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"Raiders und Cowboys verpassen die Playoffs!"

Die Oakland Raiders sind enttäuschend in die Saison gestartet
© getty
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3. Die erste Head-Coach-Entlassung der Saison trifft...

Tobi Krause (The Backfield Boys Show): Den ersten Warnschuss haben wir schon gehört, als Ken Zampese als Offensive Coordinator in Cincinnati gehen musste. Zampese war seit Anbeginn der Marvin Lewis Ära, wenn man diese so nennen mag, mit im Staff des Head Coaches. 14 Jahre lang. In diesem Zeitraum hat Lewis kein einziges Playoffspiel gewinnen können und ist vergangenes Jahr 6-9-1 gegangen. Nun steht er in seinem letzten Vertragsjahr und vielleicht mag er es sogar zu Ende bringen, doch er dürfte es bei diesen Bilanzen nicht. Zwar haben sich die Bengals nach dem 0-3 Start mit Siegen gegen die Browns und Bills etwas aufgerappelt, doch jetzt geht es nach Pittsburgh, gegen die man sieben aus den letzten acht Duellen und die vergangenen vier Spiele nicht gewonnen hat. Manches nutzt sich mal ab. Dazu gehören gerne auch mal Head Coaches. 14 Jahre Mittelmaß, eine solche Teamchemie mit ständig suspendierten Stars und taktisches Zögern an falscher Stelle, wie bei den Running Backs mit Hill und Mixon, hätten jeden Coach schon den Stuhl gekostet. Je nach Ausgang der nächsten Wochen, wäre es auch in Cincinnati an der Zeit, dies in Betracht zu ziehen.

Adrian Franke (SPOX): Nicht ausgeschlossen, dass es Lewis dieses Jahr tatsächlich erwischt und einige Dinge in den vergangenen Jahren würden das auch rechtfertigen - ich aber glaube, dass der Tausch des Offensive Coordinators eher Lewis' Job-Retter, als ein Warnschuss war. Die Offense sieht seitdem so viel besser aus, sei es die Involvierung von A.J. Green und Joe Mixon auf der einen, oder Daltons sicherere Auftritte aus der Pocket heraus auf der anderen Seite. Und die Defense ist eigentlich schon die ganze Saison über nicht das Problem, für mich ist der Haupt-Kritikpunkt bei den Bengals die Kaderzusammenstellung insbesondere mit Blick auf die Offensive Line. Ich bin mir zunehmend sicher, dass Hue Jackson in Cleveland der erste Coach ist, der gehen muss. Sein Umgang mit der Quarterback-Situation riecht für mich nach Panik und Job-Angst, die Offense hat trotz Investitionen in die Line mindestens einen Schritt zurück gemacht und defensiv bin ich überhaupt kein Fan von dem, was Gregg Williams macht. Auch wenn es ganz klar ist, dass wir bei den Browns von einem mehrjährigen Prozess sprechen - irgendwann muss man Entwicklungen sehen, auf und abseits des Platzes.

mySPOX-User Petzie: Schwierig, Entlassungen vor Saisonende sind immer schwer vorhersehbar. Vor der Saison hatte ich Todd Bowles ganz oben auf meiner Liste, ich halte ihn nach wie vor für einen der schlechtesten Head Coaches der Liga, aber wenn die Jets jetzt nicht komplett einbrechen und noch weitere Siege einfahren sollten, könnte er seinen Job tatsächlich behalten. Wenn ich alle Teams mit negativer Bilanz durchgehe und die Coaches streiche, die ich vorerst als sicher erachte (Del Rio, Koetter, Lewis, Garrett, Mularkey, Lynn und Shanahan), dann bleiben für mich vier Kandidaten übrig: John Fox, Ben McAdoo, Chuck Pagano und Hue Jackson. Alle vier liefern genug Argumente für eine vorzeitige Entlassung. Pagano wäre meiner Meinung nach letztes Jahr schon fällig gewesen, aber das Team ist im Umbruch und man wird ihm den Ausfall von Luck wohl zu Gute halten, wobei er besonders mit seinen nicht vorhandenen Adjustments und den regelmäßigen Einbrüchen der Colts in der zweiten Spielhälfte "glänzt" und dadurch nicht sicher im Sattel sitzen dürfte. McAdoo muss versuchen den Turnaround irgendwie hinzubekommen, der Sieg gegen desolate Broncos war ein Schritt in die richtige Richtung, aber mehr eben auch nicht. Bei Jackson stellt sich die Frage wie geduldig Haslam und das Browns Front Office bleiben. Er sollte nicht an Siegen gemessen werden, aber eine Entwicklung sollte zu sehen sein und das sind die 2017er Browns bisher schuldig geblieben, trotz meiner Meinung nach deutlich verbessertem Roster. John Fox wirkt an der Bears-Sideline teilweise etwas planlos, fast hätte man das Spiel gegen die Ravens noch aus der Hand gegeben und auch die Situation rund um die Quarterbacks in Chicago war alles andere als clever gelöst. Lange Rede kurzer Sinn: Ich glaube eigentlich nicht, dass es so schnell eine Entlassung geben wird, wenn, dann tippe ich aber ebenfalls auf Jackson.

Pascal De Marco (SPOX): Bei Bowles kann ich dir nur zustimmen, das war auch mein Nummer-1-Kandidat im Vorfeld. Die Jets krempelten ihren Kader gerade generell um, merkten dann allerdings, dass sie doch noch Spiele gewinnen können. Bis zuletzt dachte ich dann an Ben McAdoo. Bei anhaltendem Misserfolg (Ausnahme Denver) hat der jetzt aber im unglaublichen Verletzungspech eine valide Ausrede zur Hand. Bleibt also noch Hue Jackson. Zugegeben ist die Situation bei den Browns alles andere als einfach. Der Rebuilding-Prozess ist in vollem Gange. First-Round-Pick Myles Garrett hat gerade erst sein zweites Spiel absolviert. Dennoch kann man mit der Entwicklung in Believeland nicht gerade glücklich sein. Die Probleme auf der Quarterback-Position sind seit Jahren allgegenwärtig. Jackson setzte DeShone Kizer in der vergangenen Woche auf die Bank und ließ Kevin Hogan ran. Der legte gegen die Texans ein 40er Passer Rating OHNE Pressure auf. Jackson soll für das Spiel gegen die Titans nun wieder zu Kizer tendieren. Fragliche Personalentscheidungen werden auch innerhalb des Spiels getroffen - Warum steht Duke Johnson bei Third-Down-Plays nicht auf dem Feld? Und nun kam auch noch die Debatte über Textnachrichten an Deshaun Watson während der Draft-Night auf. Jackson befindet sich nicht gerade in der besten Position um mit den Browns auch weiter in die Zukunft zu gehen.