NFL

Power Ranking: Wer stürmt in die Playoffs?

SPOX präsentiert das dritte Power Ranking der laufenden NFL-Saison
© getty
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24. New York Jets (4-7)

Platzierung im vergangenen Ranking: 26

Die Jets machen dieser Tage tatsächlich Spaß! Ja, Gang Green hat jetzt fünf der letzten sechs Spiele verloren, ist dabei aber mitnichten das vor der Saison von Jets-Fans befürchtete Kanonenfutter. New Yorks Offense - aufgebaut um Spread-, Air-Raid- und Run-and-Shoot-Elemente - bereitet Defenses vielmehr fast wöchentlich Probleme, auch die Panthers bekamen das am Sonntag zu spüren. Mit Robby Anderson und Jermaine Kearse verfügen die Jets tatsächlich über ein interessantes Receiver-Duo, insbesondere Anderson begeistert teilweise und Josh McCown spielt eine der vielleicht besten Spielzeiten seiner Karriere. Trotz einer noch immer äußerst anfälligen Offensive Line. Defensiv hat sich die Front in den vergangenen Wochen gesteigert, Rookie Jamal Adams ist längst ein Führungsspieler geworden. Die Jets schienen vor drei Monaten noch im kompletten Rebuild-Modus zu sein, vor dem Start des letzten Saisonviertels müssen die Verantwortlichen in New York äußerst zufrieden mit den Entwicklungen der laufenden Saison sein.

23. Green Bay Packers (5-6)

Platzierung im vergangenen Ranking: 22

Eigentlich könnte man es an dieser Stelle ganz kurz halten: Kein Aaron Rodgers - keine Chance. Zumindest wenn wir von höheren Ambitionen sprechen. Der Auftritt gegen Pittsburgh am Sonntagabend muss Packers-Fans dennoch Mut machen, zumindest was die Play-Designs und den Game-Plan von Coach Mike McCarthy angeht. Brett Hundley dagegen zeigt noch immer große Schwächen, wenn er innerhalb eines Plays mehr auf sich gestellt ist - vor allem weil er den Ball zu lange hält und scheinbar häufig auf die perfekte Lücke wartet. Dazu kommt die Tatsache, dass den Packers verletzungsbedingt die Running Backs ausgehen und die Pass-Defense noch immer zu anfällig für Big Plays und zu harmlos im Pass-Rush ist. Die allgemeinen Schwächen im Kader werden ohne Rodgers nach wie vor aufgedeckt, trotzdem könnte Green Bay angesichts des Schedules mit Außenseiter-Playoff-Chancen in die letzten drei Saisonspiele gehen.

22. Oakland Raiders (5-6)

Platzierung im vergangenen Ranking: 21

Nach wie vor eine enttäuschende Saison für Oakland, daran ändert auch der Sieg über ein Broncos-Team, das seine ganz eigenen Probleme hat, nichts. Die Raiders, die nach zehn Spielen ohne Interception (!) gerade ihren ersten Pick verzeichnen konnten, haben eine anfällige Secondary, einen trotz Khalil Mack äußerst enttäuschenden Pass-Rush, ein auch durch merkwürdiges Play-Calling inkonstantes Run Game und ein nicht selten zu vorhersehbares Passing Game. Oaklands Passing Game gehen die Downfield-Elemente ab, das liegt einerseits an Carrs Problemen mit längeren Pässen, andererseits aber auch an Drops und dem generellen Scheme der Offense. Dass Amari Cooper jetzt eine Gehirnerschütterung erlitten hat und Michael Crabtree gesperrt wurde, macht die Situation nicht wirklich besser. Die Offensive Line ist dabei im oberen Drittel anzusiedeln, aber ein gutes Stück weit weg von der Dominanz der vergangenen Saison und die Run-Defense gehört nicht nur in der Metrik von Football Outsiders ins untere Liga-Viertel.

21. Arizona Cardinals (5-6)

Platzierung im vergangenen Ranking: 28

Bruce Arians verdient für seinen Coaching-Job derzeit viel Anerkennung. Ohne die beiden besten Offensive Linemen und mit einer weiterhin extrem anfälligen Line, ohne David Johnson und mit dem dritten Quarterback ist die Cardinals-Offense dennoch konkurrenzfähig - die Jaguars bekamen das am Sonntag zu spüren. Arians hat für Gabbert die Offense umgebaut, deutlich mehr kurze Pässe gerade zu den Tight Ends prägen das Spiel. Defensiv sorgen Budda Baker und Tyrann Mathieu in den vergangenen Wochen für Begeisterung in der Wüste, während Chandler Jones die NFL auf dem geteilten ersten Platz in Sacks sowie auf dem alleinigen ersten Platz in Tackles for Loss anführt. Auch ohne seinen Pass-Rush-Partner Markus Golden neben sich, während Fitzgerald noch immer einer der produktivsten Slot-Receiver ist. Cardinals-Fans dürfen inzwischen berechtigte Hoffnung haben, dass er noch eine Saison dranhängt. Für Arizona ist es verletzungsbedingt in vielerlei Hinsicht eine verlorene Saison und Spiele wie die Pleite in Houston werden, wenn die Leistungsträger auch nur einen leichten Abfall haben, in den verbleibenden Partien noch mehrfach vorkommen. Doch das Team zeigt aktuell, dass es definitiv einige sehr gute Bausteine für die nächsten Jahre hat.

