicht schon Sorgenkind genug, müssen sich die Verantwortlichen für die kommende Spielzeit auch noch überlegen, wie man mit der Personalie Ryan Shazier umgeht.

Klar ist, dass Shazier nach seiner schweren Verletzung an der Wirbelsäule für die komplette Saison 2018 nicht zur Verfügung stehen wird. Wer füllt nun also das Loch, dass Pittsburghs Nummer 50 neben Inside Linebacker Vince Williams hinterlässt?

Eine Möglichkeit hätten die Steelers sicherlich durch den Draft. Allerdings scheint es wahrscheinlicher, dass man sich hier, wie im letzten Jahr mit TJ Watt, für einen Edge-Linebacker entscheidet.

Eine Variante, die bereits ins Gespräch gebracht wurde, ist die, Lawrence Timmons aus Miami zurückzuholen. Timmons verließ die Steelers 2017 nach zehn Jahren, fand bei den Dolphins sein Glück jedoch nicht.

Der 31-Jährige kennt das Playbook der Defense, könnte mit seiner Erfahrung Williams als Abwehrchef unterstützen und wäre die benötigte Hilfe für Nose Tackle Javon Hargrave gegen den Run. Zumindest vorübergehend. Durch seine Steelers-Vergangenheit hätte der Klub wohl gute Chancen, Timmons zu dieser Lösung zu überreden - zumal sie ihm auch noch eine erfolgreiche Saison in Aussicht stellen können.

Sollte Shazier 2019 zurückkommen, hätte Timmons aufgrund seines Alters eventuell wenig Probleme damit, den Backup zu spielen und grundsätzlich einen kleineren Vertrag zu unterschreiben. So oder so: Pittsburgh dürfte den Free-Agency-Markt hierfür genau unter die Lupe nehmen.

Die Steelers-Secondary? Under Construction

Stars zu ersetzen ist in der NFL immer schwer. Noch schwieriger ist es mit Vereinslegenden. Und so sucht Pittsburgh auch vier Jahre später immer noch nach einem Safety, der in die Fußstapfen von Troy Polamalu tritt, der 2014 seine Karriere beendete.

Mit Sean Davis haben sie 2016 einen jungen Spieler gedraftet, der in seinen ersten zwei Spielzeiten bereits viel gelernt, aber noch einen langen Weg zu gehen hat. Das Talent ist da, aber er braucht noch Zeit.

Wer 2018 als Free Safety für sie Steelers starten wird, scheint offen. Mike Mitchell und J.J. Wilcox wurden beide entlassen, könnten aber für günstigere Verträge zurückkehren. Es ist wahrscheinlich, dass man im Draft reagiert und versucht einen weiteren jungen Spieler in der Secondary auszubilden.

Denn auf dem Free-Agency-Markt gibt man sich in Pittsburgh seit jeher lieber zurückhaltend. In der Gerüchteküche werden dennoch zwei Name gehandelt: Tre Boston von den Los Angeles Chargers und Morgan Burnett von den Green Bay Packers könnten ernsthafte Optionen werden.

Bei den Cornerbacks deutet nach der Entlassung von William Gay zudem alles auf einen Draft-Pick hin. Der Abschied des 33-jährigen Veterans gibt den Steelers nochmal fünf Millionen Dollar an Cap Space für die nächsten Wochen. Die Free-Agency-Schwergewichte wie Malcolm Butler, Richard Sherman oder Trumaine Johnson sind allesamt schon anderswo untergekommen beziehungsweise stehen kurz davor, woanders zu unterschreiben.

Saison 2018: Reicht's für Atlanta?

Die Defensive hat, bei aller Kritik, im letzten Jahr Fortschritte gezeigt (Nr. 5 in Total-Defense, Nr. 5 Passing-Defense, Nr. 10 Run-Defense, Nr. 1 in Sacks). Mit Watt, Hargrave, Tuitt, Burns und Davis haben die Steelers junge, talentierte Spieler, die auch im nächsten Jahr ihre Fehler machen werden, aber die alle das Potential mitbringen, um sich zu guten bis sehr guten NFL-Verteidigern zu entwickeln.

Interessant wird sein, wie der neue Offensive Coordinator Randy Fichtner die Offensive ausrichtet. Roethlisberger bekommt seinen bisherigen Quarterback-Coach als neuen Play-Caller, nachdem er in den letzten Jahren zunehmend genervt von den Entscheidungen von Fichtners Vorgänger Todd Haley war.

Zumindest werden die Erwartungen an die Offense nicht geringer sein, als sie es letzten Sommer schon waren. Da wollte man im Schnitt 30 Punkte erzielen, schaffte es aber auf diese Marke nur viermal. Eine regelmäßig gut laufende Offense würde natürlich immens viel Last von der jungen Defense nehmen. Und wer weiß, wie lange Pittsburgh noch mit dieser offensiven Feuerkraft ausgestattet ist.

Auch wenn Pittsburghs Schedule für 2018 von offizieller Seite als einer der leichtesten Spielpläne eingestuft wird, werden sie einige Hürden zu nehmen haben. Gerade zuhause kommen mit den Patriots, Falcons, Panthers, Cargers und Chiefs keine Gegner ins Heinz Field, in denen die Steelers schon von vornherein zum Sieger erklärt werden.

Defensiv muss man es nächstes Jahr schaffen, sich mit den besten Verteidigungslinien der Liga messen zu lassen. Dazu ist in der Offseason noch viel Entwicklung nötig.

Offensiv ist in Pittsburgh alles vorhanden, was man für den Titel braucht. Das wusste auch Roethlisberger, als er Brown den Super Bowl versprach. Der Nächste findet im Februar 2019 in Atlanta statt.

Die Gegner der Pittsburgh Steelers 2018

HeimAuswärts
Cleveland BrownsCleveland Browns
Baltimore RavensBaltimore Ravens
Cincinnati BengalsCincinnati Bengals
Atlanta FalconsDenver Broncos
Carolina PanthersJacksonville Jaguars
Kansas City ChiefsNew Orleans Saints
Los Angeles ChargersOakland Raiders
New England PatriotsTampa Bay Buccaneers
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