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Free Agency: Gewinner und Verlierer der ersten Tage

Mitch Trubisky ist einer der großen Gewinner der bisherigen Free Agency. Tom Brady eher nicht.
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Free Agency: Die Verlierer

Die Miami Dolphins

Es ist nicht ganz leicht, aus der bisherigen Offseason der Dolphins schlau zu werden (Vorschläge werden noch angenommen). Dass man Jarvis Landry den Tag gibt, um ihn zu traden, ist ja noch nachvollziehbar - dann aber Danny Amendola (2 Jahre, 12 Millionen Dollar) und Albert Wilson (3 Jahre, 24 Millionen Dollar) über Wert zu verpflichten wirkt schon etwas unrund.

Noch schwieriger wird es aber, wenn man sich die Defense anschaut: Die Dolphins haben durch die Umstrukturierungen der Verträge von Tannehill und Reshad Jones sowie die Entlassung von Tight End Julius Thomas rund 26 Millionen Dollar an Cap Space geschaffen. Was die Frage aufwirft: Warum entlässt man mit Ndamukong Suh den besten Spieler des eigenen Teams - nachdem man Robert Quinn via Trade geholt hat?

Gerüchten zufolge wollen sie in South Beach eine neue Kultur aufbauen, in die gewisse Spieler nicht passen. Gegenargument hier: Jarvis Landry ist, nach allem was man weiß, ein Spieler, den man in einem solchen Szenario definitiv halten sollte. Nicht zu vergessen gilt es dabei, dass in diese Ungewissheit Ryan Tannehill nach einem Kreuzbandriss zurück kommt und nach der kommenden Saison erstmals mit Blick auf den Cap halbwegs realistisch entlassen werden könnte.

Tom Brady

Ja, die Patriots können maßgeblich dank Brady Defizite in der individuellen offensiven Qualität besser ausgleichen, als jedes andere Team. Doch irgendwann wird diese Aufgabe auch für New England schwieriger, und man bekommt den Eindruck, als könnte das in der kommenden Saison durchaus etwas unangenehm werden.

Dass man Dion Lewis verlieren würde, war absehbar - zu wenig Running-Back-Qualität in der Spitze war auf dem Markt, zu wenig spendierfreudig sind die Pats vor allem auf dieser Position. Danny Amendola kam eher überraschend, New England baut jetzt noch stärker darauf, dass Julian Edelman nach seinem Kreuzbandriss voll zurückkommt.

Bei Nate Solder ging eigentlich alles von einem Verbleib in New England aus. Doch weit gefehlt: Die New York Giants machten New Englands ehemaligem Left Tackle ein schon fast unmoralisches Angebot und so brauchen die Patriots jetzt einen neuen Blindside-Protector für Brady. Genau wie einen Nummer-2-Cornerback nach dem erwarteten Abgang von Malcolm Butler, der schließlich in Nashville unterkam.

O-Lines in der NFC East

Für die Gegner der Philadelphia Eagles wird es nicht gerade leichter: Die beste und tiefste Defensive-Line-Rotation der Liga wurde durch den Trade für Michael Bennett nochmal vielseitiger und gefährlicher, Haloti Ngata soll noch folgen. Und mehr noch: Philadelphia gelang es außerdem, Linebacker Nigel Bradham zu halten, was der Front Seven eine weitere Säule aus der Super-Bowl-Saison zurückgibt.

Deals, die ... überraschten

  • Über Jahre hinweg waren die Ravens eines der souveräneren Teams in der Free Agency. In diesem Jahr wirkt es, als hätte man bei den Top-Optionen den Kürzeren gezogen - und dann anderswo überbezahlt. Das trifft vor allem auf den Deal von Ryan Grant zu, der für vier Jahre und 29 Millionen Dollar (14,5 Millionen garantiert) unterschreibt. Eine mehr als stolze Summe.
  • Die Chiefs mussten Derrick Johnson im Herzen ihrer Defense ersetzen, keine einfache Aufgabe. Das führte aber zu einem Vertrag für Ex-Cowboys-Linebacker Anthony Hitchens, den so wohl kaum jemand hatte kommen sehen: Kolportierte neun Millionen Dollar soll Hitchens im Schnitt über fünf Spielzeiten pro Jahr kassieren - bei Garantien in Höhe von 25 Millionen Dollar.
  • Trumaine Johnson ist kein schlechter Cornerback. Er ist aber auch kein Elite-/Top-5-Cornerback. Das macht die 15 Millionen Dollar, welche die Jets ihm pro Jahr bezahlen, zu einem mehr als stolzen Preis.
  • Jerick McKinnon hatte eine gute Saison in Minnesota - als Role Player. Er sollte auch gut nach San Francisco passen, Head Coach Kyle Shanahan ist ein großer Fan von Running Backs, die im Passspiel eine so große Rolle einnehmen können. Das sollte McKinnon aber besser auch: Zwar kann San Francisco ihn bereits 2020 mit nur noch einer Million Dead Cap entlassen, sein Cap Hit 2018 beträgt dafür aber auch stolze 10,5 Millionen Dollar.
  • Ex-Patriots-Tackle Nate Solder wurde ebenfalls deutlich über Wert gezahlt. Hier aber drückt sich ganz besonders der dünne Tackle-Markt aus.
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