20. Houston Texans (4-7)

Platzierung im vergangenen Ranking: 9

Texans-Fans werden sich noch eine ganze Weile lang fragen, was hätte sein können. Was wäre möglich gewesen, hätten sich nicht mit J.J. Watt, Whitney Mercilus und natürlich Deshaun Watson drei der vier wichtigsten Spieler dieses Teams verletzt? Stattdessen werden mit Tom Savage die eklatanten Probleme in der Pass-Protection gnadenlos aufgedeckt, während die Defense weiter die drittmeisten Yards pro Pass (7,9) zulässt. Beachtlich ist, wie teuer sich die Front um Jadeveon Clowney auch ohne Watt und Mercilus noch verkauft - insbesondere gegen den Run sind wenige Teams so stark wie Houston. Das eigene Run Game dagegen ist ein anderes Thema. Die Texans sind unter dem Strich ein Team, das unter anderem mit Clowney und DeAndre Hopkins nach wie vor riesige individuelle Qualität hat, die Spiele entscheiden kann und das sieht man auch Woche für Woche auf Tape. Die Defizite aber im restlichen Kader sind insgesamt, und das ist wenig überraschend, zu groß, um die drei großen Ausfälle aufzufangen.

19. Tennessee Titans (7-4)

Platzierung im vergangenen Ranking: 20

Die Titans bleiben eine der Enttäuschungen der laufenden Saison. Beziehungsweise, man muss es anders formulieren: Tennessees Offense bleibt eine der Enttäuschungen der laufenden Saison. Die Defense hat sich sogar halbwegs stabilisiert, das Run Game aber ist nicht ansatzweise auf dem dominanten Level der Vorsaison und Marcus Mariota spielt seine bisher schlechteste NFL-Saison. Das geht in gewissem Maße auch Hand in Hand, ist doch Mariota einer der besten Play-Action-Quarterbacks - ohne dieses Element fällt er allerdings deutlich zu weit ab. Die Line ist in Pass-Protection anfälliger geworden und der Offense generell fehlen die Speed-Elemente, was dazu führt, dass Rookie-Cornerback Adoree' Jackson vereinzelt in der Offense eingesetzt wird. Trotz alledem hat Tennessee das Potential, im riesigen Mittelfeld der AFC am Ende einen Wildcard-Platz zu belegen. Auch wenn das Titans-Tape aktuell mitnichten ein Playoff-Team zeigt.

18. Buffalo Bills (6-5)

Platzierung im vergangenen Ranking: 12

Wenn es an die Endabrechnung und die AFC-Wildcard-Plätze geht, könnte der genauso unsinnige wie kurzzeitige Quarterback-Tausch Buffalo teuer zu stehen kommen. Beim Sieg in Kansas City am Sonntag war wieder einmal perfekt sichtbar, was Taylor bedeutet: Er wird das Team nicht tragen, liefert aber genügend entscheidende Plays und macht so wenige gravierende Fehler, dass er dem Team um sich herum eine Chance gibt. Die Run-Defense bleibt dabei ein großes Fragezeichen, der gute Auftritt gegen die Chiefs war eher dem schlechten Auftritt der KC-Offense, als dem guten Spiel der Bills-Defense geschuldet. Immerhin agierte Buffalo dabei aber innerhalb seiner Schemes und Zuständigkeiten diszipliniert. Auch die Offensive Line bereitet weiter Sorgen, in einem völlig offenen AFC-Mittelfeld aber gehören die Bills weiter zu den Playoff-Kandidaten.

17. Cincinnati Bengals (5-6)

Platzierung im vergangenen Ranking: 19

Die Bengals sind eines dieser Teams, das auch nach elf Spielen noch immer irgendwo im Nirgendwo einzuordnen sind. Ja, die Offensive Line ist noch immer schlecht, insgesamt betrachtet sogar eine der schlechtesten in der gesamten NFL. Und ja, die Waffen neben A.J. Green fehlen Cincinnati auch in dieser Saison überdeutlich. Aber: Pass-Rush und Pass-Defense insgesamt haben sich deutlich gesteigert, vor allem jedoch konnte man bei Andy Dalton einen klaren Trend nach oben feststellen. Dalton ist seit dem Wechsel des Offensive Coordinators merklich verbessert, vor allem mit Pressure kommt er besser klar. Jetzt müsste Cincinnati nur endlich das Run Game mit Joe Mixon konstant hinbekommen, so wie es gegen Cleveland am Sonntag mal der Fall war. Dann wäre auch eine bessere Platzierung möglich.