NFL

Die neuen Head Coaches Part 2: Die Rettung für Mariota und Luck?

Auch in diesem Jahr gehen wieder mehrere Teams mit neuen Head Coaches an den Start - das bringt viele Fragen mit sich.
© getty
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New York Giants

Neuer Head Coach: Pat Shurmur

Bisherige NFL-Erfahrung: Tight-End- und Offensive-Line-Coach (1999-2001/Eagles), Quarterbacks-Coach (2002-2008/Eagles), Offensive Coordinator (2009-2010/Rams), Head Coach (2011-2012/Browns), Offensive Coordinator (2013-2015/Eagles), Interim Head Coach (2015/Eagles), Tight-End-Coach (2016/Vikings), Offensive Coordinator (2017/Vikings).

Wichtigste Baustelle: Der Quarterback-Plan. Zwei immense Personalien stehen in New York ab sofort ganz oben auf der To-Do-Liste: Da wäre einerseits der nach der kommenden Saison auslaufende Vertrag von Odell Beckham, um den man sich schnellstmöglich kümmern muss - welcher Football-Fan freut sich nicht schon, Beckham, Evan Engram und Sterling Shepard in den Schemes von Pat Shurmur zu sehen? Andererseits aber schwebt auch weiter die Quarterback-Frage weiterhin über New York.

Alles deutet darauf hin, dass die G-Men in die kommende Saison abermals mit Eli Manning gehen werden. Doch dürften sich die Giants die Chance, den Nummer-2-Overall-Pick in den Quarterback der Zukunft zu investieren, kaum entgehen lassen. Dann geht es für Shurmur darum, diese Dynamik als Head Coach gut zu managen. Auch und gerade dann, wenn Manning etwas schwächelt, der Rookie aber womöglich noch nicht bereit ist.

Ansonsten ist es für Shurmur offensiv eine zentrale Aufgabe, seine in Minnesota so starken Schemes und Route-Kombinationen schnell und effizient zu installieren. Das sollte die Giants mit ihrem gut gefüllten Waffen-Arsenal schnell deutlich gefährlicher machen - auch wenn, ähnlich wie in Minnesota, die Offensive Line ein Sorgenkind bleibt. Diese Sorgenfalten würden umso tiefer werden, sollte Guard Justin Pugh (Vertrag läuft aus) nicht gehalten werden können.

Personelles Fragezeichen: Die Running Backs. Nicht (nur), weil die Verträge von Orleans Darkwa und Shane Vereen auslaufen - auch die Produktion aus dem Backfield heraus war unter Ben McAdoo mehr als fragwürdig. 3,9 Yards pro Run verzeichneten die Giants in der vergangenen Saison, 2016 waren es gar nur 3,5.

New York war hier mit seinen 3-Receiver-Sets häufig viel zu vorhersehbar und stellte die Offensive Line vor sehr schwierige Aufgaben. Das muss einerseits schematisch besser werden, andererseits waren die Running Backs der Giants in den vergangenen Jahren auch individuell keine wirkliche Hilfe - und Shurmur hat gesehen, wenn auch nur kurz, was mit einem Back wie Dalvin Cook möglich sein kann.

Defensiv bleibt der Kern des Teams zusammen, gerade auf dem Linebacker-Level aber wird dringender Nachholbedarf bestehen. Darüber hinaus darf man sich schon fragen, wie Shurmur mit Cornerback Eli Apple angesichts dessen schweren Standes innerhalb des Teams umgeht.

Coordinators: Mike Shula (Offense), James Bettcher (Defense). Bettcher ist hier zunächst einmal die größere Personalie, wird die Offense doch maßgeblich in den Händen von Head Coach Pat Shurmur liegen. Und mit Bettcher könnte den Giants ein Glücksgriff gelungen sein: Der 39-Jährige hat nicht nur verschiedene Erfahrungen gesammelt und unter anderem im College Special Teams gecoacht, in der NFL (OLB-Coach und Defensive Coordinator) hat er zudem in den vergangenen Jahren eine der Top-Defenses aufs Feld geführt.

Seit 2015, nachdem Todd Bowles Arizona verlassen hatte, war Bettcher Defensive Coordinator der Arizona Cardinals und formte da eine der vielseitigsten Defenses der Liga - die sich zudem nach einem Durchhänger zu Beginn der vergangenen Saison im Laufe des Jahres merklich steigerte. Bei den Giants wird er ein in der Summe besseres Cornerback-Corps sowie eine deutlich bessere Defensive Line vorfinden. Das sollte ihm für seine diversen aggressiven Blitz-Pakete zusätzliche Freiheiten geben.

Shulas Einfluss wird da ganz anderer Art sein. Zwar wird er gemeinsam mit Shurmur an Play-Designs und Game Plans arbeiten, doch wird Shurmur für das Play-Calling verantwortlich sein. Somit ist nicht unwahrscheinlich, das der Ex-Panthers-OC einen größeren Fokus auf die Arbeit mit Running Backs und einem möglichen Rookie-Quarterback legen darf: Shula wird offiziell auch den Titel des QB-Coachs tragen und bringt hier aus der jahrelangen Zusammenarbeit mit Cam Newton einige neue Ansätze für Shurmurs Offense mit.