NFL

Die Rückkehr des schwarzen Ritters

Von Pascal De Marco
Mit einem wieder genesenen Derek Carr wollen die Raiders einen längeren Playoff-Run hinlegen
© getty
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Los Angeles Chargers

Bilanz 2016: 5-11
WICHTIGSTE ZUGÄNGE: OG Dan Feeney, OG Forrest Lamp, OT Russell Okung, WR Mike Williams
WICHTIGSTE ABGÄNGE: OT King Dunlap, CB Brandon Flowers, G DJ Fluker, RB Danny Woodhead

Darum wird die Saison ein Erfolg: Die Chargers fliegen etwas unter dem Radar. 2016 verloren sie sieben Spiele mit einer Differenz von sechs Punkten oder weniger, gesund ist dieses Team auf vielen Positionen sehr gut besetzt. Der Receiving-Corps beispielsweise weist mit Keenan Allen, Tyrell Williams und dem noch angeschlagenen Mike Williams eine Menge an Größe und Explosivität auf. Tight End Hunter Henry hat mit acht Touchdowns bereits in der abgelaufenen Saison der Offense seinen Stempel aufgedrückt.

Zwar ist Philip Rivers einer der besten Play-Action-Quarterbacks der Liga, doch wollten die Chargers in der Offseason etwas Druck von ihm nehmen und so investierte man in die Line. Gelingt es dem aus Denver gekommenem Russell Okung sowie Rookie Dan Feeney endlich für etwas Stabilität und Ruhe zu sorgen, so könnte Rivers auch die Turnover-Zahlen herunterschrauben.

Darum wird die Saison ein Misserfolg: Der Umzug nach L.A. hat einige negative Begleiterscheinungen mit sich gebracht, die schon den Rams im Vorjahr ein Stein im Weg gewesen sind. So waren etwa lange Reisezeiten zwischen den Trainingseinrichtungen in Südkalifornien nur einer von mehreren leidigen Faktoren.

Wie schon erwähnt waren die Chargers in den letzten beiden Jahren eines der am häufigsten von Verletzungen geplagten Teams und im Hinblick auf das Personal wurden derartige Risikofaktoren nicht gerade beiseite gelegt. Okung spielte bei den Broncos im vergangenen Jahr erstmals ohne Verletzung. Die Rookies Williams und Forrest Lamp hat es hingegen schon erwischt. Die Chargers haben generell keinen breiten Kader.

Dem Personalbedarf in der anfälligen Secondary wurde desweiteren nicht wirklich nachgekommen. Zwar erhofft man sich einen Entwicklungsschritt rund um das defensive Herz aus Joey Bosa, Melvin Ingram und Denzel Perryman, doch ist die einzig nennenswerte Verstärkung in Desmond King für die verletzungsanfällige Gruppe etwas dünn.

Prognose: Platz 4 in der Division. Für die Chargers ist das kommende, erste Jahr in L.A. als Übergangsjahr zu betrachten. Bleibt man gesund, so hat man zwar das nötige Talent, sich als Playoff-Team zu bezeichnen, doch ist die Division zu stark, als dass man sich Fehler erlauben könnte. Und diese waren bekanntermaßen schon immer ein Teil des Spiels von Rivers. Die Chargers spielen voraussichtlich lediglich um den dritten Platz.